FC Mecklenburg Schwerin
Der FC Mecklenburg Schwerin ist ein 2013 gegründeter Fußballverein aus Schwerin, der durch Fusion des Fördervereins FCM Schwerin und dem FC Eintracht Schwerin entstand. Heimstätte ist der Sportpark Lankow. Zudem beherbergt der Verein Gymnastikgruppen sowie eine E-Sport-Abteilung.
FC Mecklenburg Schwerin | |||
Basisdaten | |||
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Name | Fußball-Club Mecklenburg Schwerin e. V. | ||
Sitz | Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern | ||
Gründung | 2013 | ||
Farben | rot-gelb | ||
Vorstand | Andreas Ruhl | ||
Website | fcm-schwerin.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Stefan Lau | ||
Spielstätte | Sportpark Lankow | ||
Plätze | 2000 | ||
Liga | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga) | ||
2020/21 | 1. Platz (Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern) | ||
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Geschichte
Der Verein vereinigt die Geschichten einer ehemaligen Betriebssportgruppe des Schweriner Kabelwerks, die unter verschiedenen Namen mehrmals zweitklassig war und ein Jahr der DDR-Oberliga angehörte, sowie dem Verein der Schweriner Volkspolizei, der seit Mitte der 1960er Jahre im Fußball einen Stammplatz in der 2. Spielklasse der DDR innehatte.
Vereinsentwicklung
Am 1. Juli 1997 schloss sich der Oberligist 1. FSV Schwerin dem klassentieferen FC Eintracht Schwerin an. Letzter war ein Jahr zuvor entstanden, als sich die Fußballabteilung des Schweriner SC selbständig machte.
Im selben Jahr entstand allerdings im Schweriner SC bereits eine neue Fußballabteilung. Parallel zur Existenz von Eintracht Schwerin kam es 2003 zur Neugründung der Sportgemeinschaft Dynamo Schwerin. In der Saison 2006/07 belegte die SG Dynamo Schwerin in der Bezirksliga West den ersten Platz und spielt somit aktuell in der Landesliga / West. Das war der dritte Aufstieg in Folge.
Die Vorgängervereine des 1. FSV waren die Mannschaften der Schweriner Volkspolizei, die 1948 als SG Deutsche Volkspolizei Schwerin gegründet wurden. Deren Ligamannschaft wurden 1952 nach Rostock delegiert und spielte dort als SG Volkspolizei Rostock weiter. Aus der zweiten Mannschaft wurde die neue erste, die bis zur Wende in der DDR als SG Dynamo Schwerin und ab dem 17. April 1990 als Polizei SV Schwerin antrat, welcher sich am 1. Juli 1991 in 1. FSV Schwerin umbenannte.
Wechselhafter ist die Geschichte der Vorgängervereine des FC Eintracht. Dieser wurde formal 1945 als SG Schwerin gegründet und 1949 in BSG Vorwärts Schwerin umbenannt. Faktisch geht er jedoch sogar auf den ältesten Fußballklub der Stadt, den Schweriner FC 03 zurück, in dessen direkter Nachfolge die SG Schwerin nach dem Verbot aller Vereine durch die Sowjets entstanden war. Bereits im Januar 1951 wurde aus Vorwärts die BSG Einheit Schwerin. 1956 erfolgte der nächste Namenswechsel durch den Anschluss an den neu gegründeten SC Traktor Schwerin, wobei sich Teile der Mannschaft der ASG Vorwärts Schwerin anschlossen. Dessen Fußballabteilung schloss sich am 1. August 1964 der im selben Jahr gegründeten BSG Motor Schwerin an. 1988 benannte sich diese in BSG Motor Kabelwerk Schwerin um, aus der schließlich 1990 der SV Schweriner Kabelwerk und schließlich 1991 der Schweriner SC hervorging. Diesem schlossen sich 1992 der VfL Schwerin und der FSV Grün-Weiß Schwerin an. Im VfL war ein Jahr zuvor der ehemalige DDR-Ligist ISG Schwerin aufgegangen.
Im Jahre 2009 wurde aus den drei mitgliederstärksten Vereinen – FC Eintracht Schwerin, SG Dynamo Schwerin und der Schweriner SC zusammen mit fußballbegeisterten Vertretern aus Politik und Verwaltung dieser Sportverein mit dem wegweisenden Namen FC Mecklenburg Schwerin gegründet – ursprünglich aber als Förderverein. Seit der Fusion des Fördervereins FC Mecklenburg Schwerin mit dem Fußballverein FC Eintracht Schwerin zum Fußballverein FC Mecklenburg Schwerin am 28. Mai 2013 sind die Kräfte deutlich stärker gebündelt. Im Aufsichtsrat sitzen nicht nur Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Wirtschaft, sondern auch Vertreter vom Schweriner SC und Dynamo Schwerin.
Ligazugehörigkeit im Überblick
Der FC Mecklenburg Schwerin kann unter seinem alten Namen BSG Vorwärts Schwerin auf immerhin eine Saison in der eingleisigen DDR-Oberliga als höchster Spielklasse zurückblicken, war jedoch später mit insgesamt sechs Spielzeiten in der zweitklassigen DDR-Liga nur noch weniger erfolgreich.
Deutlich besser war hier das Abschneiden des 1. FSV Schwerin. Zwar schafften es die Volkspolizisten nie in das Oberhaus des DDR-Fußballs, doch gehörte die SG Dynamo Schwerin 30 Jahre der zweithöchsten Spielklasse der DDR an. 1975 hatte der Verein seine erste Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga, in der die Mannschaft jedoch scheiterte. 1984 gab es zweite Teilnahme an der Aufstiegsrunde. In der vorletzten Saison des eigenständigen DDR-Fußballs zog der Verein, nunmehr als Polizei SV Schwerin, ins Finale des ehemaligen FDGB-Pokals, nun NOFV-Pokal, ein. Dort unterlagen sie Dynamo Dresden mit 1:2, waren jedoch als Pokalfinalist für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert, da Dresden als Meister im Landesmeisterwettbewerb spielte. Auf der europäischen Bühne trafen die Schweriner auf den FK Austria Wien. Einem 0:2 im Hinspiel, das im Rostocker Ostseestadion stattfand, folgte immerhin ein 0:0 im Rückspiel in Wien, das jedoch mit dem Ausscheiden gleichbedeutend war.
FC Mecklenburg Schwerin
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1. FSV Schwerin
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Bilanz seit 1996
Saison | Liga | Platz | Punkte | Tore |
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1996/97 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) | 14 | 30 | 46:67 |
1997/98 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) | 4 | 46 | 57:39 |
1998/99 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) | 4 | 56 | 59:39 |
1999/00 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) | 13 | 39 | 32:45 |
2000/01 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) | 1 | 76 | 92:25 |
2001/02 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) | 13 | 28 | 39:59 |
2002/03 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (4. Liga) | 17 | 32 | 35:77 |
2003/04 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) | 8 | 41 | 61:54 |
2004/05 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) | 5 | 44 | 61:50 |
2005/06 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) | 3 | 60 | 70:49 |
2006/07 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) | 3 | 60 | 66:24 |
2007/08 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) | 8 | 44 | 63:52 |
2008/09 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 6 | 48 | 60:58 |
2009/10 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 5 | 41 | 54:42 |
2010/11 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 12 | 30 | 50:70 |
2011/12 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 14 | 28 | 37:80 |
2012/13 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 10 | 27 | 28:49 |
2013/14 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 4 | 61 | 68:32 |
2014/15 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 2 | 60 | 78:30 |
2015/16 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 1 | 66 | 81:26 |
2016/17 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga) | 11 | 36 | 55:68 |
2017/18 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga) | 14 | 25 | 36:61 |
2018/19 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 5 | 55 | 75:39 |
2019/20 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 4 | 37 | 47:26 |
2020/21 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (6. Liga) | 1 | 2,25 | 20:10 |
2021/22 | NOFV-Oberliga, Staffel Nord (5. Liga) |
Der Eintrag für die Saison 1996/97 bezieht sich auf Eintracht Schwerin, der Verein übernahm anschließend den Viertligaplatz des FSV Schwerin. Mit Einführung der 3. Fußball-Liga im Sommer 2008 wurde die Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern auf die sechsthöchste Ebene zurückgestuft. Die Saisons 2019/20 und 2020/21 wurden auf Grund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen, wodurch die Quotientenregel zur Festlegung der Abschlussplatzierungen herangezogen wurden. In der Saison 2020/21 war der FCM nach sechs Siegen in acht Spielen die bestplatzierte Mannschaft der Verbandsliga und stieg in die Oberliga auf.
Ehemalige bekannte Spieler
E-Sport
Am 2. April 2020 verkündete der Verein die Eröffnung einer E-Sport-Abteilung mit Fokus auf den FIFA-Pro-Club.[1]
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 305–306.
Einzelnachweise
- FCM Schwerin mit neuer Abteilung. In: fcm-schwerin.de. 2. April 2020, abgerufen am 7. November 2020.