Andreas Reinke (Fußballspieler, 1969)
Andreas Reinke (* 10. Januar 1969 in Krakow am See) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler auf der Position des Torwarts.
Andy Reinke | ||
Andreas Reinke, 2016 | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 10. Januar 1969 | |
Geburtsort | Krakow am See, DDR | |
Größe | 192 cm | |
Position | Torwart | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1975–1985 | Dynamo Güstrow | |
1985–1987 | SG Dynamo Schwerin | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1987–1990 | SG Dynamo Schwerin | 79 (0) |
1990–1993 | Hamburger SV II | 84 (2) |
1991–1992 | Hamburger SV | 1 (0) |
1993–1994 | FC St. Pauli | 35 (0) |
1994–2000 | 1. FC Kaiserslautern | 161 (0) |
2000–2001 | Iraklis Saloniki | 19 (0) |
2001–2003 | Real Murcia | 79 (1) |
2003–2007 | Werder Bremen | 91 (0) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2007–2008 | Deutschland U-21 (Torwarttrainer) | |
2011–2012 | Bölkower SV | |
2013–2014 | Hansa Rostock (Torwarttrainer) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Laufbahn als Spieler
Reinkes Profikarriere begann mit 18 Jahren bei der SG Dynamo Schwerin in der zweitklassigen DDR-Liga (Staffel A). Dort spielte er erstmals am 8. November 1987 und war fortan Stammtorwart. 1990 erreichte Dynamo Schwerin überraschend das Finale im FDGB-Pokal (1:2 gegen Dynamo Dresden). Im selben Jahr wurde er für die Amateurmannschaft des Hamburger SV verpflichtet und kam im Jahr darauf auch zu einem Einsatz in der Bundesliga. 1993 wechselte er innerhalb Hamburgs zum Zweitligisten FC St. Pauli, bei dem er vor Klaus Thomforde die „Nummer 1“ war. Die Mannschaft verpasste nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga.
Nach der Saison verpflichtete ihn der 1. FC Kaiserslautern, wo er mittelfristig den 35-jährigen Gerry Ehrmann ablösen sollte.[1] Nach einer Verletzung von Ehrmann vollzog sich der Wechsel noch während der Saison 1994/95. Die Spielzeit schlossen die Roten Teufel auf dem vierten Tabellenplatz ab. Die Saison 1995/96 endete mit dem ersten Abstieg des FCK in seiner Bundesligageschichte. Gleichwohl gewann die Mannschaft kurze Zeit später den DFB-Pokal. Nach dem direkten Wiederaufstieg 1997 folgte die bis heute einmalige Deutsche Meisterschaft 1998 als Aufsteiger. Reinke stand im Meisterjahr in 31 von 34 Partien im Tor. Er behauptete sich wie im Vorjahr auch 1998/99 vor neu verpflichteten Konkurrenten (Petr Kouba, Lajos Szücs, Uwe Gospodarek), wurde dann aber vor der Winterpause 1999/2000 doch kurzzeitig durch Gospodarek ersetzt, ehe beide dem im Winter verpflichteten Georg Koch weichen mussten.
Reinke verließ im Sommer 2000 den Verein und schloss sich Iraklis Saloniki an. 2001 ging er nach Spanien zu Real Murcia, mit dem er in seiner zweiten Saison bei nur 22 Gegentoren in 42 Spielen den Aufstieg in die Primera División erreichte.
Danach wechselte Reinke zu Werder Bremen und damit zurück in die Bundesliga. Er gewann mit Bremen in seiner ersten Saison das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal und wurde für seine Leistungen in der Rückrunde in der Kicker-Rangliste in die internationale Klasse eingestuft. Reinke ist der bisher einzige Torwart, der als Stammkeeper mit zwei Mannschaften deutscher Meister wurde. Am 8. Februar 2006, dem 20. Bundesliga-Spieltag 2005/06, erlitt Andreas Reinke im Spiel beim VfB Stuttgart nach einem Zusammenprall mit Martin Stranzl mehrere Frakturen im Gesicht. Er wurde drei Tage später im Katharinenhospital Stuttgart operiert. Am 25. April 2006 absolvierte er gegen den SV Meppen ein erstes Testspiel nach der Verletzungspause. Während seiner Verletzungspause wurde er im Tor von Werder Bremen von Tim Wiese vertreten, den er auch nach der Genesung nicht wieder verdrängen konnte. Dennoch spielte er in diversen Testspielen. Im Januar 2007 absolvierte Reinke, diesmal als Ersatz für den leicht verletzten Tim Wiese, seine ersten beiden Bundesligaspiele (2:0 gegen Bayer 04 Leverkusen, 0:2 gegen den FC Schalke 04) nach der Verletzung für den SV Werder. Reinkes 2007 auslaufender Vertrag mit Werder Bremen wurde nicht verlängert. Da Reinke keinen neuen Klub mehr fand, beendete er seine Karriere als aktiver Fußballtorwart.
Laufbahn als Trainer
Kurze Zeit war Reinke – zunächst auf Honorarbasis – als Torwarttrainer für die deutsche U-21-Fußballnationalmannschaft tätig und war damit Nachfolger von Ex-Profi Heinz-Josef Koitka, der die Torwarte der deutschen U-21-Auswahl seit 2000 betreut hatte. Nach der Entlassung von Dieter Eilts als U-21-Nationaltrainer wurde Reinke mitgeteilt, dass er „nicht mehr zu kommen brauche“.[2]
2011 wurde Reinke, der in Bölkow (bei Güstrow) mit seiner Familie auf einem Bauernhof lebt, durch den Bölkower SV angesprochen, ob er Interesse hätte, die erste Mannschaft zu trainieren. Nach schwierigem Start endete die Saison mit dem Aufstieg in die Landesliga. Im Dezember 2012 trat er nach dem letzten Hinrundenspiel als Trainer zurück.[3]
Am 13. Juni 2013 unterschrieb Andreas Reinke einen Zweijahresvertrag als neuer Torwarttrainer beim F.C. Hansa Rostock.[4] Nach vorhergegangenen Misserfolgen und dem Ausscheiden im Landespokal gegen einen Fünftligisten wurde das Trainerteam, und somit auch Andreas Reinke, am 2. April 2014 beurlaubt und später entlassen.[5]
Erfolge
- Deutscher Meister: 1998, 2004
- DFB-Pokal-Sieger: 1996, 2004
- FDGB-Pokal-Finalist: 1990
- DFB-Ligapokal-Sieger: 2006
Persönliches
Reinke ist verheiratet und hat einen Sohn. Seit 2008 betreibt die Familie Reinke einen Bauernhof in Mühl Rosin, im Ortsteil Bölkow in Mecklenburg-Vorpommern.[6] Der Lindenhof Reinke ist ein Dreiseitenhof aus dem Jahre 1757.
Literatur
- Michael Peter: Der Weg in den Westen. Ein Beitrag zum deutsch-deutschen (Fußball-)Verständnis. AGON Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-176-2, Seite 228–235.
- Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1963–1994. AGON Sportverlag, Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4, Seite 405.
- Michael Peter: Ballack, Sammer & Co. Wie Fußballdeutschland von der Wiedervereinigung profitierte. AGON Sportverlag, Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-398-1, Seite 311–313.
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 384.
- Hanns Leske: Die DDR-Oberligaspieler. Ein Lexikon. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-392-9, Seite 425/426.
- Hanns Leske: Magneten für Lederbälle. Torhüter der DDR. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-368-4, Seite 181.
Weblinks
- Andreas Reinke in der Datenbank von weltfussball.de
- Andreas Reinke in der Datenbank von fussballdaten.de
- Andreas Reinke in der Datenbank von transfermarkt.de
- Andreas Reinke in der Datenbank des Deutschen Fußball-Bundes
Einzelnachweise
- der-betze-brennt.de: 1 Andreas Reinke
- 11Freunde.de – Interview mit Andreas Reinke 31. März 2009.
- Rücktritt des ehemaligen Bundesliga-Profis: Reinke verlässt Bölkower SV. Online auf www.svz.de, 13. Dezember 2012.
- Ein „Typ“ für die Torhüter: Andreas Reinke wird Torwarttrainer beim FCH. Online auf www.fc-hansa.de, 14. Juni 2013.
- Nach Pokal-Blamage: Hansa feuert Trainer. Online auf www.ostsee-zeitung.de, 2. April 2014.
- Reinke – ein tierisches Vergnügen