Fürstlich Fürstenbergische Brauerei
Die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei GmbH & Co. KG braut in Donaueschingen verschiedene Biersorten. Dazu gehören Pils, Export, Helles, Radler und andere. Fürstenberg beliefert neben der Gastronomie auch Groß- und Einzelhändler vornehmlich im süddeutschen Raum.
Fürstlich Fürstenbergische Brauerei GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | Braurecht seit 1283 |
Sitz | Donaueschingen, Deutschland |
Leitung | Georg Schwende, Andreas Steinfatt, Raphael Rauer |
Branche | Brauerei |
Website | www.fuerstenberg.de |
Stand: 9. April 2021 |
Geschichte
Am 18. Januar 1283 erhielt Graf Heinrich I. von Fürstenberg von König Rudolf I. von Habsburg das Brauprivileg.[1][2] Bereits 1575 wurden in der Fürstenberg Brauerei bereits zwei verschiedene Biersorten gebraut. Nachdem man 1700 wegen verschiedener Kriege sowie steigender Getreide- und Malzpreise die Arbeit der Brauerei für fünf Jahre niederlegte, wurde 1705 unter Fürst Anton Egon zu Fürstenberg wieder gebraut – überwiegend „Ordinaribier“ (obergäriges Weißbier) sowie Märzen- und Doppelbier.
Nachdem Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg seinen Herrschaftssitz nach Donaueschingen verlegte, stieg auch die Nachfrage nach den Bieren. Darum wurde 1739 mit dem Neubau der Fürstenberg Brauerei begonnen. Seither hat sich der Standort der Brauerei nicht mehr verändert.[3]
1801 wurde erstmals „Luftbier“, ein obergäriges Bier aus Weizen und Gerstenmalz, gebraut, das dem heutigen Weizenbier der Brauerei ähnlich ist. Zudem wird seither ausschließlich heimische Gerste verwendet. Damit pflegt die Fürstenberg Brauerei eine über 200-jährige Tradition, hauptsächlich Rohstoffe aus dem Süden Deutschlands zu beziehen.
Das fürstliche Bier aus Donaueschingen wurde schon bald außerhalb des Fürstentums getrunken. Mit den ersten Eisenbahnen wurde das Bier 1868 bereits über größere Strecken ausgeliefert, beispielsweise in die Schweiz und nach Paris. Die Brauerei gehörte damit zu den ersten Versandbrauereien Deutschlands. Durch die Einführung eines Flaschenbier-Pasteurs im Jahre 1880 wurde das Flaschenbier erstmals pasteurisiert und damit deutlich haltbarer gemacht, sodass die Biere auch für weltweite Transportwege gerüstet sind.
Mit Josef Munz erhielt die Fürstenberg Brauerei 1884 einen neuen und sehr innovativen Braumeister. Zwei Jahre nach seinem Eintritt in die Brauerei gelang ihm die Herstellung einer Spezialität nach Wiener Brauart. Das goldgelbe „Salvator“ findet unter dem Namen „Danubia-Exportbier“ sogar in Brasilien seine Liebhaber.[4]
1895 begann die Brauerei – wieder als eine der ersten in Deutschland – mit der Produktion eines Bieres Pilsener Brauart: das "Bohemia", das später "Fürstenberg-Bräu hell" und heute "Premium Pilsener" genannt wird. Das Fürstenberg-Pilsener wurde 1900 von Kaiser Wilhelm II. zum „Tafelgetränk Seiner Majestät“ erhoben.[5]
International bekannt wurden die Fürstenberg-Biere durch Verträge mit Transport- und Reiseveranstaltern. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Schiffe der Hapag und des Norddeutschen Lloyd das Fürstenberg-Pilsener an Bord. Weitere Kunden waren die Mitropa, die Lufthansa und die Zeppelin-Reederei.
1972 bekam das Fürstenberg Pilsener als eines von wenigen deutschen Bieren den ehrenvollen Titel „Premium“ verliehen. 1988 führte die Fürstenberg Brauerei das „Fürstenberg Frei“ ein, eines der ersten alkoholfreien Biere Deutschlands.[6]
Im Jahr 2000 war die Brauerei zum ersten Mal auf dem Cannstatter Wasen mit einem Großzelt vertreten. Zuerst mit einem 5000 Plätze bietenden Zelt, betrieben durch den Festwirt Walter Weitmann, seit 2005 mit einem 4500 Plätze fassenden Zelt des Festwirts Peter Brandl.
Seit 2005 gehört die Brauerei zur Brau Holding International AG, die heutige Paulaner Brauerei Gruppe.[7] Fürstenberg ist die erste Brauerei, die mit dem Qualitätszertifikat nach DIN EN ISO 9001 und der Umweltzertifizierung nach der Öko-Audit-Verordnung durch die DQS ausgezeichnet wurde. Die Fürstenberg Brauerei übt traditionelle Braukultur nach dem Reinheitsgebot von 1516 aus, realisiert mit modernen Brauprozessen, zertifiziert nach EMAS Managementsystem.[8]
Produkte
Die Brauerei füllt in 0,33-Liter und 0,5-Liter-Flaschen sowie in 0,5-Liter-Dosen ab. Es werden folgende Biersorten angeboten (Stand April 2021):
- Fürstenberg Premium Pilsener
- Fürstenberg Original Export
- Fürstenberg Natur Radler
- Fürstenberg Natur Radler Grapefruit
- Fürstenberg Naturtrübes Helles
- Fürstenberg Premium Pilsener 0,0% Alkoholfrei
- Fürstenberg Zitrus Radler 0,0% Alkoholfrei
- Fürstenberg Hefeweizen Hell
- Fürstenberg Hefeweizen Dunkel
- Fürstenberg Kristallweizen
Saisonale Biere
- Fürstenberg Winterbier
Brauwerk-Spezialitäten
In dem Fürstenberg Brauwerk interpretiert die Brauerei die von alters her überlieferten Rezepte neu. Die erfahrenen Braumeister kreieren mit ausgewählten Rohstoffen aus der Region die Spezialitäten der Edition „Fürstenberg Bräu“.[9][10]
Riegeler Biere
- Riegeler Felsen Pils
- Riegeler Export
- Riegeler Landbier
Bilger Bier
- Bilger Stümple
Im April 2014 wurde das „Bilger Stümple“, ein mildgehopftes Helles in der original 0,33-l-Steinieflasche auf den Markt gebracht,[11] nachdem die Gottmadinger Brauerei Bilger 1968 von Fürstenberg gekauft und die Produktion 1976 nach Donaueschingen verlagert wurde.
Zusätzlich wird in Donaueschingen das Bären Pilsner der ehemaligen Schwenninger Bärenbrauerei (1797–1977) produziert.[12]
Alle Biere werden nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut.
Sponsoring
Musik
Fürstenberg unterstützt teilweise seit Jahrzehnten verschiedene Festivals wie das Bang-Your-Head-Festival in Balingen, das Zelt-Musik-Festival in Freiburg oder die Donaueschinger Musiktage.
Sport
Das Unternehmen ist langjähriger Sponsor der Eishockeymannschaft Schwenninger Wild Wings. Außerdem wird das Reitturnier CHI Donaueschingen, der Schwarzwaldpokal in Schonach und das ebenfalls dort stattfindende Weltcup-Finale der Nordischen Kombination unterstützt.
Fasnet
Fürstenberg engagiert sich bei regionalen Kulturveranstaltungen und fördert das lebendige Brauchtum wie die Fasnet. Dazu werden die Flaschen diverser Produkte als „Fasnetbier“ vermarktet: Das Design des Etiketts ändert sich jedes Jahr, indem jeweils eine Fasnetsfigur zweier Narrenzünfte der Region abgebildet werden. Ergänzt werden die Figuren um Terminankündigungen von Narrentreffen der abgebildeten Zünfte, die in der jeweiligen Fasnetssaison stattfinden. Fürstenberg tritt bei diesen Veranstaltungen meist als Hauptsponsor und exklusiver Bierlieferant auf.
Weblinks
Einzelnachweise
- Fürstenberg Brauerei. In: Sauwettertipps. Sonderheft der Bodensee-Ferienzeitung. Ausgabe 2/2009. Südkurier GmbH Medienhaus, Konstanz 2009, S. 13.
- 1283 Belehnung mit der Landgrafschaft Baar. In: Daten zur Geschichte der Fürstenberger. Fürstenberg Kultur & Museum, abgerufen am 15. April 2021.
- 1723 Donaueschingen, die neue Residenz der Fürstenberger. In: Daten zur Geschichte der Fürstenberger. Fürstenberg Kultur & Museum, abgerufen am 15. April 2021.
- Geschichte. In: Geschichte der Brauerei. Fürstlich Fürstenbergische Brauerei GmbH & Co. KG, abgerufen am 15. April 2021.
- 1900 Tafelgetränk Seiner Majestät. In: Geschichte der Brauerei. Fürstlich Fürstenbergische Brauerei GmbH & Co. KG, abgerufen am 14. März 2016.
- Fürstenberg ist Premium. In: Geschichte der Brauerei. Fürstlich Fürstenbergische Brauerei GmbH & Co. KG, abgerufen am 15. April 2021.
- Susanne Maerz: Qualität, Vielfalt, Regionalität. Brauereien aus dem Südwesten, in: Wirtschaft im Südwesten, Juli/August 2014, S. 6–10, hier S. 7.
- Umweltschonende Produktion, Gerüstet für die Zukunft. In: Verantwortung. Fürstlich Fürstenbergische Brauerei GmbH & Co. KG, abgerufen am 15. April 2021.
- Fürstenberg Brauwerk. In: Fürstenberg Brauwerk. Fürstlich Fürstenbergische Brauerei GmbH & Co. KG, abgerufen am 16. April 2021.
- Fürstenberg Brauerei: Neues Brauwerk und neues Bier. Südkurier, abgerufen am 16. April 2021.
- Amtsblatt Gottmadingen 22. Jahrgang Nr. 17 vom 25. April 2014
- Badische Zeitung, 23. Januar 2009