Eva Pinkelnig

Eva Pinkelnig (* 27. Mai 1988 in Dornbirn) ist eine österreichische Skispringerin und Olympiastarterin (2022). Ihr bisher größter Erfolg sind die beiden Silbermedaillen mit der Damen- und der Mixed-Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol.

Eva Pinkelnig

Eva Pinkelnig in Hinzenbach 2015

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 27. Mai 1988 (33 Jahre)
Geburtsort Dornbirn, Österreich
Größe 159 cm
Beruf Heeressportlerin
Karriere
Verein SK Kehlegg
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 0 × 2 × 0 ×
Nationale Medaillen 3 × 1 × 1 ×
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 2019 Seefeld Team
Silber 2019 Seefeld Mixed-Team
 Österreichische Meisterschaften
Gold 2018 Bischofshofen Großschanze
Gold 2018 Hinzenbach Normalschanze
Gold 2019 Tschagguns Normalschanze
Silber 2020 Eisenerz Normalschanze
Bronze 2020 Bischofshofen Großschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 05. Dezember 2014
 Weltcupsiege (Einzel) 03  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 02  (Details)
 Gesamtweltcup 03. (2019/20)
 Raw Air 03. (2020)
 Blue Bird Tour 09. (2019)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 3 4 6
 Teamspringen 2 1 1
 Mixed-Teamspringen 0 0 1
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 14. August 2015
 Gesamtwertung Grand Prix 23. (2015)
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 12. Dezember 2014
 COC-Siege (Einzel) 01  (Details)
 Gesamtwertung COC 08. (2013/14)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 1 0
letzte Änderung: 5. Februar 2022
Pinkelnig 2016 in Hinzenbach

Werdegang

Eva Pinkelnig absolvierte im Alter von 24 Jahren ihre ersten Sprünge von einer mobilen Skisprungschanze. Nach mehreren Trainingseinheiten und einem Sieg im Austria-Cup wurde sie im Sommer 2014 in den Kader des ÖSV aufgenommen. In der Folge kündigte Pinkelnig ihren bisherigen Job als Erzieherin, um sich auf den Spitzensport zu fokussieren.

Auf internationaler Ebene debütierte sie im Juli 2014 beim FIS-Cup in Villach und sprang dabei sowie beim Folgewettbewerb in Hinterzarten konstant unter die besten 15. Mit den erreichten Punkten hatte die damals 26-Jährige die formelle Voraussetzung für einen Weltcupstart erfüllt. Dieser erfolgte am 5. Dezember 2014 im norwegischen Lillehammer. Beim Springen vom Lysgårdsbakken belegte sie Rang 15.[1] Am 20. Februar 2015 erreichte sie bei ihrem WM-Debüt in Falun auf der Normalschanze den achten Rang.[2]

Ihre Debüt-Saison 2014/15 war sehr erfolgreich, ihr siebter Platz im Gesamtweltcup wurde aber vom Gesamtsieg von Daniela Iraschko-Strolz überstrahlt. Die zweite Saison 2015/16 beendete Eva Pinkelnig im guten Mittelfeld, 2016/17 erzielte sie nur einen einzelnen Punkt.

Nachdem sie die Saison 2017/18 aufgrund einer Verletzung und ihrer Nachwirkungen zu großen Teilen verpasst hatte[3], gelang ihr 2018 ein erfolgreiches Comeback, indem sie sich mit einem siebten und einem zehnten Platz in den ersten beiden Bewerben auf der Normalschanze in Lillehammer bereits wieder mitten in der Weltspitze etablieren konnte.[4] Am 2. Dezember übertraf sie diese Leistung noch mit dem vierten Platz auf der Großschanze. Bei den beiden darauffolgenden Springen im französischen Premanon erreichte sie die Plätze 18 und 12. Im Jänner 2019 gelangen ihr bei den Weltcupspringen in Sapporo und Yamagata die Platzierungen fünf und vier bzw. zwölf und vier. Beim am 19. Jänner ausgetragenen Teambewerb auf der Normalschanze in Yamagata holte sie gemeinsam mit Jacqueline Seifriedsberger, Chiara Hölzl und Daniela Iraschko-Stolz hinter dem deutschen Team den zweiten Platz.

Bei den Österreichischen Meisterschaften 2018 in Bischofshofen gewann Pinkelnig die Goldmedaille vor Daniela Iraschko-Stolz und Chiara Hölzl und holte damit ihren ersten Meisterschaftstitel.[5]

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol gewann Pinkelnig mit der Mannschaft, zu der auch Jacqueline Seifriedsberger, Chiara Hölzl und Daniela Iraschko-Stolz gehörten, die Silbermedaille im Teamspringen. Auch mit dem Mixed-Team wurde sie gemeinsam mit Philipp Aschenwald, Daniela Iraschko-Stolz und Stefan Kraft Vizeweltmeisterin. Im Einzelwettbewerb wurde sie Fünfte. Mit dem sechsten Rang im Gesamtweltcup 2018/19 verbesserte sie ihr bis dahin bestes Abschneiden aus ihrer Debüt-Saison 2014/15 und etablierte sich damit in der Weltspitze. Beim Festakt zur Feier der WM-Erfolge am 5. Mai 2019 wurde Eva Pinkelnig vom Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner mit dem Sportlerehrenzeichen des Landes Vorarlberg in Gold ausgezeichnet.[6]

Am 7. Dezember 2019 belegte die zu diesem Zeitpunkt 31-jährige Pinkelnig auf der Großschanze in Lillehammer hinter der norwegischen Siegerin Maren Lundby den zweiten Rang, was der Auftakt einer Reihe von starken Ergebnissen sein sollte. Den Höhepunkt erreichte sie im Jänner 2020 mit ihrem ersten Weltcupsieg im japanischen Sapporo, als sie bereits nach dem ersten Durchgang mit 18,3 Punkten auf die Zweitplatzierte Maren Lundby in Führung lag.[7] Sie gewann auch das unmittelbar darauffolgende Springen im japanischen Yamagata, wo sie auch mit dem österreichischen Team den ersten Weltcupsieg überhaupt erringen konnte und dabei trotz verkürzten Anlaufes zweimal Höchstweite erzielte.[8] Zum Abschluss des Wochenendes gewann Pinkelnig ihren dritten Weltcup-Sieg in Folge und war dabei Teil des ersten österreichischen Doppelsiegs bei einem Weltcup-Springen.[9]

Am 2. Dezember 2020 zog sich Pinkelnig bei einem Trainingssturz in Seefeld einen Milzriss zu und musste noch am selben Tag am LKH Innsbruck-Universitätsklinikum notoperiert werden.[10][11] Der Eingriff sei nach Teamarzt Peter Baumgartl erfolgreich verlaufen. Für Pinkelnig war es bereits der dritte schwere Sturz ihrer Karriere. Am 18. Februar 2021 kehrte sie zum Weltcup zurück und belegte von der Trambulina Valea Cărbunării in Râșnov auf Anhieb den siebten Platz.

Bei den Olympischen Spielen erreichte die 33-Jährige im Februar 2022 in Peking den 20. Rang.[12]

Pinkelnig ist aktive Sportlerin des Heeressportzentrums des Österreichischen Bundesheers. Als Heeressportlerin trägt sie derzeit den Dienstgrad Korporal.[13]

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.12. Jänner 2020Japan SapporoGroßschanze
2.17. Jänner 2020Japan YamagataNormalschanze
3.19. Jänner 2020Japan YamagataNormalschanze

Weltcupsiege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.18. Jänner 2020Japan YamagataNormalschanze 1
2.22. Februar 2020Slowenien LjubnoNormalschanze 1

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.21. September 2019Osterreich StamsGroßschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2014/1507.0408
2015/1615.0313
2016/1760.0001
2017/1843.0013
2018/1906.0825
2019/2003.1029

Grand-Prix-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
201523.0040
201629.0016
201826.0030
Commons: Eva Pinkelnig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Iraschko Zweite in Lillehammer, Debütantin Pinkelnig 15. In: derstandard.at. 5. Dezember 2014, abgerufen am 12. November 2015.
  2. Iraschko-Stolz springt zu Bronze. In: sport.orf.at. 20. Februar 2015, abgerufen am 12. November 2015.
  3. Saison 2017/2018 – geglücktes Comeback. In: www.eva-pinkelnig.at. 4. September 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  4. Lillehammer, 2. Srpingen – Top-10 Platzierung. In: www.orf.at.at. 1. Dezember 2015, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  5. Daniel Huber und Eva Pinkelnig holen Meistertitel in Bischofshofen, auf skispringen.com, vom 11. Oktober 2018. Abgerufen am 6. November 2018.
  6. Goldenes Sportehrenzeichen für Pinkelnig. In: vorarlberg.ORF.at. 5. Mai 2019, abgerufen am 6. Mai 2019.
  7. Dornbirnerin Pinkelnig feiert Premieren-Sieg (12. Jänner 2020)
  8. Adlerinnen in Zao in eigener Liga, auf sport.orf.at vom 18. Jänner 2020, abgerufen am 18. Jänner 2020.
  9. Pinkelnig führt Doppelsieg in Zao an, auf sport.orf.at vom 19. Jänner 2020, abgerufen am 19. Jänner 2020.
  10. Luis Holuch: Schock-Moment in Seefeld: Eva Pinkelnig nach Sturz schwer verletzt. In: skispringen.com. 3. Dezember 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  11. Pinkelnig nach Sturz in Training notoperiert, auf sport.orf.at vom 3. Dezember 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  12. Pinkelnig bei Olympia-Premiere auf Rang 20 (5. Februar 2022)
  13. Bundesheer-Leistungssportler/-innen. (PDF) In: Webseite Bundesheer. Österreichisches Bundesheer, 1. Dezember 2020, S. 5, abgerufen am 6. April 2021.
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