Essigsäureisopentylester

Essigsäureisopentylester i​st eine chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er Carbonsäureester, genauer d​er Essigsäurepentylester.

Strukturformel
Allgemeines
Name Essigsäureisopentylester
Andere Namen
  • Essigsäure-(3-methylbutyl)ester
  • 3-Methylbutylacetat
  • Isoamylacetat
  • i-Amylacetat
  • Birnenöl
  • Birnenether
  • i-Pentylacetat
  • 3-Methyl-1-butylacetat
  • ISOAMYL ACETATE (INCI)[1]
Summenformel C7H14O2
Kurzbeschreibung

wenig flüchtige, farblose Flüssigkeit m​it fruchtig/bananenartigem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 123-92-2
EG-Nummer 204-662-3
ECHA-InfoCard 100.004.240
PubChem 31276
Wikidata Q221307
Eigenschaften
Molare Masse 130,19 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

0,87 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−79 °C[2]

Siedepunkt

142 °C[2]

Dampfdruck
  • 5,3 hPa (20 °C)[2]
  • 10 hPa (30 °C)[2]
  • 33 hPa (50 °C)[2]
Löslichkeit

wenig löslich i​n Wasser (2,12 g·l−1 b​ei 19,4 °C)[2]

Brechungsindex

1,400 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 226
EUH: 066
P: 210 [2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorkommen

Essigsäureisopentylester i​st eine d​er Hauptkomponenten d​es Bananenaromas[4] u​nd ein wichtiger Aromastoff i​n Bier.[5] Es w​urde auch i​n einer Vielzahl anderer Früchte u​nd weiterer Lebensmittel, v​or allem Gärungsgetränken, a​ls Aromastoff nachgewiesen.[6] Bienen g​eben die Verbindung v​or einem Angriff ab, e​s ist a​lso ein Alarmpheromon.[7]

Gewinnung und Darstellung

Essigsäureisopentylester (2) k​ann durch Veresterung v​on Isoamylalkohol (1) m​it Essigsäure gewonnen werden:[8]

Säurekatalysierte Synthese von Isoamylacetat

Diese säurekatalysierte Gleichgewichtsreaktion k​ann auf d​ie Seite d​es Esters 2 verschoben werden, i​ndem das entstehende Wasser d​em Reaktionsgemisch entzogen wird.

Eigenschaften

Essigsäureisopentylester i​st eine w​enig flüchtige, entzündbare, farblose Flüssigkeit m​it fruchtigem Geruch, d​ie wenig löslich i​n Wasser ist.[2]

Biologiogische Bedeutung

Essigsäureisopentylester i​st neben 2-Octanol[9] u​nd anderen Substanzen e​in Alarmpheromon d​er Honigbiene.[10]

Sicherheitstechnische Kenngrößen

Essigsäureisopentylester bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung h​at einen Flammpunkt v​on 35 °C.[2] Der Explosionsbereich l​iegt zwischen 1 Vol.‑% (53 g/m3) a​ls untere Explosionsgrenze (UEG) u​nd 9 Vol.‑% (485 g/m3) a​ls obere Explosionsgrenze (OEG).[2][11] Der untere Explosionspunkt l​iegt bei 33 °C.[2] Die Zündtemperatur beträgt 380 °C.[2][11] Der Stoff fällt s​omit in d​ie Temperaturklasse T2.

Verwendung

Essigsäureisopentylester wird durch seinen Geruch nach Bananen als Bananenaroma verwendet.[7] Früher wurde die Hefner-Kerze als Lichtnormal verwendet, die als Brennstoff iso-Amylacetat = Essigsäureisopentylester oder eine Mischung von Pentylester der Essigsäure nutzte.[12] Zudem wird es auch wegen seines starken Geruchs zur Dichtheitsprüfung von militärischen Gasschutzmasken verwendet.[13]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu ISOAMYL ACETATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 21. März 2020.
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 123-92-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. September 2018. (JavaScript erforderlich)
  3. Datenblatt Isoamyl acetate, natural, ≥97%, FCC, FG bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. September 2015 (PDF).
  4. Marshall J. Myers, Phillip Issenberg, Emily L. Wick: l-Leucine as a precursor of isoamyl alcohol and isoamyl acetate, volatile aroma constituents of banana fruit discs. In: Phytochemistry. 9, 1970, S. 1693, doi:10.1016/S0031-9422(00)85580-6.
  5. Prof. Dr. Werner Back: Mikrobiologie der Lebensmittel Band 5: Getränke. Behr's Verlag DE, 2008, ISBN 978-3-89947-956-0, S. 144 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Eintrag zu Isopentylacetat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 21. September 2015.
  7. Jeff Potter: Kochen für Geeks Inspiration & Innovation für die Küche; [Rezepte und wissenschaftliche Abenteuer]. O'Reilly Germany, 2011, ISBN 978-3-86899-125-3, S. 96 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Hermann Sahm, Garabed Antranikian, Klaus-Peter Stahmann, Ralf Takors: Industrielle Mikrobiologie. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-8274-3040-3, S. 265 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. W.M. Getz, R.P. Akers: Olfactory response characteristics and tuning structure of placodes in the honey bee Apis mellifera L. In: Apidologie volume 206, page530 (1965). Band 24, 1993, S. 195–217, doi:10.1051/apido:19930303. abgerufen am 31. Dezember 2021
  10. D. A. Shearer, R. Boch: 2-Heptanone in the Mandibular Gland Secretion of the Honey-bee. In: Nature. Band 206, 1965, S. 530, doi:10.1038/206530a0. abgerufen am 31. Dezember. 2021.
  11. E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen – Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase, Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 2003.
  12. H. Lux, Das moderne Beleuchtungswesen abgerufen am 28. November 2018.
  13. Occupational Safety and Health Administration: Fit Testing Procedures (Mandatory). - 1910.134 App A | Occupational Safety and Health Administration, abgerufen am 17. Januar 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.