Erwin Steinhauer

Erwin Steinhauer (* 19. September 1951 i​n Wien) i​st ein österreichischer Schauspieler u​nd Kabarettist.

Erwin Steinhauer (2010)

Leben

Steinhauer studierte anfänglich Germanistik u​nd Geschichte, entschied s​ich aber 1974, s​ich mit seinen Freunden Alfred Rubatschek, Erich Demmer u​nd Wolfgang Teuschl (1975 k​am noch Lukas Resetarits dazu) fortan i​hrer Leidenschaft, d​em Kabarett, z​u widmen. Sie gründeten d​as Kabarett Keif. 1977/78 spielte Steinhauer a​m Wiener Kabarett Simpl, 1979 a​m Düsseldorfer Kom(m)ödchen, 1980 a​m Theater d​er Courage i​n Wien.

Es folgten Soloprogramme, darunter Entlassen (1982), Kopf hoch (1983) (prämiert m​it dem Salzburger Stier), Café Plem-Plem (1984), Ganz i​m Ernst (1986), Alles Walzer (1988), Auf d​er Schaufel (1989), Zugabe (1991).

Gemeinsam m​it Heinz Marecek h​atte er m​it den Doppelconférencen v​on Karl Farkas u​nd Fritz Grünbaum großen Erfolg.

Steinhauer spielte i​n zahlreichen Film- u​nd Fernsehproduktionen, v​on 2000 b​is 2018 verkörperte e​r den Gendarmen Simon Polt i​n Julian Pölslers Verfilmungen d​er Polt-Krimireihe v​on Alfred Komarek.

Erwin Steinhauer i​st Vater v​on drei Kindern. Das jüngste stammt a​us der Beziehung z​u der ORF TV-Direktorin Kathrin Zechner. Sein Sohn Matthias Franz Stein (* 1980) i​st ebenfalls Schauspieler.[1]

Auszeichnungen

Theater

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele (Auswahl)

  • 1986: Helmuth Mößmer/Eberhard Petschinka: "Quo vadis, Pauli?" – Ein Hauspfau kämpft um seine Gleichberechtigung (Erzähler) – Regie: Robert Matejka (Hörspielkomödie – SR/ORF)
  • 1990: Michael Köhlmeier: After Shave (Conferencier) – Regie: Peter Klein/Edith-Ulla Gasser (ORF)
  • 1999: Wolf Haas: Auferstehung der Toten (Brenner) – Regie: Götz Fritsch (Kriminalhörspiel – ORF/WDR) (ORF Hörspielpreis 1999)
  • 2000: Wolf Haas: Der Knochenmann (Brenner) – Regie: Götz Fritsch (Kriminalhörspiel – ORF/MDR) (ORF Hörspielpreis 2000)
  • 2002: Wolf Haas: Komm, süßer Tod (Brenner) – Regie: Götz Fritsch (Kriminalhörspiel – ORF/WDR)
  • 2005: Wolf Haas: Silentium! (Brenner) – Regie: Götz Fritsch (Kriminalhörspiel – ORF/BR)
  • 2006: Wolf Haas: Das ewige Leben (Brenner) – Regie: Götz Fritsch (Kriminalhörspiel – ORF/BR) (ORF Hörspielpreis 2006)
  • 2007: Otto M. Zykan: Joseph Fouché (Napoleon) – Regie: Georg Mittermayr (ORF)
  • 2010: Alissa Walser: Am Anfang war die Musik (Hofsekretär Paradis) – Regie: Harald Krewer (NDR/ORF)
  • 2014: Karl Kraus: Die Letzten Tage der Menschheit (Die Hörer von Ö1 haben dieses Klangbuch zum Hörspiel des Jahres 2014 gewählt.) (ORF)[8]

Bücher von und über Erwin Steinhauer

  • Helmuth A. Niederle (Hrsg.): Café Plem Plem. 15 Jahre Kabarett Erwin Steinhauer. Carl Uberreuter. Wien 1990.
  • Erwin Steinhauer / Günther Schatzdorfer: Einfach. Gut. Eine kulinarisch-kulturelle Reise ins Friaul und nach Triest. Carinthia Verlag. Graz 2006.
  • Helmuth A. Niederle: Erwin Steinhauer. Die Biographie. Molden Verlag. Wien 2007.
  • Erwin Steinhauer / Georg Graf / Peter Rosmanith: H.C. Artmann: Dracula, Dracula. Klangbuch mit 1 CD, Mandelbaum Verlag, Wien 2008.
  • Erwin Steinhauer / Georg Graf / Joe Pinkl / Peter Rosmanith: H.C. Artmann: Flieger, grüß mir die Sonne. Klangbuch mit 1 CD, Mandelbaum Verlag, Wien 2012.
  • Erwin Steinhauer / Georg Graf / Pamelia Kurstin / Joe Pinkl / Peter Rosmanith: Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit. Klangbuch mit 2 CDs, Mandelbaum Verlag, Wien 2014.
  • Erwin Steinhauer, Fritz Schindlecker: Sissi, Stones und Sonnenkönig: Geschichten unserer Jugend, Residenz Verlag, Salzburg/Wien 2016, ISBN 978-3-7017-3382-8
  • Erwin Steinhauer, Fritz Schindlecker: Wir sind super! Die österreichische Psycherl-Analyse, Ueberreuter Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-8000-7654-3
  • Erwin Steinhauer, Fritz Schindlecker: Fröhliche Weihnachterl: Eine schöne Bescherung, Ueberreuter Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-8000-7676-5
  • Erwin Steinhauer, Fritz Schindlecker: Aufgedeckt! Trinkgenuss und Tafelfreuden, Ueberreuter Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-8000-7732-8
  • Erwin Steinhauer, Fritz Schindlecker: Erwin Steinhauer – Der Tragikomiker: ein biografisches Portrait, Ueberreuter Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-8000-7772-4

Literatur

  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 675 f.
Commons: Erwin Steinhauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurier: Erwin Steinhauer und Matthias Franz Stein im Doppel-Interview. Ausgabe 25/2015, abgerufen am 26. Jänner 2016.
  2. ORF: Erwin Steinhauer von ORF-Hörspiel-Jury zum „Schauspieler des Jahres 2007“ gewählt (Memento des Originals vom 19. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kundendienst.orf.at
  3. Goldenes Verdienstzeichen für Steinhauer auf ORF Wien vom 31. Mai 2010, abgerufen am 31. Mai 2010.
  4. Großes Ehrenzeichen für Erwin Steinhauer auf ORF vom 16. Februar 2017, abgerufen am 16. Februar 2017.
  5. kultur-channel.at: Theater in der Josefstadt: Der blaue Engel
  6. Theater in der Josefstadt: Die Schüsse von Sarajevo
  7. Kammerspiele der Josefstadt: Vater
  8. Die letzten Tage der Menschheit. mandelbaum verlag, abgerufen am 4. November 2020.
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