Enderndorf am See
Enderndorf am See (mundartlich: Ändandoaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Spalt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Enderndorf am See Stadt Spalt | |
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Höhe: | 415–450 m ü. NHN |
Einwohner: | 205 (1. Aug. 2015)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 91174 |
Vorwahl: | 09175 |
Ortsmitte Richtung Norden |
Geografie
Das Dorf liegt im Fränkischen Seenland, direkt am Igelsbachsee und Großen Brombachsee, ca. 3 km südlich von Spalt. Bei Enderndorf beginnt der Staudamm des Igelsbachsees. Der Ort liegt im Spalter Hügelland.[3]
Geschichte
Der Ortsname dürfte sich aus der geographischen Lage ableiten lassen. Das Wort „ender“, mittelhochdeutsch „enet“, bedeutet drüben, jenseits. Demnach ist Enderndorf das Dorf jenseits des Bergrückens von Spalt.
Das Brombach- und Igelsbachtal weist schon Siedlungsspuren aus der Zeit um 2000 v. Chr. auf. Wahrscheinlich verlief durch das Tal eine vorrömische Ost-West-Straße. In der karolingischen Zeit gehörte Enderndorf zum Gau Sualafeld.
Erste urkundliche Erwähnung war 1347, als der damalige Grundherr seine Lehen zu Enderndorf an Wirich von Treuchtlingen verkaufte.[4] Im Mittelalter war Enderndorf ein Weinbauerndorf. Von 1676 bis 1903 gehörte die Ortsherrschaft der Nürnberger Patrizierfamilie Harsdorf von Enderndorf.
Ab Anfang des 16. Jahrhunderts erfolgte der Übergang zu Hopfenanbau, da sich die Konsumgewohnheiten zum Bier verlagert hatten. Um 1900 wurde auf 10 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Hopfen angebaut, 1956 waren es 5 %, heute gibt es dort keinen Hopfen mehr. Durch den Brombachsee wurde das ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Dorf zum Ferienort gewandelt.
Vor der Gebietsreform war Enderndorf eine Gemeinde mit den Gemeindeteilen Heiligenblut, Keilberg, Ottmannsberg, Stockheim und den in den 1980er Jahren durch den Bau des Brombachsees abgegangenen Mühlen Griesmühle und Sägmühle. Die ehemalige Gemeinde gehörte zum früheren Landkreis Gunzenhausen. Am 1. Juli 1972 wurde sie in Spalt im Landkreis Roth eingemeindet.
Verkehr
Enderndorf liegt an der von Spalt kommenden Kreisstraße RH 13. Vor dem Bau des Brombachsees führte sie weiter nach Ramsberg, heute endet sie am Seeufer. Vom Seehafen aus fährt der Trimaran MS Brombachsee verschiedene Ziele an.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Enderndorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 17–18 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Ennendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 202 (Digitalisat).
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 260–261.
Weblinks
- Enderndorf am See in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 4. September 2021.
- Enderndorf am See in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. September 2019.
- Enderndorf am See im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. September 2019
- http://www.seenlandtourist.de/enderndorf.html
- http://www.fraenkische-seen.de/Orte/Enderndorf/enderndorf.htm
Einzelnachweise
- Die Einwohnerzahlen der Stadt Spalt und deren Ortsteile. Stand 1. August 2015. Abgerufen am 3. Mai 2017.
- R. Schuh: Gunzenhausen, S. 74. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ęndɒndǫrf.
- Enderndorf im BayernAtlas
- Landratsamt Roth. Abgerufen am 2. Oktober 2021.