Elisabeth Winkelmeier-Becker
Elisabeth Winkelmeier-Becker geb. Winkelmeier (* 15. September 1962 in Troisdorf) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und war von 2019 bis 2021 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
Leben und Wirken
Herkunft, Ausbildung und berufliche Tätigkeiten
Nach dem Abitur 1981 am Gymnasium Alleestraße in Siegburg absolvierte Elisabeth Winkelmeier-Becker ein Studium der Rechtswissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, das sie 1986 mit dem ersten juristischen Staatsexamen abschloss. Nach Erziehungsurlaub und Referendariat legte sie 1992 das zweite Staatsexamen ab.
Danach war sie als Richterin zunächst am Landgericht Bonn und ab 1997 am Amtsgericht Siegburg tätig.
Persönliches
Winkelmeier-Becker ist seit 1984 mit dem früheren Staatssekretär Jürgen Becker verheiratet und hat drei Kinder. Sie ist katholisch.[1]
Politische Laufbahn
Partei
Winkelmeier-Becker trat 1978 in die Junge Union (JU) und 1980 auch in die CDU ein. Sie gehörte von 1986 bis 1992 dem JU-Landesvorstand in Nordrhein-Westfalen an und war ab 2002 Mitglied im Vorstand des CDU-Kreisverbands Rhein-Sieg. 2004 wurde sie zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt und von 2010 bis 2021 war sie schließlich Vorsitzende des mitgliederstärksten CDU-Kreisverbands in Deutschland.[2] Winkelmeier-Becker ist seit 2012 stellvertretende Vorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen[3] und seit 2013 stellvertretende Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft NRW (CDA-NRW).[4]
Abgeordnete
Bei der Bundestagswahl 2005 erhielt Winkelmeier-Becker 45,5 % der Erststimmen im Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis I und zog damit als direkt gewählte Abgeordnete in den Deutschen Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl 2009 wurde sie mit 44,9 % wiedergewählt. In dieser Legislaturperiode war sie ordentliches Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ihre dritte Wiederwahl gelang Winkelmeier-Becker 2013 mit knapp 50 % der Erststimmen.[5] Bei der Bundestagswahl 2017 gewann sie erneut ihren Wahlkreis mit 44 %[6], 2021 mit 32,6 %.[7] Sie war in der 19. Legislaturperiode ordentliches Mitglied im Wahlausschuss.[8] Am 15. Dezember 2021 wurde sie zur Vorsitzenden des Rechtsausschusses gewählt[9], zudem ist sie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.[10]
Winkelmeier-Becker war von 2013 bis 2019 Sprecherin der Arbeitsgruppe Recht und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gehört dem Fraktionsvorstand an.[11][12]
Staatssekretärin
Vom 29. November 2019 bis 8. Dezember 2021 war sie Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und zuständig für die Bereiche Wirtschaftspolitik, Industriepolitik sowie Digital- und Innovationspolitik.[13][14] Daneben war sie Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor (Extractive Industries Transparency Initiative – EITI) in Deutschland (D-EITI).[15] Außerdem vertrat sie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG[16][17] sowie im Aufsichtsrat der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.[18]
Positionen
In ihrer Zeit als Familienpolitikerin setzte sich Winkelmeier-Becker für das Elterngeld ein.[19]
Im Herbst 2012 setzte sich Winkelmeier-Becker zusammen mit zwölf weiteren Unions-Bundestagsabgeordneten öffentlich für die Gleichstellung von Lebenspartnerschaften mit der Ehe beim Ehegattensplitting ein.[20] Bei der Abstimmung über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare 2017 enthielt sie sich der Stimme.[21] Winkelmeier-Becker spricht sich gegen die Abschaffung des § 219a Strafgesetzbuch (Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft) aus.[22]
In ihrem Wahlkreis engagiert sich die Politikerin für die Reduzierung des nächtlichen Fluglärms am Flughafen Köln/Bonn und ist Mitinitiatorin des „Gesprächskreis Fluglärm der CDU/CSU-Bundestagsfraktion“.[23]
Weitere Mitgliedschaften und Engagements
Winkelmeier-Becker ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und für den europäischen Einigungsprozess einsetzt.[24]
Darüber hinaus ist sie in folgenden Funktionen aktiv (Auswahl):
- Vorsitzende des Amare e. V., einem Förderverein für ein Entwicklungshilfeprojekt in Brasilien, den sie 1996 gründete[25]
- Vorsitzende des Fördervereins Gedenkstätte Landjuden an der Sieg e. V.[26]
- Stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Christlich Soziale Politik (CSP)[27]
- Mitglied des Kuratoriums des Katholisch-Sozialen Instituts der Erzdiözese Köln[28]
- Mitglied im Kuratorium Stiftung Konrad-Adenauer-Haus[29]
- Mitglied und Beraterin der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz[30]
Weblinks
- Persönliche Website
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Lebenslauf bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Elisabeth Winkelmeier-Becker auf abgeordnetenwatch.de
- Elisabeth Winkelmeier-Becker beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Einzelnachweise
- Archivlink (Memento vom 7. April 2008 im Internet Archive)
- Dylan Cem Akalin: CDU Kreisparteitag in Siegburg: Oliver Krauß ist neuer Vorsitzender der CDU Rhein-Sieg. In: General-Anzeiger. 5. Oktober 2021, abgerufen am 9. Oktober 2021.
- Elisabeth Winkelmeier-Becker: Lebenslauf. Abgerufen am 24. September 2017.
- Landesvorstand. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- Endergebnis der Bundestagswahl im Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis I (Memento vom 9. Mai 2015 im Internet Archive), bundeswahlleiter.de
- Bundestagswahl 2017 - So hat der Rhein-Sieg-Kreis gewählt. In: General-Anzeiger Bonn. Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsanstalt H. Neusser GmbH, Bonn 25. September 2017 (general-anzeiger-bonn.de [abgerufen am 25. September 2017]).
- Ergebnisse Rhein-Sieg-Kreis I - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 27. September 2021.
- Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 16. Februar 2021.
- Elisabeth Winkelmeier-Becker Vorsitzende des Rechtsausschusses. In: bundestag.de. Abgerufen am 17. Dezember 2021.
- Deutscher Bundestag Elisabeth Winkelmeier-Becker. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag: Wahl der Arbeitsgruppenvorsitzenden. 13. Januar 2014, abgerufen am 12. Dezember 2020.
- Bundesregierung: Neue Staatssekretäre für Altmaier und Klöckner. In: Spiegel Online. 27. November 2019 (spiegel.de [abgerufen am 28. November 2019]).
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Elisabeth Winkelmeier-Becker. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Elisabeth Winkelmeier-Becker wird neue Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium. 29. November 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Elisabeth Winkelmeier-Becker. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
- Aufsichtsrat der DB AG | Deutsche Bahn AG. Abgerufen am 11. Dezember 2020 (deutsch).
- Michael Odenwald bis zum Jahr 2025 als Vorsitzender des Aufsichtsrates bestätigt • DB-Kontrollgremium wird weiblicher. Deutsche Bahn, 25. März 2020, abgerufen am 26. März 2020.
- Unser Aufsichtsrat. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
- Elisabeth Winkelmeier-Becker zur Diskussion um das Elterngeld. 9. Juli 2012, abgerufen am 4. Januar 2021.
- MdB Jens Spahn fordert mehr Rechte für Homosexuelle - Vorstoß zur Homo-Ehe stößt auf Skepsis, Westfälische Nachrichten vom 9. August 2012.
- DerWesten - derwesten.de: So haben die Abgeordneten zur „Ehe für alle“ abgestimmt. (derwesten.de [abgerufen am 8. April 2018]).
- Kein Kompromiss bei §219a in Sicht. In: tagesschau.de. 29. August 2018, abgerufen am 24. Oktober 2018.
- Fluglärm. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- Elisabeth Winkelmeier-Becker Website der Europa-Union Deutschland. Abgerufen am 12. Januar 2018
- Amare | Junggesellenverein und Männerreih Rosenhügel - Siegburg Wolsdorf. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- Förderverein | Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW e.V. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- Vorstand. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- Kuratorium. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- Deutsche Bischofskonferenz: Kommission für Ehe und Familie. Abgerufen am 14. Januar 2021.