Ekaterina Borulya
Ekaterina Borulya (ukrainisch Катерина Юріївна Боруля/Katerina Juriiwna Borulja; * 31. Dezember 1969 in Kiew) ist eine deutsche Schachspielerin ukrainischer Herkunft. Als Physiotherapeutin ist sie unter dem Namen Katja Borulya bekannt.[a 1]
Ekaterina Borulya, Dresden 2009 | |
Verband | Sowjetunion (bis 1991) Ukraine (1992 bis 1994) Deutschland (seit 1995) |
Geboren | 31. Dezember 1969 Kiew, Sowjetunion |
Titel | Großmeister der Frauen (1994) |
Aktuelle Elo‑Zahl | 2299 (Dezember 2019) |
Beste Elo‑Zahl | 2385 (Juli 1996) |
Karteikarte bei der FIDE (englisch) |
Werdegang und Beruf
Ekaterina Borulya trägt seit 1994 den FIDE-Titel Großmeister der Frauen (WGM).[n 1] Sie ist Diplomschachtrainerin (A-Trainerin), Diplom-Sporttrainerin, Physiotherapeutin und arbeitet für das Schachzentrum Baden-Baden.[n 2]
Schachliche Erfolge
Ihr erstes großes Turnier war die Frauen-Meisterschaft der Sowjetunion 1990 in Podolsk, die Ketewan Arachamia gewann.[n 3] 1994 in Wuppertal errang sie den ersten Platz bei der Offenen Deutschen Meisterschaft der Frauen.[n 4] Bei der Deutschen Damenmeisterschaft 1995 in Krefeld wurde sie Zweite nach Stichkampf hinter Tatiana Grabuzova.[n 5] 1995 in Enghien-les-Bains schnitt sie mit 5 Punkten aus 9 Partien besser als ihr Mann Yaroslav Srokovski ab.[n 6] Erster wurde Igors Rausis mit 6,5 Punkten vor Étienne Bacrot.
Mannschaftskämpfe in der deutschen Schachbundesliga der Frauen bestritt sie zunächst für den Krefelder Schachklub Turm 1851 (Saison 1994/95 bis Saison 2000/01), seit der Saison 2002/03 spielt Borulya für die OSG Baden-Baden (bis Dezember 2004 SC Baden-Oos, von Dezember 2004 bis Juni 2008 OSC Baden-Baden), mit der sie die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Frauen in den Spielzeiten 2002/03, 2003/04, 2004/05, 2007/08, 2008/09, 2010/11 und 2012/13 gewann.
Bei der Schacholympiade 2002 in Bled spielte sie für die deutsche Frauenmannschaft am Reservebrett.[n 7]
Borulya wird bei der FIDE als inaktiv geführt (Stand: November 2016), da sie zuletzt im November und Dezember 2013 bei zwei Wettkämpfen der Frauenbundesliga 2013/14 Elo-gewertete Partien gespielt hat.
Familie
Ekaterina Borulya ist verheiratet mit dem Internationalen Meister Yaroslav Srokovski.[a 2] Sie haben zwei Kinder: Alexander Srokovskyi und Andrea Jaqueline Srokovskyi,[a 3] die ebenfalls schachliche Erfolge aufzuweisen haben. Andrea war 2007 Deutsche Vizemeisterin U10,[n 8] sowie Dritte bei der Deutschen Jugendmeisterschaft U12 und U14.[n 9] Bestes Ergebnis von Alexander war ein geteilter erster Platz bei der Badischen Jugendmeisterschaft U14.
Ihre Zwillingsschwester Luba Borulia, auch eine gute Schachspielerin, ist mit dem israelischen Großmeister Boris Alterman verheiratet.
Einzelnachweise
- Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 82
- Ekaterina Borulya im Schachzentrum Baden-Baden
- Sowjetische Meisterschaft der Frauen 1990 auf 365chess (englisch)
- 12. Offene Deutsche Damenmeisterschaft 1994 in Wuppertal auf TeleSchach
- 33. Deutsche Damenmeisterschaft 1995 in Krefeld auf TeleSchach
- Enghien les Bains 1st 1995 auf 365chess (englisch)
- Ekaterina Borulyas Ergebnisse bei Schacholympiaden der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
- DWZ-Auswertung: Deutschen Meisterschaft 2007 u10
- DWZ-Auswertung: Deutsche Einzelmeisterschaft U14w
Anmerkungen
- ProVita in Baden-Baden, Inhaber Katja Borulya (Memento vom 27. November 2013 im Internet Archive)
- Schreibweise auf Wunsch des Mannes (Unterschrift), anders lautende Schreibweisen werden geändert.
- In der DWZ-Karteikarte des Deutschen Schachbundes steht: Srokovskiy, Alexander; Srokovskiy, Andrea; IM Srokovskiy, Yaroslav und GM Borulya, Ekaterina Uriivna, was nach Klärung wohl richtiggestellt wird. Auch für ihren Mann gibt es unterschiedliche Schreibweisen.
Weblinks
- DWZ-Karteikarte von Ekaterina Borulya
- Nachspielbare Schachpartien von Ekaterina Borulya auf 365Chess.com (englisch)