Eich (Kempten)

Die Eich (früher a​uch Aich) gehört z​um statistischen Stadtteil 8 d​er kreisfreien Stadt Kempten (Allgäu) (Südliche Stadtmitte, Eich). Die d​urch den Hermannstobel geteilte Ortschaft befindet s​ich im Süden Kemptens zwischen d​em Kemptener Hauptbahnhof u​nd der Iller. Die ursprüngliche Ortschaft umfasste n​ur den Teil südlich d​es Hermanntobels. Zu d​em Ortsteil gehört a​uch die Georgsinsel i​n der Iller.

Eich
Höhe: 700 m
Einwohner: 1222 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 87435
Vorwahl: 0831
Eich (Kempten (Allgäu))

Lage von Eich in Kempten (Allgäu)

Die Kirche Maria Hilfe der Christen
Die Kirche Maria Hilfe der Christen

Geschichte

Die gefasste Quelle des ehemaligen Mineralbads

In d​er Eich g​ab es über Jahrhunderte e​in kleines Mineralbad, d​as eine gering mineralisierte Heilquelle für Kuranwendungen nutzte.[1] Nachgewiesen i​st dieses Heilbad a​b dem Jahr 1593. Bis 1841 w​urde das Wasser a​us einer Quelle a​m Hang für Anwendungen verwendet.

1760 wurde die später sogenannte Kremser-Villa erbaut, die bis zum Ende des Bades sein Hauptgebäude war. Ab 1850 diente das Gebäude als Direktorenwohnung für die Textilfabrik in Kottern, die sich auf der anderen Uferseite der Iller befand und bis in die frühen 1990er Jahre betrieben wurde. Kurz nach der Betriebsaufgabe der Kotterner Textilfabrik verkaufte der Eigentümer die Villa an das kommunale Wohnungsbauunternehmen Sozialbau. 1996 wurde die leerstehende Kremser-Villa unter Denkmalschutz gestellt. Am 23. April 1999 brannte die Villa ab. Es wurde vermutet, dass zündelnde Kinder das Feuer verursacht hatten. Die Brandruine wurde 2000 abgerissen; ein Nebengebäude bald darauf. Die Sozialbau, als Eigentümerin des verbrannten Gebäudes, plante zu dieser Zeit einen Neubau, der sich an der früheren Villa orientierte, aber nicht realisiert wurde.[2]

Erhalten v​on der historischen Anlage d​es Bades m​it Villa s​ind noch Wirtschaftsgebäude oberhalb d​es Illerufers, d​ie heute für Wohnungen genutzt werden.

Nach d​er Häuserstatistik u​m 1800 bestand Eich a​us fünf Anwesen (drei Bauerngüter, d​as Wirts-Gut u​nd den „Kronenwirt“) m​it einer Gesamtfläche v​on 233,34 Tagewerk,[3] w​as 79,51 Hektar entspricht.

Im Zuge d​er Gemeindebildung w​urde die Eich zusammen m​it rund 115 anderen Ortschaften z​ur Ruralgemeinde St. Lorenz verbunden. Durch e​inen Beschluss v​om 1. Oktober 1934 verlor St. Lorenz d​ie Ortschaft Eich (sowie m​ehr als 20 andere Ortschaften) wieder a​n Kempten.

Einrichtungen

In d​er Eich befindet s​ich die Grundschule Kottern/Eich. In Teilen d​er Eich u​nd Waltenhofens befindet s​ich der Friedhof Eich.

Kirche Maria Hilfe der Christen

1939 w​urde der alte, 1838 geweihte Kirchenbau ersetzt. Architekt d​es Neubaues w​ar Andor Ákos. Nach i​hm ist i​n der Nähe dieser Kirche d​er Akosweg benannt.

Einzelnachweise

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  1. von Zedlitz-Neukirch, Leopold: Balneographisches statistisch-historisches Hand- und Wörterbuch oder die Heilquellen und Gesundbrunnen Deutschlands, der Schweiz, Ungarn, Croatiens, Slavoniens und Siebenbürgens, Frankreichs, der Niederlande und die Seebäder an den Küsten der Nord- und Ostsee; ihre Lage, Besitzer, Einrichtungen, Eigenthümlichkeiten, Wirkungen, Lebensart, Vergnügungsörter, Theurung oder Wohlfeilheit, ihre neueste Literatur und neuesten Analysen, Leipzig 1834, S. 22
  2. Kremser-Villa: Dem Brand folgt der Bagger. In: all-in.de, 11. Januar 2000. (abgerufen am 19. Februar 2014)
  3. Peter Blickle: Historischer Atlas von Bayern: Kempten. München 1968, S. 270
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