Ursulasried
Ursulasried ist ein Ortsteil, Kirchdorf und Gewerbegebiet der kreisfreien Stadt Kempten (Allgäu). Es ist mit dem Weiler Riederau baulich verbunden und hatte 1987 mit diesem Ortsteil gemeinsam 193 Einwohner. In dem Kirchdorf steht die Filialkirche St. Ursula.
Ursulasried Stadt Kempten (Allgäu) | |
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Höhe: | 660 m ü. NN |
Einwohner: | 134 (1. Aug. 1954) |
Postleitzahl: | 87437 |
Vorwahl: | 0831 |
Geschichte
Im Jahr 1378 wurde erstmals eine Kapelle „zu den 11 000 Mägten ze Ried“ in einer kemptischen Urkunde erwähnt. Im gleichen Jahr wurde der Baumeister Cuntz Haugg aus Kempten erwähnt. 1411 vermachte ein Haugg fünf Pfund Heller für die Kapelle. Die Reichsstadt Kempten setzte im Jahr 1432 nach Streitigkeiten mit dem Stift Kempten um das Besetzungsrecht einen Heiligenpfleger ein.
Im Bauernkrieg im Jahr 1525 erlitt der Weiler Ursulasried schwere Brandschäden. 1530 verlor die Reichsstadt Kempten als Folge der Reformation das Patronatsrecht über die Kapelle St. Ursula an das Bistum Augsburg. Im Jahr 1640 wurde die verwahrloste Kapelle vom Fürststift instand gesetzt. 1802 kam es zur Vereinödung mit 17 Teilnehmern. 1819 bestand Ursulasried aus 13 Häusern mit 63 Einwohnern, Ursulasried gehörte zur Hauptmannschaft Leubas.
1900 lebten in dem Kirchdorf 87 Menschen in 17 Anwesen. 1913 wurden bei Ursulasried römische Objekte gefunden, was in den 1990er Jahren durch Grabungen der Kemptener Stadtarchäologie bestätigt wurde. Damals wurden Reste eines römischen Siedlungsplatzes aufgedeckt.[1]
1972 wurde Ursulasried als Ortsteil der Ruralgemeinde Sankt Mang nach Kempten umgegliedert. 1975 wurde in Ursulasried das Müllheizkraftwerk Kempten eröffnet und in den 1990ern modernisiert.
Bis 2008 wurden in Ursulasried Gewerbeflächen mit 130 Hektar geschaffen. Unter anderem gibt es dort die Produktion von Liebherr-Verzahntechnik, die Zentrale von Feneberg Lebensmittel, das Müllkraftwerk Kempten, die Fahrsicherheitsanlage des ADAC, eine Niederlassung der BayWa, eine Fotovoltaikanlage des Allgäuer Überlandwerks auf dem Gelände der ehemaligen Deponie sowie weitere mittelständische Unternehmen.
Einzelnachweise
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Literatur
- Heinrich Uhlig: Sankt Mang. Geschichte einer Allgäuer Gemeinde. Verlag des Heimatpflegers von Schwaben, Kempten (Allgäu) 1955, S. 471–473.