Egidius Gutfleisch

Egidius Tobias Valentin Karl Gutfleisch (* 23. Juli 1844 i​n Lorsch; † 3. Mai 1914 i​n Gießen) w​ar Jurist u​nd Mitglied d​es Deutschen Reichstags.

Leben

Egidius Gutfleisch w​ar der Sohn d​es Landrichters Johann Joseph Gutfleisch (1811–1882) u​nd dessen Frau Elisabeth geborene Goth (1820–1851). Egidius Gutfleisch b​lieb unverheiratet.

Gutfleisch besuchte d​ie Gymnasien i​n Bensheim u​nd Darmstadt b​is 1862 u​nd studierte d​ann Rechtswissenschaften a​n den Universitäten i​n Heidelberg u​nd Gießen b​is 1865. Im Herbst 1865 absolvierte e​r das juristische Fakultätsexamen i​n Gießen u​nd 1868 d​as Staatsexamen i​n Darmstadt. Bis 1871 w​ar er Gerichtsaccessist u​nd juristischer Privatlehrer u​nd dann Rechtsanwalt i​n Gießen.

Er war Mitglied des Kreisausschusses des Kreises Gießen, des Provinzialausschusses der Provinz Oberhessen und des Provinzialtages der Provinz Oberhessen. Weiterhin war er Mitglied des Vorstandes der Hessischen Anwaltskammer und des Aufsichtsrats der Gewerbebank in Gießen. Von 1881 bis 1893 war er Mitglied des Provinziallandtages von Hessen-Nassau und von 1881 bis 1884 und von 1890 bis 1893 war er Mitglied des Deutschen Reichstags. In seiner ersten Legislaturperiode als Reichstagsabgeordneter vertrat er den Wahlkreis Großherzogtum Hessen 1 (Gießen) und gehörte zur Fraktion der Liberalen Vereinigung. Von 1890 bis 1893 war er Abgeordneter des Wahlkreises Großherzogtum Hessen 2 (Friedberg - Büdingen) und Mitglied der Fraktion der Fortschrittspartei.[1] 1887 bis 1893 und 1899 bis 1911 war er Mitglied der zweiten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen als Vertreter des Wahlbezirks Oberhessen 5/Gießen-Land bzw. der Stadt Gießen.

Literatur

  • Gutfleisch, Egidius. In: Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 61 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 158.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 291.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 119.

Einzelnachweise

  1. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 260 f.
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