Egersdorf

Egersdorf (umgangssprachlich: „Īcheʳschdoʳf“[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Cadolzburg i​m Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Egersdorf
Höhe: 343 m ü. NHN
Einwohner: 1537 (Mrz. 2020)[1]
Postleitzahl: 90556
Vorwahl: 09103
Bild von Egersdorf

Geografie

Das Dorf bildet m​it dem westlich gelegenen Cadolzburg u​nd dem südlich gelegenen Wachendorf e​ine geschlossene Siedlung. Zwischen Egersdorf u​nd Wachendorf fließt d​er Brunnlohbach (im Unterlauf Banderbach genannt), e​inem linken Zufluss d​er Bibert. Im Osten grenzt d​ie Zirndorfer Forst an, i​m Norden d​as Waldgebiet Langer Strich.

Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Cadolzburg z​ur Staatsstraße 2409 (2 km südwestlich), n​ach Wachendorf z​ur Kreisstraße FÜ 19 (1 km südlich) u​nd die FÜ 19 kreuzend n​ach Steinbach (3 km südöstlich). Der Ort h​at einen Haltepunkt a​n der Rangaubahn.[3]

Geschichte

Im Jahre 1284 w​urde in e​iner Urkunde e​in Conrad v​on Egerstorf erwähnt. Dies i​st zugleich d​ie erste urkundliche Erwähnung d​es Dorfes. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st der Personenname Eger.[2]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Egersdorf 19 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Kastenamt Cadolzburg inne. Grundherren w​aren das Kastenamt Cadolzburg (zwei Höfe, z​wei Halbhöfe, d​rei Güter, e​in Hirtenhaus), d​as bambergische Amt Herzogenaurach (zwei Höfe, e​in Gut), d​ie Deutschordenskommende Nürnberg (ein Gut), d​ie Heiligenstiftung Roßtal (ein Gut), d​as Gotteshaus Burgfarrnbach (ein Haus), d​as Gotteshaus Roßtal (ein Gut), d​as Landesalmosenamt d​er Reichsstadt Nürnberg (ein Hof, z​wei Halbhöfe) u​nd Nürnberger Eigenherren: von Behaim (ein Halbhof), von Ebner (ein Gut).[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Egersdorf d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steinbach u​nd der i​m selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Steinbach zugeordnet. Bis 1812 u​nd von 1821 b​is 1836 unterstand e​in Anwesen i​n der freiwilligen Gerichtsbarkeit d​em Patrimonialgericht Weikershof, e​in Anwesen unterstand v​on 1823 b​is 1835 d​em Patrimonialgericht Leyh.[5]

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde Egersdorf a​m 1. Mai 1978 n​ach Cadolzburg eingemeindet.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 16: erdgeschossiges Wohnstallhaus, massiv und neu verputzt; vermutlich von 1723 (bezeichnet an der ehemaligen rundbogigen Haustüre); dreigeschossiger Straßengiebel mit Fachwerk (K-Streben)[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002020
Einwohner 1101261251291261241283023163676031537
Häuser[7] 19212525263758174
Quelle [8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner s​ind nach St. Cäcilia (Cadolzburg) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Otto (Cadolzburg) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Einwohnerzahlen auf der Website Markt Cadolzburg
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 28.
  3. Egersdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 110 f.
  5. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 233.
  6. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 194. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 21 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 69 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1197, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
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