Steinbach (Cadolzburg)
Steinbach (umgangssprachlich: „Schdāba“ und „Schdāmbach“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Steinbach Markt Cadolzburg | |
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Höhe: | 355 m ü. NHN |
Einwohner: | 738 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 90556 |
Vorwahl: | 09103 |
Geographische Lage
Durch das Dorf fließt der Steinbacher Bächl, der in Ammerndorf als linker Zufluss in den Reichenbach mündet. Im Süden grenzt das Waldgebiet Kühloh an. Dort erhebt sich der Kübuck (385 m ü. NHN). Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Espan genannt, im Südwesten Pelzetleite. 1 km östlich erhebt sich der Hahnenbühl (374 m ü. NHN).
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Cadolzburg zur Staatsstraße 2409 (1,5 km nördlich), eine weitere führt zur Staatsstraße 2409 (0,8 km südlich) bzw. die Kreisstraße FÜ 19 kreuzend nach Egersdorf (3 km nordöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Pleikershof (1,4 km östlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde im Urbar der Burggrafschaft Nürnberg, das um 1370 entstanden ist, als „Steinbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautendem Gewässernamen ab.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Steinbach 22 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-ansbachische Kastenamt Cadolzburg. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (vier Höfe, sechs Halbhöfe, vier Güter), die Deutschordenskommende Nürnberg (ein Gut), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (ein Halbhof), die Herrschaft Wilhermsdorf (ein Halbhof), Nürnberger Eigenherren: von Forster (eine Mühle), von Holzschuher (ein Gut), von Oelhafen (eine Mühle, ein Wirtshaus) und der Allersberger Bürger von Gillardi (ein Hof).[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Steinbach gebildet. Zur I. Sektion gehörten Egersdorf, Pleikershof und Wachendorf, zur II. Sektion Gonnersdorf, Greimersdorf, Roßendorf und Schwadermühle. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Steinbach, die deckungsgleich mit der I. Sektion des Steuerdistrikts war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Cadolzburg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Cadolzburg (1919 in Finanzamt Cadolzburg umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand 1 Anwesen bis 1812 dem Patrimonialgericht von Förster, vier Anwesen bis 1812 und von 1820 bis 1848 dem Patrimonialgericht Buchschwabach.[5][6] Ab 1862 gehörte Steinbach zum Bezirksamt Fürth (1939 in Landkreis Fürth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Cadolzburg (1879 in das Amtsgericht Cadolzburg umgewandelt), seit dem 1. März 1931 wird sie vom Amtsgericht Fürth wahrgenommen. Die Finanzverwaltung wurde am 1. Januar 1929 vom Finanzamt Fürth übernommen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 12,538 km².[7]
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Steinbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Cadolzburg eingegliedert.[8]
Baudenkmal
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Steinbach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 401 | 436 | 451 | 464 | 438 | 476 | 457 | 471 | 491 | 454 | 426 | 401 | 438 | 455 | 478 | 439 | 447 | 483 | 534 | 900 | 956 | 994 | 1143 | 1523 |
Häuser[9] | 65 | 71 | 79 | 82 | 72 | 154 | 227 | 125 | ||||||||||||||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [12] | [13] | [12] | [14] | [12] | [12] | [15] | [12] | [12] | [16] | [12] | [12] | [12] | [17] | [12] | [12] | [12] | [18] | [12] | [7] | [19] |
Ort Steinbach
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 161 | 153 | 185 | 160 | 159 | 153 | 153 | 213 | 182 | 186 | 202 |
Häuser[9] | 25 | 25 | 28 | 27 | 27 | 29 | 37 | 52 | |||
Quelle | [10] | [11] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [7] | [19] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner sind nach St. Cäcilia (Cadolzburg) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Otto (Cadolzburg) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Steinbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 426 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 161.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 174 (Digitalisat). Ebd. S. 228 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Steinbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 373 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 94.
Weblinks
- Steinbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 4. September 2021.
- Steinbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
- W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 94.
- Steinbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 174. Dort fälschlicherweise 24 Anwesen angegeben.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 233.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 28 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 714.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 88 (Digitalisat). Für die Gemeinde Steinbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Bleickershof (S. 10), Egersdorf (S. 21) und Wachendorf (S. 98).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 69 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 435 Einwohner.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1197, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1233–1234 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).