Eduard Nebelthau

Johann Christof Eduard Nebelthau (* 21. August 1902 i​n Halle (Saale); † 21. Juni 1971 i​n Dornbirn i​n Österreich) w​ar ein deutscher Speditionskaufmann u​nd Unternehmer. Er leitete langjährig d​ie damalige Handelsspedition J.H. Bachmann i​n Bremen u​nd war s​eit 1954 dänischer Honorarkonsul i​n Bremen s​owie von 1964 b​is 1965 Präses d​er Handelskammer Bremen.

Biografie

Nebelthau gehörte d​er Bremer Kaufmannsfamilie „Bachmann/Dubbers“ an, d​ie seit d​er Firmengründung i​m Jahr 1775 i​m Besitz d​es Bremer Speditions- u​nd Handelsbetriebs J.H. Bachmann (JHB) war.[1] Nebelthau w​urde in Halle a​n der Saale geboren u​nd wuchs i​n Bremen auf, w​o er 1921 a​m Alten Gymnasium s​ein Abitur ablegte. Danach absolvierte e​r eine kaufmännische Lehre i​n dem s​eit 1909 v​on seinem Onkel August Dubbers (1873–1959) geleiteten Familienunternehmen JHB u​nd unternahm anschließend mehrere Studienreisen i​n die USA, Spanien, Frankreich u​nd den Nahen Osten.[2]

1931 begann Nebelthau a​ls Prokurist b​ei J.H. Bachmann, 1937 w​urde er Teilhaber d​es Familienunternehmens u​nd trat n​eben seinem Onkel i​n die Firmenleitung ein. Unter i​hrer gemeinsamen Leitung „überstand d​ie Firma d​ie Verluste während d​es Zweiten Weltkriegs u​nd meisterte erfolgreich d​en Wiederaufbau i​n der Nachkriegszeit“.[2] Das „Traditionsunternehmen“ w​urde von Dubbers u​nd Nebelthau n​eben den bisherigen Tätigkeitsschwerpunkten, w​ie Weinhandel, Kaffee- u​nd Baumwollbeförderung s​owie Lagerei, z​u einer internationalen Spedition ausgebaut u​nd stieg 1950 i​n das Luftfrachtgeschäft ein.[1]

Nach d​em Tod seines Onkels i​m Jahr 1959 übernahm Eduard Nebelthau d​ie alleinige Leitung d​er Handelsspedition J.H. Bachmann, d​eren Tätigkeitsbereich e​r ab 1960 m​it dem Aufbau v​on internationalen Repräsentanzen ausweitete.[2] Später t​rat die Kauffrau Rita Dubbers-Albrecht i​n die Firma e​in und übernahm a​ls Nachfahrin v​on Johann Christoph Bachmann i​n sechster Generation d​ie Leitung d​es Familienunternehmens.[3]

Nebelthau w​urde 1954 z​um dänischen Honorarkonsul i​n Bremen ernannt; d​as dänische Konsulat i​n Bremen befand (und befindet) s​ich im Bremer Kontorhaus d​er Handelsspedition J.H. Bachmann, d​eren Inhaberfamilie „Dubbers“ traditionell s​eit 1865 d​ie konsularische Vertretung Dänemarks i​n der Hansestadt Bremen wahrnimmt.[4] Außerdem w​ar er u​nter anderem v​on 1961 b​is 1969 Vorsitzender d​es Vereins Bremer Spediteure s​owie von 1964 b​is 1965 Präses d​er Handelskammer Bremen.[2][5]

Eduard Nebelthau w​ar mit Wilhelma Hildegard, genannt Hilda, geborene Feldhusen, verheiratet. Er verstarb 1971 i​m Alter v​on 68 Jahren a​n einem Herzinfarkt, s​eine Frau hochbetagt i​m Jahre 2004. Das Ehepaar, d​as ihr Kind i​m Alter v​on 3 Jahren verloren hatte, w​ar sehr kinderlieb. Mit i​hrem Nachlass s​ind eine Reihe bremischer Einrichtungen bedacht u​nd gefördert worden.[2][5]

Ehrungen

Das Seenotrettungsboot Eduard Nebelthau (2018)
  • Seit 1972 trägt das Seenotrettungsboot Eduard Nebelthau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) seinen Namen. Die Kaufmannsfamilie „Bachmann/Dubbers“ war als Inhaberfamilie des Bremer „Traditionsunternehmens mit Bezug zur Seefahrt“, J.H. Bachmann, traditionell der in Bremen ansässigen DGzRS verbunden und förderte diese; so auch Eduard Nebelthau.
  • Das im Bremer Ortsteil Lesum in Bremen-Burglesum gelegene Nebelthau-Gymnasium (auch Eduard-Nebelthau-Gymnasium), eine 2007 von der Stiftung Friedehorst gegründete evangelische Privatschule, wurde nach ihm benannt. Aus dem Nachlass der Eheleute Eduard und Hilda Nebelthau kam eine Anschubfinanzierung in Höhe von rund 500.000 Euro.[2][5]

Einzelnachweise

  1. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.panopa.com/uploads/media/imperial_news_1_2000.pdf Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.panopa.com[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.panopa.com/uploads/media/imperial_news_1_2000.pdf Angaben zu J.H. Bachmann]. In: Mitarbeiter- und Kundenzeitschrift Imperial News, Nr. 1/2000, S. 4–9; PDF-Datei, 3,94 MB, abgerufen am 3. Juni 2011.
  2. Der Namensgeber (Memento vom 19. September 2011 im Internet Archive). Auf: Website des Nebelthau-Gymnasiums Stiftung Friedehorst, Bremen; abgerufen am 3. Juni 2011.
  3. Corinna Laubach: „Für uns ist Bremen der Nabel der Welt“. In: Die Welt vom 17. August 2000; abgerufen am 3. Juni 2011.
  4. Anmerkungen: Das dänische Konsulat in Bremen befindet sich heute noch im früheren Kontorhaus des ehemaligen Speditions- und Handelsbetriebs J.H. Bachmann an der Bremer Schlachte; amtierender dänischer Honorarkonsul ist seit 2000 der Bremer Unternehmer Eduard Dubbers-Albrecht als konsularischer Nachfolger seiner Mutter, Rita Dubbers-Albrecht, die ihrerseits das Königreich Dänemark in Nachfolge von Eduard Nebelthau seit 1972 vertreten hatte. Vgl. Pressemitteilung des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 6. Juli 2000; abgerufen am 3. Juni 2011.
  5. Bremen bekommt ein evangelisches Gymnasium. In: Pressemitteilung des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 25. April 2006; abgerufen am 3. Juni 2011.
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