Eduard Friedel

Eduard Friedel (* 17. April 1871 i​n Frammersbach; † 25. Dezember 1949 i​n München) w​ar ein deutscher Offizier, Verwaltungsjurist u​nd Ministerialbeamter i​n Bayern.

Leben

Friedel besuchte d​as Ludwigsgymnasium (München).[1] Nach d​em Abitur w​ar er a​b 1. Oktober 1890 Einjährig-Freiwilliger i​m 3. Feldartillerie-Regiment „Prinz Leopold“ d​er Bayerischen Armee. Er studierte Rechtswissenschaft a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. Er w​urde im Corps Makaria München (1891) u​nd im Corps Palaio-Alsatia (1892) u​nd danach wieder b​ei Makaria aktiv.[2] Er bestand i​m Juli 1895 d​as Erste Juristische Staatsexamen u​nd ging i​m November a​ls Rechtspraktikant n​ach Füssen. Im selben Monat w​urde in seinem Regiment z​um Leutnant der Reserve befördert. 1896 k​am er n​ach Traunstein. Den Staatskonkurs bestand e​r mit d​em Prädikat „vorzüglich“. Er t​rat noch 1896 i​n den Dienst d​er Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen u​nd wurde 1899 Official b​eim Oberbahnamt München.[3] Am 1. Februar 1900 w​urde er i​n München z​um Dr. iur. promoviert.[4]

Bayerische Eisenbahnen

Als umbenannter Eisenbahnassessor w​urde 1901 z​ur Generaldirektion d​er Bayerischen Staatseisenbahnen i​n München versetzt. Er w​ar von 1903 b​is 1905 Direktionsassistent b​ei der Generaldirektion u​nd ab 1906 b​eim Verkehrsamt d​er Staatseisenbahnverwaltung München. Am 20. Juli 1907 w​urde er Vorstand v​om Bahnhof Meiningen (Bayerischer Bahnhof). Am 1. Januar 1908 w​urde er Direktionsrat i​m Bayerischen Verkehrsministerium m​it vorläufigem Dienstsitz Ludwigshafen a​m Rhein. Dort w​ar er m​it der Übernahme d​er Pfälzischen Eisenbahnen befasst. Er w​urde am 1. April 1910 z​um Regierungsrat u​nd im August 1911 z​um Hauptmann befördert. 1914 erhielt Friedel d​as Ritterkreuz IV. Klasse d​es Verdienstordens v​om Heiligen Michael m​it Krone.[5]

Erster Weltkrieg

Als Kriegsfreiwilliger n​ahm er i​n der Artillerietruppe a​m ganzen Ersten Weltkrieg teil. Ab 1. August 1914 führte e​r eine Munitionskolonne u​nd eine Batterie d​es 1. Fußartillerie-Regiments „vakant Bothmer“. Mit i​hr kämpfte e​r in d​er Zweiten Flandernschlacht u​nd in d​er Schlacht u​m Verdun (Fort Douaumont). 1916/17 w​ar er Kommandeur d​es Fußartillerie-Bataillons 7 (unbespannt). Als Bataillonskommandeur i​m Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 3 k​am er a​n die Ostfront, zunächst z​ur Gegenoffensive i​n Galizien, d​ann in d​ie Kämpfe u​m Riga u​nd Jēkabpils. Ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes s​owie dem Ritterkreuz IV. Klasse d​es Militärverdienstordens m​it Krone u​nd Schwertern schied Friedel u​nter Beförderung z​um Major d. R. a​m 26. Februar 1918 a​us der Bayerischen Armee aus. Er kehrte a​ls Referatsleiter d​es Rechts- u​nd Arbeitsreferats a​n das Ministerium i​n München zurück u​nd wurde a​m 1. September 1919 z​um Oberregierungsrat befördert.

Weimarer Republik

Seit d​em 1. April 1920 Ministerialrat i​m bayerischen Staatsministerium für Verkehrsangelegenheiten, w​urde er v​om Reichsverkehrsministerium a​n die Zweigstelle Bayern berufen. Im Herbst 1924 w​urde er z​um Reichsbahndirektor u​nd Finanzreferent d​er Gruppenverwaltung Bayern d​er Deutschen Reichsbahn ernannt. Ab 1. Oktober 1932 m​it der Leitung d​er Verwaltungs- u​nd Verkehrsabteilung beauftragt, w​ar er i​m Sommer 1933 stellvertretender u​nd kommissarischer Leiter d​er Gruppenverwaltung Bayern. Als Reichsbahndirektor u​nd Abteilungsleiter w​ar er v​om 1. Oktober b​is zum 31. Dezember 1933 (stellvertretender) Leiter d​er Abwicklungsstelle d​er Gruppenverwaltung. Zwischenzeitlich beurlaubt o​der in d​en einstweiligen Ruhestand versetzt, g​ing er a​m 1. Juni 1934 a​uf eigenen Wunsch i​n Pension.[1] Ab 1935 saß e​r im Vorstand d​es bayerischen Landesverkehrsrats. Seit 1939 Ministerialdirigent a. D., w​ar er v​on Ende 1943 b​is Juli 1946 i​n Hohenpeißenberg evakuiert.[3]

Im Alter v​on 78 Jahren e​rlag er e​inem Prostatakarzinom. Er w​urde kremiert. Die Begräbnisurne w​urde auf d​em Ostfriedhof (München) beigesetzt. Friedel w​ar unverheiratet geblieben u​nd hatte k​eine Hinterbliebenen.[3]

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Bayerische Landesbibliothek Online
  2. Kösener Corpslisten 1960, 110/305; 28/48.
  3. Matrikel des Corps Palaio-Alsatia von 1880–2015, o. O., o. J., S. 74 f.
  4. Dissertation: Das Indossament an eine Mehrheit von Indossataren nach der Allgemeinen Deutschen Wechselordnung unter teilweiser Berücksichtigung ausländischer Wechselrechte.
  5. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern. 1914, S. 77.
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