Edingen (Sinn)

Edingen () ist ein Ortsteil der Gemeinde Sinn im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Edingen
Gemeinde Sinn
Höhe: 205 m ü. NHN
Fläche: 3,59 km²[1]
Einwohner: 1141 (30. Jun. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 318 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35764
Vorwahl: 06449

Geografie

Das Dorf liegt auf der westlichen Seite des Dilltals, im Westerwald und unterhalb der Burgruine Greifenstein sowie des Ortes Greifenstein.

Geschichte

Vermutlich bestand am Ort bereits in frühgermanischer Zeit eine Siedlung, da sowohl Funde aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. wie auch der Ortsname Hinweise darauf geben.

Die erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1341 bezieht sich auf den als Siedlungskristallisationspunkt geltenden „Edinger Hof“. Die Siedlung wird in der Übergabeurkunde an die Grafen von Nassau-Dillenburg als Ödingen bezeichnet. Im Jahr 1629 kam der Edinger Hof durch Erbteilung an das Haus Solms-Greifenstein und 1851 an die Gemeinde Edingen, welche den Edinger Hof 1921 an drei Privatleute verkaufte.

Die Evangelische Kirche Edingen wurde 1745 im Stil des Barock fertiggestellt. 1964/1965 folgte eine Erweiterung durch einen Choranbau.

Gebietsreform

Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Edingen am 1. Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen als Ortsteil nach Sinn eingemeindet.[3] Für den Ortsteil Edingen wurde wie für die anderen ehemals eigenständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[4]

Bei Edingen verlief vor der Gebietsreform die Grenze zwischen dem Dillkreis und dem Kreis Wetzlar, die heute als nördlicher und südlicher Teil gemeinsam den Lahn-Dill-Kreis bilden. Daher wird heute noch bei Differenzen oder Verständigungsschwierigkeiten zwischen diesen Teilen des Landkreises von der sog. „Edinger Mauer“ gesprochen.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Edingen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]

Einwohnerentwicklung

Edingen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
 
251
1840
 
302
1846
 
355
1852
 
359
1858
 
346
1864
 
352
1871
 
369
1875
 
397
1885
 
413
1895
 
400
1905
 
439
1910
 
453
1925
 
516
1939
 
613
1946
 
886
1950
 
885
1956
 
853
1961
 
922
1967
 
1.010
1970
 
1.077
2014
 
1.128
2016
 
1.118
2018
 
1.141
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

1834:242 evangelische, ein katholischer und 8 jüdische Einwohner
1961:784 (= 85,03 %) evangelische und 128 (= 13,88 %) katholische Einwohner

Verkehr

Der Haltepunkt Edingen (Wetzlar) liegt an der Dillstrecke (Bahnstrecke Siegen–Gießen).

Einzelnachweise

  1. Edingen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. August 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Daten und Fakten. Gemeinde Sinn, archiviert vom Original; abgerufen am 25. März 2018.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 193 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Sinn, abgerufen im Februar 2019.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (Online bei google books).
  7.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.