Eckart Bruchner

Eckart Bruchner (* 25. Mai 1944 in Amberg) ist ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge, Filmdozent und Filmemacher.

Leben

Bruchner legte 1964 am Hans-Carossa-Gymnasium in Landshut sein Abitur ab. Von 1964 bis 1969 studierte er Theologie, Philosophie, Kunstgeschichte und Archäologie in Erlangen/Nürnberg, Rom, Heidelberg und München sowie Violine am Konservatorium in Nürnberg.

Nach einer kurzen Tätigkeit als Assistent an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) absolvierte er ein Filmstudium an der neu gegründeten Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF); seinen Abschlussfilm "Sacra Romana Rota" drehte er 1973 in Rom. Von 1971 bis 1975 war er zudem Promotionsstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes (Thema der Arbeit: "Verkündigung im Fernsehen").

Als Schwabinger Vikar und später Pfarrer unterrichtete Bruchner am Max- und Sophie-Scholl-Gymnasium in München Religion, Philosophie und Medienpublizistik, bevor er als Akademischer Rat wieder an die LMU wechselte. Von 1983 bis zu seiner Pensionierung als Studiendirektor im Jahr 2008 unterrichtete er am Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG) in Gauting bei München. Ab 1993 war er außerdem MB-Fachreferent in Oberbayern West für Evangelische Religion. Bruchner lehrte als Dozent an der LMU und an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg Christliche Publizistik.

"Filmpfarrer" Bruchner war von 1979 bis 1986 Associated General Secretary von Interfilm, einem internationalen Netzwerk für den Dialog zwischen Kirche und Film. Von 1992 bis 2012 war er auch als Filmdozent bei der Hanns-Seidel-Stiftung tätig. Von 1980 bis 2016 führte er als Direktor der Interfilm-Akademie München/Antwerpen[1] an Universitäten, Stiftungen und Akademien nationale und internationale Filmseminare, Workshops sowie lectures durch und leitete Projekte wie "Kino-Kirche" an Kirchentagen. 1986 stiftete er den One-Future-Preis beim Filmfest München[2] sowie 2005 den Prix Interculturel beim Internationalen Festival der Filmhochschulen München[3]. Von 2006 bis 2018 war er Zweiter Vorsitzender der Landesmediendienste Bayern.

Weiterhin veranstaltet Eckart Bruchner Filmgespräche und Seminare in Kinos und Akademien im In- und Ausland und ist Mitglied in Internationalen Filmjurys. Er lebt seit 1975 in Gauting bei München, ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Auszeichnungen

  • 1997 Günther-Klinge-Preis für seine Kulturarbeit[4]
  • 2017 Ehrenpräsident der Interfilm-Akademie München/Antwerpen[5]
  • 2019 Ehrenmitglied auf Lebenszeit von Interfilm

Positionen und Tätigkeiten

Filmographie (Auswahl)

  • 1971 Bachwoche Ansbach: Regisseur
  • 1971 Scheidung in Italien: Regisseur
  • 1971 What To Do: Co-Regisseur
  • 1973 Nonnen Incognito: Regisseur
  • 1973 Sacra Romana Rota: Regisseur
  • 1975 Orkun: Regisseur und Produzent
  • 1976 Schule – Produktionsstätte für Mitläufer: Regisseur und Produzent
  • 1978 United Creativity: Co-Autor und Produzent[8]
  • 2000 Requiem für eine romantische Frau: Darsteller
  • 2002 Farbiger Wunsch – bunte Welt: Produzent[9]
  • 2003 A Mad View: Darsteller
  • 2007 Aschermittwoch: Co-Produzent
  • 2007 Denn ich habe euer Joch zerbrochen: Co-Produzent
  • 2008 Burkina Faso – Zwischen gestern und morgen: Idee, Redaktion[10]
  • 2008 Rotulus: Co-Produzent
  • 2008 Teddytester: Co-Produzent[11]
  • 2015 Wir weigern uns Feinde zu sein: Co-Produzent, Projekt-Gesamtleitung[12]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Erziehung im Ghetto: In der Sendereihe "Folgerungen". Alternativkonzeption zu Das Wort zum Sonntag. Eine Studie der Arbeitsgemeinschaft Medienforschung. AGM, München 1970 (worldcat.org [abgerufen am 24. Mai 2019]).
  • mit Dietrich von Engelhardt: Chancen der Gemeindearbeit durch empirische Wissenschaft. Bericht über ein Experiment. In: Theologia Practica. Band 7, 1972, S. 242–252.
  • Sieben Tage. 1974 (Wissenschaftliches Beiheft mit Peter Krusche zum mit dem Adolf-Grimme-Preis prämierten gleichnamigen Film von Rainer Erler)
  • (mit Geert Vermeire:) Culturen, religies en beeld = Cultures, religions and image: artikels over media, visuele kunst en film, en over dialoog en vervreemding in een multiculturele samenleving : articles about media, visiual arts and film and about dialogue and alienation in a multicultural society. Oranje – De Eenhoorn, Wielsbeke 1993, ISBN 978-90-6661-205-1 (worldcat.org [abgerufen am 24. Mai 2019]).

Einzelnachweise

  1. History | inter-film.org. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  2. One-Future-Preis – Interfilm-Akademie München. Abgerufen am 24. Mai 2019 (deutsch).
  3. Prix Interculturel – Interfilm-Akademie München. Abgerufen am 24. Mai 2019 (deutsch).
  4. Gemeinde Gauting: Günther-Klinge-Kulturpreis. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  5. Neuer Direktor der Interfilm-Akademie – Interfilm-Akademie München. Abgerufen am 24. Mai 2019 (deutsch).
  6. Festival del film Locarno | inter-film.org. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  7. Prix Jeunesse Afrique – Interfilm-Akademie München. Abgerufen am 24. Mai 2019 (deutsch).
  8. United Creativity – Interfilm-Akademie München. Abgerufen am 24. Mai 2019 (deutsch).
  9. Farbiger Wunsch – Bunte Welt – Interfilm-Akademie München. Abgerufen am 24. Mai 2019 (deutsch).
  10. Dokumentation: Burkina Faso – Zwischen gestern und morgen – Augentröster. Abgerufen am 24. Mai 2019 (deutsch).
  11. IMDb-Eintrag.
  12. Wir weigern uns Feinde zu sein. Abgerufen am 24. Mai 2019.
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