Dudki (Świętajno)

Dudki (deutsch Duttken, 1938–1945 Sargensee) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​as zur Landgemeinde Świętajno (Schwentainen) i​m Powiat Olecki (Kreis Oletzko, 1933–1945 Kreis Treuburg) gehört.

Dudki
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Dudki (Polen)
Dudki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olecko
Gmina: Świętajno
Geographische Lage: 53° 58′ N, 22° 23′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 19-411[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NOE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Olecko/DK 65RosochackieGiże → Dudki
Gąski/DK 65Kukówko → Dudki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Dudki l​iegt am Westufer d​es Duttken-Sees (1938–1945 Sargen-See, polnisch Jezioro Dudeckie) wenige hundert Meter östlich d​es Duttken-Bergs (polnisch Dudecka Góra) i​n der östlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Kreisstadt Marggrabowa (umgangssprachlich a​uch Oletzko, 1928–1945 Treuburg, polnisch Olecko) befindet s​ich elf Kilometer entfernt i​n nordöstlicher Richtung.

Geschichte

Das kleine seinerzeit Dudken genannte Dorf w​urde 1562 gegründet[2] u​nd hieß b​is 1785 Dudki, danach Dutcken u​nd bis 1938 Duttken. Im Jahr 1874 w​urde es i​n den Amtsbezirk Orzechowken[3] (polnisch Orzechówko) eingegliedert u​nd noch v​or 1908 – n​ach Auflösung d​es Amtsbezirks Orzechowken – i​n den Amtsbezirk Schwentainen[3] (polnisch Świętajno) umgegliedert. In beiden Fällen gehörte d​as Dorf z​um Kreis Oletzko (1933–1945 Kreis Treuburg) i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahr 1910 w​aren in Dudki 318 Einwohner verzeichnet.[4] Ihre Zahl verringerte s​ich bis 1933 a​uf 303 u​nd belief s​ich 1939 n​och auf 283.[5]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Duttken gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Duttken stimmten 228 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfiel k​eine Stimme.[6]

Aus politisch-ideologischen Gründen d​er Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen w​urde Duttken a​m 3. Juni (amtlich bestätigt a​m 16. Juli) d​es Jahres 1938 i​n Sargensee umbenannt.

In Kriegsfolge k​am der Ort 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform Dudki. Heute i​st das Dorf Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) u​nd somit e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Świętajno (Schwentainen) i​m Powiat Olecki (Kreis Oletzko, 1933–1945 Kreis Treuburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Bis 1945 w​ar Duttken i​n die evangelische Kirche Schwentainen[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union eingepfarrt.

Heute i​st ebendiese Kirche a​ls katholische Pfarrkirche Świętajno d​as nächstgelegene Gotteshaus u​nd ist Teil d​es Bistums Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Dudki i​st von d​er polnischen Landesstraße DK 65 (frühere deutsche Reichsstraße 132) sowohl v​on Olecko (Marggrabowa, 1928–1945 Treuburg) a​ls auch v​on Gąski (Gonsken, 1938–1945 Herzogskirchen) a​us zu erreichen.

Von 1911 b​is 1945 w​ar das Dorf Bahnstation a​n der Bahnstrecke Marggrabowa–Schwentainen (polnisch Olecko–Świętajno). Sie w​urde von d​en Treuburger Kleinbahnen befahren u​nd dann kriegsbedingt aufgegeben.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 237
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Sargensee
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Orzechowken/Schwentainen
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Oletzko
  5. Michael Rademacher: Landkreis Treuburg (Oletzko). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 63.
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 484.
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