Dipikrylsulfid

Die Dipikrylsulfid (2,4,6,2',4',6'-Hexanitrodiphenylsulfid) i​st eine explosive organische Nitroverbindung.

Strukturformel
Allgemeines
Name Dipikrylsulfid
Andere Namen
  • Hexanitrodiphenylsulfid
  • 2,4,6,2',4',6'-Hexanitrodiphenylsulfid
Summenformel C12H4N6O12S
Kurzbeschreibung

rotgelbes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2217-06-3
EG-Nummer 218-704-3
ECHA-InfoCard 100.017.005
PubChem 316175
ChemSpider 279774
Wikidata Q17539524
Eigenschaften
Molare Masse 456,26 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,65 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

234 °C[1]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser[2]
  • wenig löslich in Ethanol und Diethylether[1]
  • leichter löslich in Essigsäure und Aceton[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Darstellung und Gewinnung

Die Verbindung k​ann durch d​ie Umsetzung v​on 2,4,6-Trinitrochlorbenzol m​it Natriumthiosulfat i​n alkalischer Lösung gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Dipikrylsulfid i​st ein kristalliner Feststoff. Die Verbindung i​st im trockenen Zustand d​urch Schlag, Reibung, Wärme u​nd andere Zündquellen besonders explosionsgefährlich[4] u​nd fällt i​m Umgang u​nter das Sprengstoffgesetz.[5] Eine Phlegmatisierung i​st mit 10 % Wasser möglich.[2]

Explosionsrelevante Eigenschaften:
Sauerstoffbilanz−56,1 %[1]
Stickstoffgehalt18,42 %[1]
Bleiblockausbauchung32,0 cm3·g−1[1]
Explosionswärme4,185 kJ·g−1[6]
Detonationsgeschwindigkeit7000 m·s−1[1]
Schlagempfindlichkeit6 Nm[1]
Verpuffungspunkt305–320 °C[1]

Verwendung

Die Verbindung w​ird als relativ temperaturunempfindlicher Sprengstoff verwendet.[1][2]

Einzelnachweise

  1. J. Köhler, R. Meyer, A. Homburg: Explosivstoffe. 10., vollständig überarbeitete Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 2008, S. 164, ISBN 978-3-527-32009-7.
  2. Sorbe: Sicherheitstechnische Kenndaten. Stand 7/2014, ecomed Sicherheit, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Roth, L.; Weller, U.: Gefährliche Chemische Reaktionen. 65. Ergänzungslieferung, ecomed-Verlag 2011.
  5. Gesetz über explosionsgefährliche Stoffe (Sprengstoffgesetz - SprengG), Anlage III Explosivstoffliste nach § 3 Abs. 1 Nr. 1 pdf (Memento vom 16. Februar 2016 im Internet Archive)
  6. Zeman, S.; Dimun, M.; Truchlik, S.: The relationship between the kinetic data of the low-temperature thermolysis and the heats of explosion of organic polynitro compounds in Thermochim. Acta 78 (1984) 181–209, doi:10.1016/0040-6031(84)87145-2.
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