Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Originaltitel: Girl with a Pearl Earring) ist ein Film des britischen Regisseurs Peter Webber aus dem Jahr 2003. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Tracy Chevalier. Das Drama wurde in drei Kategorien für den Oscar nominiert.
Film | |
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Titel | Das Mädchen mit dem Perlenohrring |
Originaltitel | Girl with a Pearl Earring |
Produktionsland | USA, UK, Luxemburg |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2003 |
Länge | ca. 96 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6[1] JMK 0[2] |
Stab | |
Regie | Peter Webber |
Drehbuch | Olivia Hetreed |
Produktion | Andy Paterson Anand Tucker |
Musik | Alexandre Desplat |
Kamera | Eduardo Serra |
Schnitt | Kate Evans |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Handlung
In Delft wird die 17-jährige Griet, nachdem ihr Vater sein Augenlicht verloren hat, als Hausmädchen bei dem berühmten Maler Jan Vermeer eingestellt. Der Meister zeigt sich von dem schüchternen, aber durchaus klugen Mädchen angetan, macht sie mit der Welt der Malerei vertraut und erteilt ihr die Aufgabe, seine Farben anzumischen. Schließlich soll Vermeer auf dringenden Wunsch seines Mäzens Pieter van Ruijven, der es auf das Mädchen abgesehen hat, ihr Porträt malen. Dies wiederum verstärkt die latenten Spannungen mit Vermeers Ehefrau, deren heimtückischer, junger Tochter und der Magd. Die Schwiegermutter hingegen erkennt, wie sehr Griet den Maler in seiner Arbeit inspiriert. Sie hält ihre schützende Hand über Griet, solange Vermeer nur an seinen Bildern arbeitet, die die Haupteinnahmequelle der großen Familie sind. Als Vermeers Frau herausfindet, dass Griet ihre kostbaren Perlenohrringe für das Bild getragen hat, eskaliert die Situation. Griet muss das Haus verlassen und kehrt nach Hause zurück. Dort überreicht ihr eines Tages die Magd ein versiegeltes Päckchen mit den Perlenohrringen, die sie als Modell getragen hat.
Hintergrund
Schriftstellerin Tracy Chevalier ließ sich bei ihrem gleichnamigen Roman von dem anonymen Mädchen aus dem Gemälde Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge des niederländischen Malers Jan Vermeer inspirieren.
Einige der Bilder Vermeers, die im Film gezeigt werden, sind frei erfunden, andere, wie viele der in der Wohnung van Ruivens gezeigten, waren tatsächlich in dessen Besitz. In vielen Szenen des Films findet man Objekte aus seinen Bildern wieder, wie etwa die Laute, das Cembalo, und einiges an Mobiliar des Ateliers, wie die große Landkarte der Niederlande an der Wand, den gerafften Vorhang oder die Stühle. Ebenso sind außer Griet auch andere Personen des Films nach Figuren aus Vermeers Bildern geschaffen, so die Magd oder Vermeers Frau.
- Atelier mit Vorhang, Stuhl, Tisch, Staffelei, Landkarte
Synchronisation
Die deutschsprachige Synchronisation des Films entstand bei der Christa Kistner Synchronproduktion GmbH, Berlin. Verfasser des Dialogbuchs und auch Dialogregisseur war Joachim Kunzendorf.[3]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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Jan Vermeer | Colin Firth | Tom Vogt |
Griet, Magd im Haus Vermeer | Scarlett Johansson | Manja Doering |
Pieter van Ruijven, Mäzen von Vermeer | Tom Wilkinson | Otto Mellies |
Maria Thins, Schwiegermutter von Vermeer | Judy Parfitt | Kerstin Sanders-Dornseif |
Pieter, Fleischer, Freund von Griet | Cillian Murphy | Timmo Niesner |
Tanneke, Erste Magd im Haus Vermeer | Joanna Scanlan | Astrid Bless |
Kritiken
„Ein Gemälde des niederländischen Malers Johannes Vermeer dient als Inspiration für die spartanische Geschichte eines jungen Hausmädchens und dessen scheue, in Andeutungen belassene Zuneigung zu dem Künstler, dem sie schließlich sogar Modell sitzt. Der ohne jegliche Zugeständnisse an Zeitgeschmack und Publikumserwartungen realisierte Film setzt den Stil der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts virtuos und spannungsreich in ein modernes Medium um. Eine Hommage auf die Kunst und zugleich eine ungemein sensible Studie des niederländischen Städtchens Delft.“
„Hatte Vermeer mit seinem Modell ein Verhältnis? Der Film lässt das offen - Regisseur Peter Webber genügt es, ein Geheimnis zu beschreiben, er muss es nicht zerstören. Natürlich hat er Glück gehabt, für sein Kinodebüt Scarlett Johansson ("Lost in Translation") zu bekommen. Ursprünglich war Kate Hudson für die Rolle vorgesehen, später kam Kirsten Dunst ins Gespräch. Am Ende, als die Kamera vom Weiß des Ohrrings aufzieht und endlich das Original zeigt, sieht man, wie groß sein Glück tatsächlich war.“
Auszeichnungen
Preise
- 2004 gewann Eduardo Serra für die beste Kamera den Europäischen Filmpreis.
- 2005 gewann der Film den Polnischen Filmpreis in der Kategorie Bester europäischer Film
Nominierungen
- 2004 wurde der Film für den Oscar in folgenden Kategorien nominiert: Bestes Szenenbild, beste Kamera und bestes Kostümdesign.
- 2004 gab es Nominierungen bei den Golden Globes für Alexandre Desplat für die beste Filmmusik und für Scarlett Johansson als beste Schauspielerin in einem Drama.
- 2003 gab es 4 Nominierungen für den BAFTA Award.
- 2005 wurde Peter Webber für den besten europäischen Film beim Goya nominiert.
- 2005 Nominierung für den Literaturfilmpreis.
Literatur
- Tracy Chevalier: Das Mädchen mit dem Perlenohrring. Roman. 18. Auflage. List, Berlin 2009, ISBN 3-548-60069-7 (349 S., englisch: Girl With a Pearl Earring. Übersetzt von Ursula Wulfekamp).
- Filmanalyse – Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Peter Webber, 2003). In: Film & TV Kameramann, Heft 07/2005, Seite 16, ISSN 0343-5571
Weblinks
- Offizielle Website (Memento vom 5. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)
- Das Mädchen mit dem Perlenohrring in der Online-Filmdatenbank
- Das Mädchen mit dem Perlenohrring in der Deutschen Synchronkartei
- Das Mädchen mit dem Perlenohrring in der Internet Movie Database (englisch)
- Girl with a Pearl Earring bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Girl with a Pearl Earring bei Metacritic (englisch)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Das Mädchen mit dem Perlenohrring. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2004 (PDF; Prüfnummer: 99 294 K).
- Alterskennzeichnung für Das Mädchen mit dem Perlenohrring. Jugendmedienkommission.
- Das Mädchen mit dem Perlenohrring. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. September 2019.
- Das Mädchen mit dem Perlenohrring. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 5. September 2019.
- Hauke Goos: Wehmütiger Blick. In: spiegel.de. 30. August 2004, abgerufen am 5. September 2019.