Cossen (Lunzenau)
Cossen ist ein Ortsteil der Stadt Lunzenau im sächsischen Landkreis Mittelsachsen. Er wurde am 1. Januar 1994 nach Lunzenau eingemeindet.
Cossen Stadt Lunzenau | ||
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Höhe: | 238 m | |
Fläche: | 2,11 km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1994 | |
Postleitzahl: | 09328 | |
Vorwahl: | 037383 | |
Lage von Cossen in Sachsen | ||
Geografie
Geografische Lage und Verkehr
Cossen liegt im Osten der Stadt Lunzenau auf einer Hochfläche zwischen den Tälern der Chemnitz im Osten und der Zwickauer Mulde im Westen. Die Mündung der Chemnitz in die Zwickauer Mulde bildet die Nordspitze der Cossener Flur. Dort treffen auch die Trassen der stillgelegten Bahnstrecken Glauchau–Wurzen (Muldentalbahn) und Wechselburg–Küchwald (Chemnitztalbahn) aufeinander. Durch Cossen selbst verläuft die Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz, die nördlich des Orts die Zwickauer Mulde über den Göhrener Viadukt überquert. Der 1872 eröffnete Bahnhof Cossen befindet sich südöstlich des Orts. Er wird seit 2005 nicht mehr im Personenverkehr bedient.[1]
Geschichte
Das Gassendorf Cossen wurde im Jahr 1280/1282 als Cossin erwähnt. Vermutlich wurde der Ort jedoch bereits um 1100 von hier siedelnden Slawen bewohnt. Anschließend wurde Cossen wahrscheinlich um 1168 von Franken aus der Pfalz und Hessen besiedelt, die auf Veranlassung von Dedo von Groitzsch ins Land kamen. Ursprünglich gehörte Cossen zum Besitz des Klosters Zschillen. Dieses kam im Jahr 1543 mit dem gesamten Besitz an Herzog Moritz von Sachsen, der es umgehend säkularisierte und an die Herren von Schönburg gegen die Orte Hohnstein, Wehlen und Lohmen in der heutigen Sächsischen Schweiz vertauschte. Daher kam für den Ort und die Klosteranlage der Name Wechselburg auf. Seitdem wurde Cossen als Amtsdorf der schönburgischen Herrschaft Wechselburg geführt, welche den Herren von Schönburg unter wettinischer Oberhoheit gehörte.[2][3] Kirchlich ist Cossen seit jeher nach Hohenkirchen gepfarrt. Im Rahmen der administrativen Neugliederung des Königreichs Sachsen wurde Cossen als Teil der schönburgischen Lehnsherrschaft Wechselburg im Jahr 1835 der Verwaltung des königlich-sächsischen Amts Rochlitz unterstellt.[4] Im Jahr 1856 kam die Gemeinde Cossen zum Gerichtsamt Burgstädt und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Rochlitz.[5] Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz im Jahr 1872 erhielt Cossen einen eigenen Bahnhof südlich des Orts. In Richtung Leipzig überquert die Bahnstrecke die Zwickauer Mulde über den Göhrener Viadukt, welcher zum Teil in der Cossener Flur liegt.
Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Cossen dem Kreis Rochlitz im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt) angegliedert, der 1990 als sächsischer Landkreis Rochlitz fortgeführt wurde und 1994 im Landkreis Mittweida bzw. 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging.
Am 1. Januar 1994 wurde Cossen nach Lunzenau eingemeindet.[6] Zwischen 2004 und 2006 erfolgte eine Modernisierung der Bahnstrecke Leipzig–Chemnitz über Bad Lausick zur Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h. In diesem Zuge wurde der Bahnhof Cossen im Jahr 2005 als Zugangsstelle aufgegeben.
Weblinks
- Cossen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Cossen auf der Internetpräsenz der Stadt Lunzenau
Einzelnachweise
- Der Bahnhof Cossen auf www.sachsenschiene.net
- Cossen im Buch „Geographie für alle Stände“, S. 906
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 82 f.
- Die Herrschaft Wechselburg im Staatsarchiv des Freistaats Sachsen
- Die Amtshauptmannschaft Rochlitz im Gemeindeverzeichnis 1900
- Cossen auf gov.genealogy.net