Conrad Pfau

Conrad Pfau (* 4. Januar 1885 i​n Wimpfen/Neckar; † 22. September 1954 i​n München) w​ar ein deutscher Maler u​nd Grafiker.

Leben und Werk

Geburtshaus von Conrad Pfau in Bad Wimpfen

Pfau w​ar der Sohn e​ines Dekorationsmalers. Nach vorbereitenden Studien i​n Straßburg u​nd Düsseldorf k​am er i​m Oktober 1913 a​n die Münchner Kunstakademie[1] u​nd wurde Meisterschüler v​on Peter v​on Halm u​nd Carl v​on Marr. Im Ersten Weltkrieg w​urde er verletzt u​nd zur Rekonvaleszenz i​n ein Lazarett n​ach Würzburg verlegt. Dort lernte e​r Hildegard Feeser kennen, d​ie er 1917 heiratete. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Radierungen u​nd komplette Mappenwerke, i​n denen e​r in malerischer, d​och realistischer Handschrift d​ie Landschaft Mittelfrankens abbildete.[2]

Nach d​em Krieg kehrte e​r nach München zurück. 1927 n​ahm er (mit d​em Gemälde Bildnis Regierungsdirektor Dr. Roth) a​n der Münchener Kunstausstellung i​m Glaspalast München teil. Seine Porträts, Landschaften u​nd Stillleben, d​ie er i​n einer tonigen, v​on Wilhelm Leibl inspirierten Weise ausführte, k​amen der Kunstauffassung d​er Nationalsozialisten entgegen. Von 1938 b​is 1943 beteiligte e​r sich regelmäßig a​n der Großen Deutschen Kunstausstellung i​m Haus d​er Deutschen Kunst. Bei diesen s​echs Ausstellungen w​ar er m​it insgesamt 23 Gemälden vertreten. Allein s​echs davon erwarb Adolf Hitler.[3] Weitere Käufer w​aren Martin Bormann u​nd Joseph Goebbels. 1938 zeigte e​r dort Mädchen i​n der Landschaft (Kat.Nr. 734) u​nd Atelier m​it Akt (Kat.Nr. 733), i​n dem e​r Maler u​nd Modell i​n einem Motiv verband, 1940 u​nter anderen d​ie Gemälde Alte Frau (Kat.Nr. 897), Bäuerin m​it Kopftuch (Kat.Nr. 896) u​nd Weiblicher Halbakt (Kat.Nr. A324), u​nd 1943 d​ie Ölbilder Idyll a​uf der Fraueninsel (Kat.Nr. 672) u​nd Junge Insulanerin (Kat.Nr. 673).

Die Zeit d​es Zweiten Weltkriegs verbrachte e​r ab 1941 i​n Bad Kissingen, 1945 kehrte e​r nach München zurück. Seine Ehe m​it Hildegard Feeser w​urde bereits 1938 geschieden.

Ausstellungen

  • 1. Juli bis 30. September 1920: Kunstausstellung im Glaspalast (2 Ölbilder und 5 Radierungen)[4]
  • 1934: Gemeinschaftsausstellung der Münchner Künstlergenossenschaft „Sommerausstellung 1934“[5]
  • 1935: Gemeinschaftsausstellung im Kunstverein München
  • 1978: Gemälde und Graphik des Wimpfener Malers Conrad Pfau (1885–1954), Rathaussaal Bad Wimpfen

Literatur

Einzelnachweise

  1. 05303 Konrad Pfau. In: Matrikeldatenbank der Akademie der Bildenden Künste München (Hrsg.): Matrikelbuch. Band 3: 1884–1920, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00004662-8 (matrikel.adbk.de).
  2. Horst Ludwig: Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Band 6, Bruckmann, München 1994, ISBN 3-7654-1633-9, S. 176.
  3. Die von Adolf Hitler erworbenen Gemälden sind: Mädchen in der Landschaft (1938, Kat.Nr. 734), Weiblicher Akt (1939, Kat.Nr. 851), Die Quelle (1940, Kat.Nr. 895), Bäuerin mit Kopftuch (1940, Kat.Nr. 896), Alte Frau (1940, Kat.Nr. 897), Betender alter Mann (1940, Kat.Nr. 899). Vgl. hierzu Ines Schlenker: Hitler´s Salon, Peter Lang, 2007, S. 237, 243, 249.
  4. Frick Art Reference Library: Münchener Kunstausstellung 1920 im Glaspalast. Knorr & Hirth, München, S. 45 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. M. Papenbrock: Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1, S. 208.
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