Chrysen
Chrysen ist ein polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoff, der aus vier kondensierten Benzolringen besteht und zur Stoffklasse der Phene gehört.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Chrysen | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C18H12 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, rhombische Kristalle mit blauer Fluoreszenz[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 228,29 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||
Dichte | ||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
448 °C[1] | |||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Zulassungsverfahren unter REACH |
besonders besorgniserregend: krebserzeugend (CMR), persistent, bioakkumulativ und toxisch (PBT), sehr persistent und sehr bioakkumulativ (vPvB)[6] | |||||||||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Vorkommen
Chrysen kommt im Stein- und Braunkohlenteer, in dem organischen Mineral Curtisit sowie im Tabakrauch vor. Es entsteht außerdem bei unvollständiger Verbrennung.
Eigenschaften
Chrysen zeigt im UV-Licht eine starke Fluoreszenz.[2] Der logarithmierte Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizient log Kow von Chrysen beträgt 5,9.[8]
Verwendung
Es dient zur Herstellung von UV-Filtern, Sensibilisatoren und Farbstoffen.
Aufgrund seiner blauen Fluoreszenz ist es auch zur Markierung von Objekten geeignet.
Biologische Wirkung
Chrysen wirkt im Tierversuch ebenso wie die meisten PAK karzinogen; nach der VO(EG) Nr. 1272/2008 (CLP-VO) ist es als krebserregend der Kategorie 1B eingestuft[9]. Für im Wasser lebende Organismen ist Chrysen sehr giftig und kann von ihnen durch Bioakkumulation angereichert werden. Es ist daher nach der CLP-VO als Aquatic Acute 1 und Aquatic Chronic 1 eingestuft, daher nach der deutschen Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) der Wassergefährdungsklasse (WKG) 3 zuzuordnen[10].
Weblinks
- Eintrag zu Chrysene in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
- Eintrag zu Chrysen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
Einzelnachweise
- Eintrag zu Chrysen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 26. Dezember 2017.
- Susan Budavari (Hrsg.): The Merck Index. 12. Auflage. Merck & Co., Whitehouse Station, New Jersey, USA 1996, ISBN 0-911910-12-3.
- Eintrag zu Chrysene im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- Eintrag zu Chrysen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- Datenblatt Chrysen (PDF) bei Merck, abgerufen am 2. November 2021.
- Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 19. Januar 2018.
- N. Irving Sax; R. J. Lewis (Hrg.): Dangerous Properties of Industrial Materials. 7. Auflage. Van Nostrand Reinhold, New York, USA 1989, ISBN 978-0-442-28020-8.
- International Chemical Safety Card (ICSC) für Chrysene beim National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH), abgerufen am 9. Dezember 2014.
- hierzu wie zur Wassergefährdung: Anh. VI Teil III, Index-Nr. 601-048-00-0, Kennzeichnung H350 bzw. zur Wassergefährdung H400 und H410
- durch H410 und H350 mehr als 8 Bewertungspunkte gemäß Ziff. 4.2 und 4.4 der Anlage 1 zu AwSV