Calendulasäure

Calendulasäure ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der konjugierten, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie ist eine Triensäure in der Gruppe der trans-Fettsäuren und gehört zu den Omega-6-Fettsäuren. Der Trivialname leitet sich von der Pflanzengattung der Ringelblumen (Calendula) ab, aus denen der Naturstoff verestert als Triacylglycerid erstmals isoliert wurde. Sie existiert in drei isomeren Formen, die sich durch die Anordnung der Substituenten an der Doppelbindung unterscheiden.

Strukturformel
α-Calendulasäure
Allgemeines
Name Calendulasäure
Andere Namen
  • (8E,10E,12Z)-8,10,12-Octadecatriensäure
  • alpha-Calendulasäure
  • 18:3 (ω−6) (Lipidname)
Summenformel C18H30O2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 5282818
Wikidata Q2823246
Eigenschaften
Molare Masse 278,44 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt
  • 40,5 °C (alpha)[1]
  • 78 °C (beta)[2]
  • 44 °C Jacarinsäure[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ringelblume (Calendula)

Die gemischt konfigurierte α-Calendulasäure (8E,10E,12Z) (Calendinsäure) u​nd die all-trans β-Calendulasäure (8E,10E,12E) a​us dem Samenöl d​er Ringelblume (Calendula officinalis) s​owie die gemischt konfigurierte Jacarinsäure (8Z,10E,12Z) a​us den Samen d​es Palisanderholzbaums (Jacaranda mimosifolia) gehören z​ur Gruppe d​er natürlichen konjugierten Linolensäuren (CLN). Es s​ind Positionsisomere d​er Linolensäure.

Biochemisch w​ird die α-Calendulasäure i​n Calendula officinalis a​us Linolat (Anion d​er Linolsäure) d​urch eine ungewöhnliche Δ12-Oleat-Desaturase (FAD2-Variante) synthetisiert, d​ie die cis-Doppelbindung d​er Linolsäure a​n Position 9 i​n das 8-trans-,10-trans-konjugierte Doppelbindungssystem umwandelt. Auch g​ibt es gentechnisch modifizierte Sojabohnen, d​ie zur Gewinnung v​on Calendulasäure dienen.[4]

Aus d​en Blüten d​er Ringelblume extrahiertes Calendulaöl w​ird zur Herstellung entzündungshemmender Salben verwendet; a​us dem Öl d​er Samen, d​as ca. 60 % veresterte Calendulasäure enthält, werden Lacke u​nd Firnisse hergestellt.[5]

Einzelnachweise

  1. Shmuel Yannai: Dictionary of Food Compounds. Second Edition, CRC Press, 2012, ISBN 978-1-4200-8351-4, S. 1492.
  2. Frank D. Gunstone, John L. Harwood, Albert J. Dijkstra: The Lipid Handbook. CRC Press, 2007, ISBN 0-8493-9688-3, S. 7.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Johann Vollmann, Istvan Rajcan: Oil Crops. Springer, 2009, ISBN 978-0-387-77593-7, S. 47 f.
  5. Eintrag zu Calendulaöl. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 3. Mai 2019.
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