Burg Wernfels
Die Burg Wernfels ist eine Höhenburg über dem Spalter Ortsteil Wernfels im mittelfränkischen Landkreis Roth.
Burg Wernfels | ||
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Die Burg Wernfels von Theilenberg aus gesehen | ||
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Spalt-Wernfels | |
Entstehungszeit | 1230 bis 1260 | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | Erhalten oder wesentliche Teile erhalten | |
Ständische Stellung | Grafen | |
Geographische Lage | 49° 12′ N, 10° 53′ O | |
Höhenlage | 450 m ü. NN | |
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Geographische Lage
Sie steht in Alleinlage im waldreichen Rangau hoch über dem Rezattal in Sichtweite der Burg Abenberg.
Geschichte
Die Burg hat ihren ältesten Teil im großen Wohngebäude, das anhand der frühgotischen Bauformen sowie eines auf nach 1260 (wohl um 1270/80) dendrodatierten Holzständers im Keller auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert werden kann. Dies entspricht recht gut der ersten – indirekten – Erwähnung der Burg 1283, als Albert II. „dictus Rindesmul de Werdenfels“ in einer Urkunde genannt wird. Die Burg gehörte demnach den Reichsministerialen Rindsmaul, welche wohl auch den Bau errichteten. Die in der älteren Literatur behauptete enge Verbindung von Wernfels zu den Burggrafen von Nürnberg ist so nicht nachweisbar, auch wenn diese mit ihrer nahen Burg Abenberg Einfluss in der Region hatten. 1284 verkaufte „Albertus dictus Rindesmul senior de Werdenvels imperialis aule ministerialis“ die Burg Wernfels dem Eichstätter Fürstbischof Reinboto von Meilenhart. Die Fürstbischöfe bauten die nunmehrige Amtsburg im 14.–15. Jahrhundert weiter aus, insbesondere umgaben sie den älteren Kernbau mit einer Ringmauer samt Torturm. Im Jahre 1600 ließ Bischof Johann Konrad von Gemmingen das Hauptgebäude im Inneren umbauen; die Holzdecken und Fenstergewände stammen weitestgehend aus dieser Zeit. Dieser Umbau ist durch zwei Inschriften überliefert, doch findet die Vermutung, es habe ein Blitzschlag die Burg vorher zerstört, keinen Beleg in den Quellen. Vielmehr dürfte es sich um eine gründliche Renovierung gehandelt haben. Weitere kleine Ausbauten folgen im 18. Jahrhundert. 1803 wurde das Hochstift Eichstätt säkularisiert und als die Burg, als diese bereits zu verfallen drohte, an Private verkauft. 1882 erwarb Louis Braun, „ ein königlicher Professor und Schlachtenmaler aus München“, die Burg und rettete sie damit vor dem Verfall.
Heutige Nutzung
Die Jugendburg gehört seit 1925 dem CVJM-Landesverband Bayern. Sie ist die bestbelegte Jugendherberge im Deutschen Jugendherbergswerk[1] und bietet 220 Übernachtungsplätze an. Regelmäßig finden dort Burgkonzerte, Burgfeste und CVJM-Gottesdienste statt. Das Ambiente wurde in den vergangenen Jahren immer wieder erweitert und renoviert. Seit 2001 gibt es einen großen Festsaal, der Veranstaltungen und Feierlichkeiten ermöglicht. 2004 wurde ein Aufzug eingebaut, der einen barrierefreien Zugang ermöglicht.
Literatur
- Daniel Burger: Burg Wernfels – Ein Kompaktbau des späten 13. Jahrhunderts. In: Marburger Correspondenzblatt zur Burgenforschung, Heft 5, 2005/2006, S. 5–26 (mit weiterer Literatur).
- Karlheinz Eber: 50 Jahre Jugendburg Wernfels. CVJM-Landesverband Bayern, Nürnberg 1975.
- Ernst von Kietzell: Werdenfels, Tilenburg. Burg- und Ortsgeschichte von Wernfels-Theilenberg. Heimatverein Spalter Land e. V., Spalt 1973 (Aus der Spalter Heimat. Folge 12), [hinsichtlich der baugeschichtlichen Deutungen spekulativ und überholt, für den historischen Teil noch immer brauchbar]
- Anton Pfahler: Wernfels-Theilenberg, seine Burg und seine Kirche. Müller, Roth bei Nürnberg 1948.
Weblinks
Einzelnachweise
- Irini Paul: Burg Wernfels - Günstiger Urlaub auf der Festung. Deutschlands beliebteste Jugendherberge. In: http://www.nordbayern.de. Nürnberger Zeitung (Nordbayerische Verlagsgesellschaft mbH), 15. Mai 2009, abgerufen am 11. August 2014.