Broschniw
Broschniw (ukrainisch Брошнів; russisch Брошнев Broschnew, polnisch Broszniów) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 1100 Einwohnern.
Broschniw | |||
Брошнів | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Iwano-Frankiwsk | ||
Rajon: | Rajon Roschnjatiw | ||
Höhe: | keine Angabe | ||
Fläche: | 5,439 km² | ||
Einwohner: | 1.100 (2001) | ||
Bevölkerungsdichte: | 202 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 77614 | ||
Vorwahl: | +380 3474 | ||
Geographische Lage: | 48° 59′ N, 24° 12′ O | ||
KOATUU: | 2624880401 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | ||
Statistische Informationen | |||
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Geschichte
Der Ort wurde im Jahre 1515 als Brosznow urkundlich erwähnt. Der besitzanzeigende Ortsname ist vom polnischen Personennamen Bronisław durch die ukrainische Form Брошньо/Брошь abgeleitet.[1]
Das Dorf gehörte zunächst zur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien, Lemberger Land. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).
1880 gab es 617 Einwohner, davon 575 Griechisch-Katholiken, 37 Römisch-Katholiken, 6 Juden.[2] In den 1880er Jahren wurde eine Schneidemühle von Joseph Philipp Glesinger (1838–1909), des Gründers des Neuen jüdischen Friedhofs in Teschen (Österreichisch-Schlesien) in Broszniów eröffnet, der Anfang der neuen Siedlung Osada und heute der Siedlung städtischen Typs Broschniw-Ossada.
Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Broszniów 185 Häuser mit 1167 Einwohnern, davon waren 814 Ruthenischsprachige, 225 Polnischsprachige, 127 Deutschsprachige, 831 waren griechisch-katholisch, 214 römisch-katholisch, 111 jüdischer Religion, 11 anderen Glaubens.[3]
Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam die Gemeinde zu Polen. Im Jahre 1921 hatte sie 233 Häuser mit 1624 Einwohnern, davon waren 896 Ruthenen, 457 Polen, 75 Deutsche, 191 Juden, 5 anderer Nationalität, 916 waren griechisch-katholisch, 438 römisch-katholisch, 47 evangelisch, 223 jüdischer Religion.[4] 1937 es gab in Broszniów eine Predigtstation der evangelischen Gemeinde von Ugartsthal der Evangelischen Kirche A. und H. B. in Kleinpolen.[5]
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gehörten die Gemeinden nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens zunächst zur Sowjetunion und nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion ab 1941 zum Generalgouvernement. 1945 kam die Ortschaft wieder zur Ukrainischen SSR innerhalb der Sowjetunion und nach deren Zerfall 1991 zur unabhängigen Ukraine.
Weblinks
- Brożniów, Broszniów albo Proszniów. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 1: Aa–Dereneczna. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1880, S. 383 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
- Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 43 (polnisch).
- Brożniów, Broszniów albo Proszniów. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 1: Aa–Dereneczna. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1880, S. 383 (polnisch, edu.pl).
- Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
- Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo stanisławowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
- Stefan Grelewski: Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce współczesnej. Lublin 1937, S. 276–281 (polnisch, online).