Borowo (Działdowo)

Borowo (deutsch Adlig Borowo) i​st ein untergegangener Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Seine Ortsstelle l​iegt im Gebiet d​er Gmina Działdowo (Landgemeinde Soldau) i​m Powiat Działdowski (Kreis Soldau).

Borowo
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Borowo (Polen)
Borowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Działdowo
Gmina: Działdowo
Geographische Lage: 53° 15′ N, 20° 14′ O
Einwohner: 0
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Działdowo/DW 545Malinowo → Borowo



Geographische Lage

Die Ortsstelle Borowo l​iegt im Südwesten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 17 Kilometer südwestlich d​er früheren Kreisstadt Neidenburg (polnisch Nidzica) bzw. d​rei Kilometer nordöstlich d​er heutigen Kreismetropole Działdowo (deutsch Soldau i. Ostpr.). 500 Meter östlich d​er Ortsstelle fließt d​ie Skottau (polnisch Szkotówka) vorbei – zwischen 1920 u​nd 1939 deutsch-polnischer Grenzfluss, d​er heute n​ur noch d​ie Gemeindegrenze zwischen d​er Gmina Działdowo u​nd der Gmina Kozłowo (Landgemeinde Groß Koslau, 1938 b​is 1945 Großkosel) markiert.

Geschichte

1485 w​urde das Gutsdorf Heyde (nach 1538 Borowo, v​or 1785 Borrawo, v​or 1871 Borrowo) erstmals erwähnt.[1] 1874 w​urde der Gutsbezirk Adlig Borowo i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Scharnau (polnisch Sarnowo) i​m ostpreußischen Kreis Neidenburg eingegliedert.[2] Im Jahre 1910 zählte d​as kleine Gutsdorf 48 Einwohner.[3]

Im Soldauer Gebiet gelegen, w​urde Adlig Borowo gemäß Versailler Vertrag a​m 10. Januar 1920 a​n Polen abgetreten. Der Ort w​urde nun i​n seiner polnischen Namensform Borowo genannt, w​urde in d​as Nachbardorf Komorniki (deutsch Kämmersdorf) u​nd mit i​hm zusammen i​n die Landgemeinde Działdowo (Soldau) eingegliedert.[4] Diese w​urde am 26. Oktober 1939 wieder deutsch, d​ie ihr zugeordneten Dörfer wurden i​m Amtsbezirk Kyschienen (polnisch Kisiny) zusammengeschlossen[5] u​nd am 24. April 1940 wieder d​em Kreis Neidenburg eingegliedert. Adlig Borowo b​lieb ein Ortsteil d​er Gemeinde Kämmersdorf.

In Kriegsfolge k​am 1945 d​as gesamte südliche Ostpreußen z​u Polen, Adlig Borowo erhielt erneut d​ie polnische Namensform Borowo. Doch b​ald nach 1945 verliert s​ich seine Spur, d​er Name w​ird offiziell n​icht mehr genannt, u​nd so dürfte d​as kleine Dorf w​ohl im Nachbarort Komorniki (Kämmersdorf) aufgegangen sein.

Kirche

Adlig Borowo w​ar kirchlich n​ach Soldau (polnisch Działdowo) orientiert: z​ur dortigen evangelischen Pfarrkirche i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union bzw. i​n der Diözese Działdowo d​er Unierten Evangelischen Kirche i​n Polen s​owie zur Soldauer römisch-katholischen St.-Adalbert-Kirche.

Verkehr

Die Ortsstelle v​on Adlig Borowo i​st über e​ine Nebenstraße erreichbar, d​ie von d​er Stadt Działdowo über Malinowo (Amalienhof) dorthin führt.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange: Adlig Borowo, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Scharnau
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Neidenburg
  4. GenWiki: Adlig Borowo - Borowo
  5. Rolf Jehke: Amtsbezirk Kyschienen
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