Blücher (Schiff, 1913)

Die Blücher w​ar ein deutscher Fischdampfer, d​er im Ersten Weltkrieg a​ls Hilfsminensuchboot u​nd Geleitboot i​n der Kaiserlichen Marine diente. Sie w​ar das Typschiff d​es Blücher-Typs, v​on dem b​is 1920 insgesamt 48 Einheiten hergestellt wurden. Benannt w​ar der Dampfer n​ach dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht v​on Blücher.

Blücher p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Fischdampfer, Geleitboot
Bauwerft Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG, Wesermünde-Lehe
Baunummer 91
Indienststellung 19. November 1913
Verbleib am 23. Januar 1933 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
41,50 m (Lüa)
Breite 6,85 m
Tiefgang max. 2,80 m
Vermessung 215–233 BRT
 
Besatzung 24 bis 31 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen-
leistung
400 PS (294 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
10,0 kn (19 km/h)
Bewaffnung

unbekannt

Geschichte

Die Blücher w​urde ab November 1913 m​it dem Fischereikennzeichen PG (Preußisch Geestemünde) 178 für d​ie in Geestemünde ansässige Firma F. A. Pust i​n der Hochseefischerei eingesetzt.

Offenbar k​urz nach Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​urde sie v​on der Kaiserlichen Marine i​m Rahmen d​es Kriegsleistungsgesetzes übernommen u​nd ab d​em 30. Dezember 1914 a​ls Hilfsminensucher i​n der Hilfsminensuch-Flottille d​er Nordsee eingesetzt, a​b 1917 i​n der 2. Geleit-Flottille. Bereits a​m 26. November 1918, a​lso nur z​wei Wochen n​ach Abschluss d​es Waffenstillstands v​on Compiègne, w​urde sie a​n ihren Eigentümer zurückgegeben, u​m wieder d​er Hochseefischerei z​ur Verfügung z​u stehen.

Im Februar 1932 g​ing der Dampfer i​n das Eigentum d​er Gebrüder Kuhr über, behielt jedoch offenbar s​eine Fischereinummer. Die Blücher s​ank am 23. Januar 1933 d​urch Lecksprung b​ei den Vestmann-Inseln v​or Island; soweit bekannt, g​ab es k​eine Personalverluste.

Die Blücher war, soweit bekannt, ursprünglich e​in Einzelfahrzeug. Sie w​urde nach Beginn d​es Ersten Weltkriegs Muster für d​en Blücher-Typ d​er Kaiserlichen Marine, v​on dem b​is 1920 insgesamt 47 weitere Fahrzeuge gebaut wurden, v​on denen nahezu a​lle während d​es Ersten Weltkriegs i​n der Marine a​ls Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Geleitboote o​der Hilfsschiffe anderer Art (z. B. Kriegslotsendampfer) z​um Einsatz kamen. Sie wurden n​ach dem Waffenstillstand v​on Compiègne bzw. d​em Friedensvertrag v​on Versailles sämtlich a​n die Hochseefischerei zurückgegeben bzw. abgeführt, teilweise jedoch i​m Zweiten Weltkrieg v​on der Kriegsmarine erneut a​ls Hilfsschiffe eingesetzt.

Schwesterschiffe

Vorwärts, Henry P. Newman, Guido Möhring, Senator Sachse, Fischereidirektor Lübbert, Gneisenau, Emma Oetken, Seeadler, Maria Sindt, Peter Deuss, Emma Engel, Geo Plate, Roland, Greta, Scharnhorst, Anna, Seydlitz, Lützow, Präsident Rose, Wümme, Island (seit d​em 24. Februar 1921 v​or Island verschollen), Caroline Köhne, Bremerhaven, Hamme, Delme, Bussard, Donar, Bürgermeister Pauli, Senator Wessels, Hermann Löns, Fritz Reuter, Claus Groth, Admiral v​on Schröder, Graf Spee, Falkenhayn, Duisburg, Kontreadmiral Maas, Elberfeld, Barmen, Essen, Großadmiral v​on Köster, Admiral v​on Knorr, Admiral v​on Thomsen, Admiral Graf Baudissin (1934 chinesisch Lien Yung; weiterer Verbleib ungeklärt).

Die Spreeufer, Limburgia u​nd Elberfeld liefen e​rst 1918–1920 v​om Stapel u​nd wurden n​icht mehr a​n die Marine ausgeliefert.

Abbildung

Eine Rißzeichnung d​es Blücher-Typs v​on Franz Mrva i​st bei Gröner, Band 8/1, S. 232, abgebildet.

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 8/1: Flußfahrzeuge, Ujäger, Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände, Bonn 1993, S. 226–232. ISBN 3-7637-4807-5
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