Lotsenboot
Ein Lotsenboot oder Lotsenversetzboot, kurz Versetzboot (VB) ist ein Boot, das den Transport des Lotsen zu und von einem See- oder Binnenschiff bei Lotsenstrecken auf Flüssen oder bei Hafenansteuerungen übernimmt.
Funktion
Ein Lotsenboot übernimmt beim Auslaufen eines Schiffes aus einem Hafen nach Erreichen der offenen Gewässer den Transport des Lotsen zurück in den Hafen oder zur Lotsenstation an der Küste. Ebenso bringt es den Lotsen zum einkommenden Schiff.
Versetzboote heißen die Boote deshalb, weil auch Lotsen von einem Schiff zum anderen gebracht werden, wenn der Dienstplan der Lotsen es so vorsieht. Die Lotsen werden also von einem auslaufenden Schiff auf ein einlaufendes versetzt.
Alle Lotsenboote, die Seelotsen versetzen, sind mit der international üblichen Aufschrift PILOT gekennzeichnet. Hafenlotsenboote sind in Deutschland mit Lotse gekennzeichnet.
Versetzboote haben gleitfähige Pufferwülste um den Bug und ums Heck an der Bordwandkante, um trotz Wellengang sicher an einem fahrenden Großschiff anlegen zu können. Der Lotse wird mitunter über ein Kranseil an Bord des Schiffs gehoben bzw. herabgelassen. Mit dem Bugwulst kann im Hafen auch ein Schiff bugsiert werden.
Beispiel Elbe
Bei größeren Entfernungen zur Küste, zum Beispiel in der Elbemündung, gibt es schwimmende Lotsenstationen, auf denen die Lotsen für eine bestimmte Zeitdauer wohnen. Diese Wohnschiffe mit einem Doppelrumpf aus zwei untergetauchten Auftriebskörpern (SWATH) liegen bei Wellengang ruhiger im Wasser als herkömmliche Schiffe. Wird ein Lotse auf einem einkommenden Schiff benötigt, bringt ihn ein Lotsenversetzboot vom Stationsschiff zu diesem Schiff. Der Seelotse führt dieses Schiff dann bis zur nächsten Lotsenstation vor Brunsbüttel. Dort löst ihn der Elblotse ab, der das Schiff dann die Unterelbe hinauf bis vor die Lotsenstation Seemannshöft an der Einfahrt des Hamburger Hafens bringt. Dort wird er wiederum vom Hafenlotsen abgelöst.