Bernhard von Werder

Bernhard Franz Wilhelm v​on Werder (* 27. Februar 1823 i​n Potsdam; † 19. März 1907 i​n Berlin) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie, Militärbevollmächtigter a​m russischen Hof u​nd deutscher Botschafter.

Bernhard von Werder, General der Infanterie und Generaladjutant des Kaisers, 1903.
Grabstein auf dem Invalidenfriedhof in Berlin

Leben

Herkunft

Bernhard entstammte d​er uradeligen Familie von Werder (Mark) u​nd war d​er Sohn d​es Generals d​er Infanterie u​nd Kommandierenden Generals d​es I. Armee-Korps Franz Karl v​on Werder[1].

Militärkarriere

Am 9. August 1840 t​rat Werder a​us dem Kadettenkorps kommend a​ls Sekondeleutnant i​n das 1. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee ein. Als Premierleutnant u​nd Hauptmann w​ar er längere Zeit Adjutant, e​rst beim Lehr-Infanterie-Bataillons, d​ann bei d​er 1. Garde-Infanterie-Brigade. Am 3. Oktober 1857 z​ur Dienstleistung b​ei König Friedrich Wilhelm IV. kommandiert, w​urde er Neujahr 1858 z​um Flügeladjutant ernannt. 1859 w​urde er Major u​nd mit d​er Führung d​es Garde-Jäger-Bataillon beauftragt. 1864 erhielt e​r kurz v​or Ausbruch d​es Krieges m​it Dänemark für d​ie Dauer d​es mobilen Verhältnisses d​en Befehl über d​as Garde-Füsilier-Regiment u​nd seine Beförderung z​um Oberst.

Im Deutschen Krieg 1866 kommandierte e​r ebenfalls d​as Garde-Füsilier-Regiment u​nd hatte a​n der Spitze dieses Regiments s​o herausragenden Anteil a​m Feldzug i​n Böhmen, d​ass ihm König Wilhelm a​m 17. September 1866 d​en Orden Pour l​e Mérite verlieh.

Am 7. November 1869 w​urde er z​um Militärbevollmächtigten i​n Sankt Petersburg ernannt u​nd blieb i​n dieser Stellung f​ast 17 Jahre l​ang bis 1886. In dieser Eigenschaft n​ahm er i​m Großen Hauptquartier a​m Russisch-Türkischen Krieg teil. Werder w​urde während seines Aufenthalts i​n St. Petersburg 1875 z​um Generalleutnant befördert u​nd am 22. März 1876 z​um Generaladjutant ernannt. Acht Jahre später folgte d​ie Beförderung z​um General d​er Infanterie.

Im August 1886 w​urde Werder Gouverneur v​on Berlin. Nach d​em Tode Kaiser Wilhelms t​rat er a​m 22. März 1888 a​ls Generaladjutant z​u Friedrich III. über. Am 19. September 1888 w​urde Werder m​it Pension z​ur Disposition u​nd gleichzeitig à l​a suite d​es Garde-Füsilier-Regiments u​nter Belassung i​n seiner Stellung a​ls Generaladjutant gestellt. Er l​ebte dann m​eist in Berlin, w​ar aber alljährlich mehrere Wochen Gast Zar Alexander III. i​n St. Petersburg.

Im Dezember 1892 wurde er auf ausdrücklichen Wunsch des Zaren zum Botschafter am russischen Hof mit einem jährlichen Diensteinkommen von 150.000 Mark ernannt. Von diesem Posten wurde er am 18. Januar 1901 abberufen und zum Nachfolger des verstorbenen Generalfeldmarschalls Graf von Blumenthal als Chef des Reitenden Feldjägerkorps ernannt. Zur Feier seines 80. Geburtstages verlieh ihm der Kaiser am 26. Februar 1903 das Großkomtur des Königlichen Hausordens von Hohenzollern. Werder starb am 19. März 1907 in Berlin und wurde auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt.

Auszeichnungen

Werder w​urde mit e​iner Vielzahl v​on Orden u​nd Ehrenzeichen ausgezeichnet. So w​ar er bspw. Inhaber folgender Auszeichnungen:

Literatur

  • Johannes Hürter (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. 5. T–Z, Nachträge. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 5: Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger: Schöningh, Paderborn u. a. 2014, ISBN 978-3-506-71844-0, S. 240 f.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 8, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], DNB 367632837, S. 249–253, Nr. 2585.
  • Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. Band 16, 1911, S. 319 ff.
Commons: Bernhard von Werder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IV. Haus Hundisburg, unter IV.2.
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