Berghofen (Battenberg)

Berghofen i​st ein Stadtteil v​on Battenberg (Eder) i​m nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Berghofen
Höhe: 325 m ü. NHN
Fläche: 5,74 km²[1]
Einwohner: 302 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35088
Vorwahl: 06452

Geographie

Der Ort l​iegt in Nordhessen, eingebettet i​n das Ederbergland, a​n der B 236 u​nd ist h​eute noch landwirtschaftlich geprägt.

Geschichte

Der Ort w​urde erstmals z​u Beginn d​es 9. Jahrhunderts erwähnt.[1] Im 13. Jahrhundert i​st ein adeliges Geschlecht "von Berghofen" nachweisbar, dessen Machtstellung i​m Ort allerdings n​icht klar ist. Im späteren Verlauf s​ind weitere Adelshäuser m​it Einfluss i​m Ort bekannt. So h​aben die von Biedenfeld u​nd die Familie v​on Dunzelshausen Güter a​m Ort, zeitweise a​uch die v​on Fleckenbühl. Durchsetzen konnte s​ich schließlich d​as Geschlecht v​on Biedenfeld u​nd in d​er Folge e​rbte Siegfried v​on Biedenfeld u​m 1300 v​on seinem Schwiegervater Heinrich Scharre e​inen Burgsitz i​n Form e​ines Herrenhofs i​n Berghofen, dessen Bedeutung s​ich aber i​m 16. Jahrhundert verlor. Ab 1476 gehörte Berghofen z​um Amt Battenberg.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung d​es Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Berghofen:

„Berghofen (L. Bez. Battenberg) evangel. Filialdorf; l​iegt 12 St. v​on Battenberg, h​at 70 Häuser u​nd 415 Einw., d​ie bis a​uf 21 Juden evangelisch sind. In d​er Gemarkung finden s​ich Brüche v​on rothen Sandsteinen.“[3]

Am 31. Dezember 1970 w​urde im Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen d​ie bis d​ahin selbstständige Gemeinde Berghofen a​uf freiwilliger Basis i​n die Stadt Battenberg eingemeindet.[4] Für Berghofen, s​owie für a​lle ehemals eigenständigen Gemeinden u​nd die Kerngemeinde, wurden e​in Ortsbezirk m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher eingerichtet.[5]

Die Evang. Kirche w​urde 1912–1913 v​on Architekt Ludwig Hofmann (1862–1933) a​us Herborn gebaut.

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Berghofen lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][6][7]

Einwohnerentwicklung

 1502:11 Männer[1]
 1577:033 Hausgesesse[1]
 1712:040 Haushaltungen[1]
 1791:279 Einwohner[11]
 1800:279 Einwohner[12]
 1806:336 Einwohner, 60 Häuser[10]
 1829:415 Einwohner, 70 Häuser[3]
Berghofen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015
Jahr  Einwohner
1791
 
279
1800
 
279
1806
 
336
1829
 
415
1834
 
445
1840
 
447
1846
 
450
1852
 
481
1858
 
474
1864
 
451
1871
 
408
1875
 
417
1885
 
396
1895
 
367
1905
 
374
1910
 
355
1925
 
307
1939
 
336
1946
 
479
1950
 
473
1956
 
397
1961
 
384
1967
 
258
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
327
2015
 
303
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[13]

Religionszugehörigkeit

 1829:394 evangelische (= 94,94 %), 21 jüdische (= 5,06 %) Einwohner[3]
 1885:390 evangelische (= 98,48 %), 6 jüdische (= 1,52 %) Einwohner[1]
 1961:333 evangelische (= 86,72 %), 48 katholische (= 12,50 %) Einwohner[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Berghofen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Battenberg, abgerufen im März 2020.
  3. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 24 (Online bei google books).
  4. Eingliederung der Gemeinde Berghofen in die Stadt Battenberg/Eder im Landkreis Frankenberg vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 110, Punkt 117 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  5. Hauptsatzung. (DOCX; 26 kB) §; 5. In: Webauftritt. Gemeinde Battenberg (Eder), abgerufen im März 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Battenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6e) (google books).
  10. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 236 (Online in der HathiTrust digital library).
  11. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 182 (Online in der HathiTrust digital library).
  12. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 194 (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  14.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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