Beienbach
Beienbach ist ein Teil der Stadt Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit 318 Einwohnern (Stand Dezember 2018).[1]
Beienbach Stadt Netphen | |
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Höhe: | 347 (340–410) m |
Fläche: | 3,29 km² |
Einwohner: | 318 (31. Dez. 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1969 |
Postleitzahl: | 57250 |
Vorwahl: | 02737 |
Geographie
Der Stadtteil Beienbach liegt am Ende eines kleinen Seitentales der Sieg zwischen Netphen (etwa 4 km südöstlich) und Deuz. Umsäumt wird er von Fichten- und Laubwäldern auf den Höhen und von landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie alten Obstwiesen am direkten Ortsrand. Durchflossen wird er vom Katzenbach. Südlich vom Dorf fließt noch der Bach Beienbach. In der „Wüste Beienbach“ lag ursprünglich das Siedlungsgebiet Beienbachs. Die Ortsfläche beträgt 3,3 km². Der Ort liegt 345 m ü. NN, der höchste Berg in der Umgebung ist der Nollenkopf mit 476 m Höhe.
Nachbarorte
Nachbarorte von Beienbach sind Brauersdorf im Norden, Walpersdorf und Nenkersdorf im Osten, Grissenbach im Südosten, Deuz im Süden, Feuersbach im Südwesten und Netphen im Nordwesten.
Geschichte
Beienbach wurde 1299 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von Biene ab (=Bienenbach) und wurde im Laufe der Zeit unterschiedlich geschrieben:
- Beinbach (1299)
- Beyenbach (1372–1805)
- Beigenbach (1461, 1512)
- Beygenbach (1461, 1633)
- Bayenbach (1657)
- Beienbach (1522)
- Beigebach (1727)
1768 wurde eine Dorfschule errichtet, die 1899 bei einem Brand vollkommen zerstört wurde. 1900 wurde die neue Schule eingeweiht. 1900 waren elf Strohdächer gegen Schieferdächer ausgetauscht worden. 1936 waren alle Strohdächer verschwunden. Nach 200 Jahren Bauuntätigkeit, abgesehen von der Schule, wurde 1929 ein neues Haus gebaut. Im Zweiten Weltkrieg dienten die alten Stollen der Grube Schnellenberg als Luftschutzbunker. 1950 setzte rege Bautätigkeit ein. 1954 wurde nach 32 Jahren wieder eine Gastwirtschaft in Beienbach eröffnet. Von 1952 bis 1962 bestand der Tischtennisverein TTC Beienbach. 1962 wurde ein Sportplatz gebaut. 1964 wurde die Müllabfuhr eingeführt. 1965 gewann Beienbach im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden den zweiten Platz. 1966 wurde in Eigenleistung eine Friedhofshalle errichtet. 1968 wurde die Kanalisation gebaut. Bis zur kommunalen Neugliederung gehörte der Ort dem Amt Netphen an. Am 1. Januar 1969 wurde die Gemeinde Beienbach durch diese Neugliederung in die Großgemeinde Netphen eingegliedert.[2] Ab 1976 wurde die Erweiterung der Schule als Dorfgemeinschaftshaus geplant, 1978 wurde dieses renoviert und 1991 mit einer Küche versehen. 1979 wird die Kanalisation erweitert, ein Jahr später wird das Klärwerk gebaut. Von 1981 bis 1984 wurden verschiedene historische Gebäude im Ort in Eigenleistung renoviert. 1988 wurde die Zufahrtsstraße mit Kreuzung erneuert. Bis 1995 werden das Konzept zur Dorfentwicklung und der Umbau der Ortsdurchfahrt fertig. 1999 feierte der Ort sein 700-jähriges Bestehen. Im Jahr 2008 bekam das Dorf den Titel Unser Dorf hat Zukunft auf Kreisebene und setzte sich gegen 22 andere Orte aus dem Kreis durch. Abermals konnte 2014 im Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft auf Kreisebene die Goldmedaille errungen werden.
Grube Schnellenberg
Die Grube Schnellenberg wurde am 4. Juni 1883 angelegt, um Eisenerz, Bleierz und Kupfererz zu fördern. 1899 kam sie zu Häuslingstiefe in Siegen. Ab 1903 wurde die Grube drei Mal verkauft. Ab 1899 wird ein später 110 m tiefer Schacht abgeteuft. 1910 konsolidierte die Grube mit den Gruben Schnellenberg I-IV, Bismark, Kleeblatt, Gutglück, Zufälligglück und Gutehoffnung aus Beienbach und Erzvater aus Nauholz. Am 31. Mai 1922 wurde sie unter Tage, am 31. Oktober 1923 über Tage stillgelegt. Ab 1955 diente sie als Wassergewinnungsanlage.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen des Ortes:[3][4]
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Bürgermeister
Derzeitiger Ortsbürgermeister Ulrich Brück (UWG).[1]
Ehemalige Bürgermeister bzw. Ortsvorsteher
- 1961–1970: Gustav Bender († 9. November 1988)[13]
- Eberhard Flender
- Rosel Flender
Ort
Soziale und öffentliche Einrichtungen sind:
- Bürgerhaus in der alten Schule
- Grillhütte mit Bolzplatz
- Jugendfreizeitheim des Siegerländer Bibelkreises (für Gruppen und Schulen)
- Kinderspielplatz
- Friedhof
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Beienbach hat zahlreiche alte Fachwerkhäuser und ein altes Backhaus sowie eine 1914 errichtete Mühle. Es gibt ein noch verwendetes Gemeinschaftskühlhaus im Ort. Durch seine im netphener Raum zentral gelegene Lage; nahe der Obernautalsperre, wird Beienbach oft als Startpunkt für Wanderungen genommen.
Regionale Bekanntheit erlangte Beienbach auch durch seinen alle zwei Jahre stattfindenden Naturmarkt.
Weblinks
- Beienbacher Seite
- Beienbach im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Beienbach, auf netphen.de, abgerufen am 12. Januar 2022
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 71.
- Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
- Beienbach - Chronik
- Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 108 / 109
- Westfälisches Gemeindelexikon 1897, S. 110 / 111
- gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
- genealogy.net: Amt Netphen
- Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 162.
- Bernhard Oltersdorf: Netphen (Memento vom 7. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 9,0 MB), ca. 1995
- Beienbach, abgerufen am 3. März 2014
- „Den Toten einen Kranz“, Siegerländer Heimatkalender 1990, S. 35, 65. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur