Bechhofen (Abenberg)
Bechhofen (umgangssprachlich: Bächuhfm[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Abenberg im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Bechhofen Stadt Abenberg | |
---|---|
Höhe: | 358 m ü. NHN |
Einwohner: | 230 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91183 |
Vorwahl: | 09178 |
Ortsansicht |
Geografie
Das Dorf liegt am Hirtenbach, einem rechten Zufluss der Aurach. In seinem weiteren Verlauf Richtung Osten speist er mehrere fischwirtschaftlich genutzter Weiher. Im Osten grenzt das Waldgebiet Holzteiche an, darin befindet sich eine Sandgrube, in der durch Grundwasseransammlung zwei größere Teiche entstanden sind. Im Südwesten gibt es einen Golfplatz, dahinter liegt das Waldgebiet Kässchlag.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt über Louisenau nach Kleinabenberg zur Staatsstraße 2224 (2 km südlich) bzw. zur Kreisstraße RH 4 bei Neumühle (1 km nordwestlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls zur RH 4 (1 km westlich).[3]
Geschichte
Bechhofen unterstand ursprünglich der Burggrafschaft Nürnberg. 1296 kaufte der Eichstätter Bischof Reinboto von Meilenhart Abenberg samt Zugehörungen, wozu auch Bechhofen zählte, für 4000 Pfund Heller von der Burggrafschaft ab.[4] Der Ort wurde um 1300 als „Pechhoue“ im Salbuch des Hochstifts Eichstätt erstmals urkundlich erwähnt. Wie bei allen Orten, die Bechhofen heißen, leitet sich auch hier der Name von Pechofen ab.[2] Zu dieser Zeit gab es 8 Anwesen: 1 Meierhof, 1 Hube und 5 Lehen gehörten zum Pflegamt Abenberg, 1 Gütlein dem Spital Schwabach.[5] Bechhofen war Anfangs- und Endpunkt der sogenannten Fraischsteingrenze zwischen dem eichstättischen Pflegamt Abenberg und dem Territorium des Markgrafen von Ansbach (ursprünglich 89 Grenzsteine).[6]
1671 gab es 11 Anwesen, von denen 10 dem Pflegamt Abenberg und 1 dem Spital Schwabach unterstanden. Das Hochgericht übte das eichstättische Pflegamt Abenberg aus.[7] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bechhofen weiterhin 11 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Pflegamt Abenberg aus. Grundherren waren das Kastenamt Abenberg (2 Ganzhöfe, 1 Dreiviertelhof, 2 Halbhöfe, 3 Köblergüter, 2 Gütlein) und das brandenburg-ansbachische Spital Schwabach (1 Köblergut).[8] 1799 gab es ebenfalls 11 Anwesen.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Bechhofen dem Steuerdistrikt Asbach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Aurau zugeordnet. Am 1. Juli 1972 wurde Bechhofen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Abenberg eingegliedert.[9]
Baudenkmäler
- Aurauer Weg 1: Kleinbauernhaus aus dem 18./19. Jh.[10]
- Hirtenbachstr. 1: Katholische Ortskapelle
- Bildsäule
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Bechhofen
Religion
Der Ort blieb auch nach der Reformation überwiegend katholisch. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Jakobus (Abenberg) gepfarrt, die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Georg (Kammerstein).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Bechhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 316 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 383, 466.
- Georg Paul Hönn: Bechofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 199 (Digitalisat).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 9.
Weblinks
- Bechhofen auf der Website abenberg.de
- Bechhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Bechhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. September 2019.
- Bechhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 347 (Digitalisat).
- E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 9. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: bęχūfm.
- Bechhofen im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 316.
- F. Eigler: Schwabach, S. 130.
- Bechhofen auf der Website abenberg.de
- F. Eigler: Schwabach, S. 142.
- F. Eigler: Schwabach, S. 383.
- F. Eigler: Schwabach, S. 466.
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 17. November 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 8 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 214 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1255, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1189 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1299 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 822 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 179 (Digitalisat).