Bahnstrecke Praha–Most
Die Bahnstrecke Praha–Most ist eine Eisenbahnstrecke in Tschechien, welche ursprünglich von der Prag-Duxer Eisenbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Prag über Zlonice und Louny (Laun) nach Most (Brüx). Der Abschnitt Praha-Smíchov–Podlešín ist noch als Hauptbahn („celostátní dráha“) klassifiziert, der restliche Abschnitt wurde hingegen zur Nebenbahn („regionální dráha“) herabgestuft.[1]
Praha-Smíchov–Most | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽDC): | 110, 121, 123, 173 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | Obrnice–Most: 3 kV = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Siehe auch: Prag-Duxer Eisenbahn
Am 25. Juni 1870 wurde den Konzessionären der Prag-Duxer Eisenbahn per Gesetz das Recht zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn von Prag (Smichow) nach Dux im Anschlusse an die Aussig-Teplitzer Eisenbahn und an die Lobositz-Dux-Niklasberger Bahn bei Dux mit einer Zweigbahn von einem Puncte dieser Linie nach Brüx verliehen.[2] Der Bau der Strecke erfolgte recht schnell, so dass die konzessionierte Gesamtstrecke schon in den Jahren 1872 und 1873 schrittweise eröffnet werden konnte:
Eröffnungsdaten:
- Chlumčany u Loun–Most: * 21. November 1872
- Slaný–Chlumčany u Loun: * 2. Januar 1873
- Praha-Smíchov–Slaný: * 11. Mai 1873
Bei Zákolany und Podlešín war der Bau zweier größerer, noch heute erhaltener Viadukte nötig. Schwierigkeiten bereitete auch die Trassenführung durch das hügelige Gelände zwischen Prag und Louny, zumal die Streckenneigung aus Rücksicht auf den Verkehr mit schweren Kohlezügen nicht zu groß sein durfte.
Betrieb
Ab dem 1. Juli 1884 ging der Betrieb der Strecke an die k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB über. Verstaatlicht wurde die Prag-Duxer Eisenbahn im Jahr 1894.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Strecke an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD über. Diese errichtete eine neue Verbindungsbahn zwischen Zvoleněves an der Strecke Kralupy nad Vltavou–Kladno-Dubí und Podlešín, welche am 2. Oktober 1922 eröffnet wurde. Fortan verkehrten alle durchgehenden Schnellzüge nach Brüx ab Praha Masarykovo nádraží und benutzten erst ab Podlešín die alte Strecke der Prag-Duxer Eisenbahn. Neben der deutlich kürzeren Fahrstrecke war damit auch eine deutliche Verringerung der Fahrzeiten zwischen Prag und Brüx verbunden.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam der Abschnitt von Weberschan bis Brüx zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Als Grenzbahnhof wurde der Bahnhof Weberschan bestimmt. Im Reichskursbuch war die Verbindung unter der Kursbuchstrecke 169h Brüx–Weberschan–Laun enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Strecke wieder vollständig zur ČSD.
Mitte der 1960er Jahre musste der Abschnitt zwischen Hostivice-Litovice und Středokluky wegen der Erweiterung des Flughafens Praha-Ruzyně nach Westen verlegt werden. In dem Zusammenhang entstand auch ein neuer Umsteigebahnhof zur Bahnstrecke Praha–Chomutov in Jeneč. Eröffnet wurde die Neubaustrecke am 1. Juni 1966.
1981 wurde der Abschnitt zwischen Obrnice und Most mit dem in Nordböhmen üblichen 3-kV-Gleichstromsystem elektrifiziert.
Im Dezember 2020 schrieb die Infrastrukturverwaltung die umfassende Instandsetzung des denkmalgeschützten Viaduktes Podlešín öffentlich aus. Die Arbeiten sind für das Jahr 2023 geplant.[3]
Zugverkehr
Von 1884 bis Anfang der 1960er Jahre wurden die Personenzüge direkt von Prag bis Moldava (Moldau) an der Landesgrenze durchgebunden (vgl. Bahnstrecke Most–Moldava). Dabei benutzten diese Züge noch lange die ursprüngliche Strecke von Praha-Smichov. Erst später begannen die nun nur noch bis Most fahrenden Personenzüge in Kralupy. Heute findet kein durchgängiger Reisezugverkehr über die Gesamtstrecke mehr statt. In den Fahrplänen ist die einst durchgängige Verbindung heute in fünf verschiedenen Kursbuchtabellen zu finden:
- KBS 173: Praha-Smíchov–Beroun
- KBS 122: Praha–Hostivice–Rudná u Prahy
- KBS 121: Hostivice–Podlešín
- KBS 110: Kralupy nad Vltavou–Louny
- KBS 126: Most–Louny–Rakovník
Bis Anfang der 1990er Jahre verkehrten über die Verbindung Praha–Most auch Fernverkehrszüge, so etwa zwischen Prag und Cheb. Heute beschränkt sich höherwertiger Zugverkehr auf zwei Eilzugpaare zwischen Prag und Most, die nur noch aus einem Triebwagen mit entsprechendem Beiwagen bestehen.
Fahrzeugeinsatz
Im Personenzugverkehr kommen heute ausschließlich die bewährten zweiachsigen Triebwagen der ČD-Baureihe 810 zum Einsatz, welche zumeist solo verkehren. Die Eilzüge zwischen Prag und Most werden heute von den modernisierten Triebwagen der ČD-Baureihe 854 befördert.
Einzelnachweise
Literatur
- Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1