Bahnstrecke Miłkowice–Jasień
Die Bahnstrecke Miłkowice–Jasień ist eine Hauptbahn zwischen Miłkowice (Arnsdorf b. Liegnitz) in der Woiwodschaft Niederschlesien und der Stadt Jasień (Gassen) in der Woiwodschaft Lebus. Sie ist in dem Streckenabschnitt zwischen Węgliniec (Kohlfurt) und Miłkowice mit dem in Polen üblichen 3 kV Gleichstrom elektrifiziert.
Miłkowice–Jasień | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 282 (D29) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 123,370 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | Miłkowice–Węgliniec: 3 kV = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Die Strecke ist Teil der durch die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn (NME) geplanten und realisierten Eisenbahnverbindung zwischen der preußischen Hauptstadt Berlin und der schlesischen Provinzhauptstadt Breslau. Am 1. Oktober 1845 wurde der Abschnitt zwischen Liegnitz und Bunzlau eröffnet. Der weitere Streckenabschnitt wurde am 1. September 1846 weiter bis nach Frankfurt (Oder) dem öffentlichen Verkehr übergeben.[1] Ungefähr 30 Jahre später, am 15. Mai 1875 wurde die nur 93 Kilometer lange Abkürzung zwischen Gassen und Liegnitz über Sagan in Betrieb genommen.[1] Die Strecke war rund 30 Kilometer kürzer als die ursprüngliche, hier beschriebene Strecke über Kohlfurt. Dies war ein herber Bedeutungsverlust für die Eisenbahnlinie vor allem im Abschnitt Gassen–Kohlfurt. Der andere Streckenabschnitt zwischen Kohlfurt und Liegnitz war über die NME-Zweigstrecke Kohlfurt–Görlitz seit dem 1. September 1847 und der Bahnstrecke Kohlfurt–Ruhland seit dem 1. Juni 1874 mit dem mitteldeutschen Eisenbahnnetz verbunden.[2]
Am 3. Februar 1942 ereignete sich zwischen Węgliniec/Kohlfurt und Miłkowice/Arnsdorf ein schwerer Eisenbahnunfall, als ein überhitzter Kanonenofen im Mannschaftswagen eines Militärzuges explodierte. 20 Menschen starben, 15 wurden darüber hinaus verletzt.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg fielen die Gebiete östlich von Lausitzer Neiße und Oder und somit auch die Bahnstrecke unter polnische Verwaltung. Das zweite Streckengleis im Abschnitt Węgliniec–Żary (Sorau) und weiter nach Lubsko (Sommerfeld) wurde abgebaut.[4]
Die Strecke ist seit Dezember 1985 zwischen Węgliniec und Legnica elektrifiziert.[4]
Seit 8. Dezember 2010 bis 13. Dezember 2014 verkehrt einmal täglich ein Eurocityzugpaar zwischen Krakau, Breslau, Berlin und weiter nach Hamburg über die ursprüngliche Verbindung und nicht wie vorher über den kürzeren, aber schlechter ausgebauten Abschnitt über Żagań (Sagan). Der Eurocitys bediente dabei die Stationen Węgliniec und Bolesławiec. Sie benötigten für den Abschnitt Żary–Legnica etwa zwei Stunden.[5]
Heute
Weitere fünf Regionalzugpaare der Przewozy Regionalne verbinden Węgliniec und Żary auf dem direkten Weg. Höher ausgelastet ist der Streckenabschnitt Legnica–Węgliniec, allein 16 Zugpaare verbinden die beiden Städte, darunter das besagte Eurocityzugpaar und drei Zugpaare des deutsch-polnischen Dresden-Wrocław-Express. Hinzu kommt eine hohe Auslastung durch den grenzüberschreitenden deutsch-polnischen Güterverkehr von Węgliniec in Richtung Falkenberg/Elster.
Die Strecke ist Teil des paneuropäischen Güter- und Personenkorridors E 30 bzw. C-E 30. Im April 2003 wurde im Rahmen des „Abkommen[s] zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen der Bundesrepublik Deutschland und dem Minister für Infrastruktur der Republik Polen über die Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung der Eisenbahnverbindungen Berlin – Warschau (Warszawa) (C-E 20) sowie Dresden – Breslau (Wrocław) (E 30/C-E 30)“ der Ertüchtigung des Streckenabschnittes Legnica–Węgliniec auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h beschlossen.[6] Das Abkommen wurde seiten Polens bis Ende 2010 weitgehend realisiert.
- Bahnhof Żary
- Haltepunkt Iłowa Żagańska
- Bahnhof Węgliniec
- Bahnhof Zebrzydowa
- Boberviadukt bei Bolesławiec
- Bahnhof Bolesławiec
- Haltepunkt Tomaszów Bolesławiecki
- Haltepunkt Okmiany
- Haltepunkt Osetnica
- Bahnhof Miłkowice
Literatur
- Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8
Weblinks
- Beschreibung auf kolej.one.pl (polnisch)
Einzelnachweise
- eisenbahn.wikia.com: Liste der Streckeneröffnungen in Polen. Abgerufen am 13. Februar 2011.
- Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Ostsachsen (D) / Niederschlesien / (PL) / Nordböhmen (CZ). Teil 1: Geschichte der Hauptstrecken, Betriebsstellen, Elektrifizierung und Fahrtbeschreibungen. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2010, ISBN 978-3-88255-732-9, S. 11, 113.
- Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd. 1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 130.
- Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Ostsachsen (D) / Niederschlesien / (PL) / Nordböhmen (CZ). Teil 1: Geschichte der Hauptstrecken, Betriebsstellen, Elektrifizierung und Fahrtbeschreibungen. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2010, ISBN 978-3-88255-732-9, S. 32.
- Lausitzer Eisenbahn (polnisch). Abgerufen am 22. April 2017.
- wedebruch.de: deutsch-polnisches Abkommen. Abgerufen am 25. März 2011.