Bahnhof Thionville
Der Bahnhof Thionville ist der Bahnhof der französischen Stadt Thionville im Département Moselle. Der Bahnhof ist überwiegend für den Pendlerverkehr eingerichtet. Hier halten alle Züge, auch der TGV zwischen Luxemburg und Paris sowie die EuroCitys auf ihrem Weg zwischen Brüssel und Basel. Nach dem Bahnhof Metz ist dies der wichtigste Bahnhof im Nordosten Lothringens.
Thionville | |
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Die beiden Mittelbahnsteige des Bahnhofs | |
Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 5 |
Eröffnung | 16. September 1854, Erweiterungsbau 1898 |
Webadresse | www.ter-sncf.com/thionville |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Thionville |
Département | Département Moselle |
Region | Grand Est |
Staat | Frankreich |
Koordinaten | 49° 21′ 15″ N, 6° 10′ 13″ O |
Höhe (SO) | 155 m |
Eisenbahnstrecken | |
Liste der Bahnhöfe in Frankreich |
Geschichte
Die Station wurde von der Compagnie des Chemins de fer de l’Est im Zuge des Baus der Bahnstrecke Metz–Thionville im Jahre 1854 eröffnet. Die Stadt hatte damals knapp 8000 Einwohner.[1] Thionville war für fünf Jahre zunächst Endstation, bevor nach Konzessionserteilung der Weiterbau bis Luxemburg erfolgen konnte. Von 1906 bis in die Mitte der 1930er Jahre verkehrten vom Bahnhofsvorplatz außerdem Züge auf der Linie Diedenhofen–Mondorf, die in Mondorf Anschluss an die Bahnstrecke Luxemburg–Remich besaß.
Empfangsgebäude
Das Bahnhofsgebäude befindet sich auf der dem Stadtkern gegenüberliegenden Mosel-Seite auf der Insel, die durch den Kanal Fossé des Remparts de Thionville gebildet wird, unmittelbar an der Brücke der D 953, früher N53. Zum Bahnhof gehören umfangreiche Gleisanlagen, die nach Südwesten hin eine Drehscheibe mit Lokschuppen vorhalten. An der Trasse in Richtung Trier (Nordosten) befinden sich weitere Abstellgleise. Ein Großteil der Anlagen einschließlich der Lokschuppen ist in gutem baulichen Zustand und wird noch genutzt.
Das Bauwerk ist vom Typ „Donjon“, dessen Erscheinungsbild durch den Bau von einem vorgesetzten Baukörpers erweitert und die Höhe durch das langgezogene Dach des Turms betont wurde.
Das langgestreckte Bahnhofsgebäude wurde 1878 fertiggestellt – in dem Jahr, in dem auch die zunächst eingleisige Strecke nach Trier in Betrieb ging – und hatte den gleichen Grundriss wie der Bahnhof Bénestroff südlich von Metz. 1898 wurde sowohl das zweite Gleis in Richtung Trier in Betrieb genommen als auch eine umfangreiche Erweiterung des Bahnhofsgebäudes eröffnet, um dem wachsenden Reisendenstrom gerecht zu werden. Im Ersten Weltkrieg war die Station ein wichtiger Umsteigebahnhof für die Truppentransporte in Richtung Westen.
Der Bahnhof wurde 2011 mit EU-Mitteln umfangreich renoviert.[2]
Service
Der Bahnhof ist mit einem Fahrkartenschalter und einem Imbiss ausgestattet. Das Gebäude ist täglich zwischen 05:00 und 23:45 Uhr geöffnet.
Verkehr
In Thionville halten Regional-Express-Züge zwischen Luxemburg, Thionville, Metz und Nancy in der Regel im 20-Minuten-Takt. Hinzu kommen einzelne TGV-Züge über die LGV Est européenne zwischen Luxemburg und Paris Est. In den Hauptverkehrszeiten verkehren montags bis samstags ein bis zwei Züge zwischen Bouzonville und Thionville.[3] An Wochenenden verkehrt zudem der Trier-Lorraine-Express, RE16 Trier – Perl – Thionville – Metz.
Planungen
Nach den Planungen des Rheinland-Pfalz-Taktes 2015 sollten alle Züge der Obermoselstrecke ab dem Fahrplanwechsel 2014/2015 im Dezember 2014 von ihren bisherigen Endbahnhof Perl über die deutsch-französische Grenze nach Thionville verlängert werden.[4] Diese Planungen sind jedoch mittlerweile in weite Ferne gerückt. In der Verbandsversammlung des SPNV Nord hieß es, dass auf französischer Seite die Akzeptanz für die Durchbindung der Züge bis Thionville fehle. Stattdessen wird das Ziel verfolgt, das Angebot des Ausflugzuges „Trier-Lorraine-Express“ (RE 16) von derzeit zwei Zugpaaren am Wochenende auf fünf bis sechs Zugpaare auszubauen. Das Problem der Mehrsystemfähigkeit soll dabei durch Dieseltriebzüge gelöst werden.[5]
Diese Idee hat man modifiziert, da "ab Dezember 2024 ein tägliches grenz-überschreitendes Zugangebot im SPNV zwischen Trier und Metz via Perl mit einem Taktfahrplan geschaffen werden soll. Die zukünftige Regional-Express (RE)-Linie Trier – Perl – Thionville – Metz mit Verlauf über die Obermoselstrecke wird zunächst im 2-Stunden-Takt angeboten mit einer Fahrzeit von weniger als einer Eindreiviertelstunde."[6] Das Problem der unterschiedlichen Stromsysteme in Deutschland und Frankreich soll mit mehrsystemfähigen Fahrzeugen des Typs Alstom Coradia Polyvalent gelöst werden.[7]
Literatur
- André Schontz, Arsène Felten, Marcel Gourlot: Le chemin de fer en Lorraine, 1999, ISBN 2-87692-414-5
Weblinks
- Homepage der TER Lorraine
Einzelnachweise
- Beschreibung der Bahnlinie Thionville–Apach (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)
- Stadt Thionville (Memento vom 9. Februar 2011 im Internet Archive)
- Fahrplan der Personenzüge Thionville–Bouzonville (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der TER Lorraine
- Neuer Knoten Trier (Memento vom 20. Juli 2011 im Internet Archive)
- Verbandsversammlung 45. Sitzung (Memento vom 25. Januar 2013 im Internet Archive)
- LOK Report - Rheinland-Pfalz: Tägliches Zugangebot Trier – Perl – Metz ab Dezember 2024 geplant. Abgerufen am 30. Mai 2020 (deutsch).
- Alstom soll 39 weitere Coradia Polyvalent-Züge für die Region Grand Est liefern, einschließlich 30 grenzüberschreitende Züge zwischen Frankreich und Deutschland. Abgerufen am 30. Mai 2020.