Bahnhof Nierstein
Der Bahnhof Nierstein ist der Bahnhof der rheinhessischen Stadt Nierstein an der Bahnstrecke Mainz–Mannheim. Der zweigleisige Bahnhof der Preisklasse 5[3] liegt in Rheinufernähe und wird vom Bahnhofsmanagement Mainz verwaltet.
Nierstein | |
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Bahnhof Nierstein (Vorplatz) | |
Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | FNIR[1] |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 23. März 1853 |
Profil auf Bahnhof.de | Nierstein-1029206 |
Architektonische Daten | |
Baustil | Typenbau |
Architekt | Ignaz Opfermann |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Nierstein |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 52′ 20″ N, 8° 20′ 34″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Geschichte
Die Hessische Ludwigsbahn eröffnete den Streckenabschnitt Mainz–Oppenheim der damals noch eingleisigen Bahnstrecke Mainz–Mannheim und damit auch den Bahnhof Nierstein am 23. März 1853.
Zum 1. November 1900 wurde die im Volksmund „Valtinche“ genannte Nebenbahn nach Undenheim-Köngernheim ins rheinhessische Hinterland eröffnet.[4] Hierdurch wurde der Bahnhof Nierstein zum Trennungsbahnhof. Nach der Aufgabe des Personenverkehrs auf der Strecke nach Undenheim-Köngernheim 1951 wurde die Strecke bereits 1960 komplett abgebaut. Heute ist die Trasse in Nierstein ein Grünstreifen mit Gehweg entlang der Ringstraße, weiter im Hinterland ein Radweg.
Gleichzeitig mit der Eröffnung der Nebenbahn wurde eine vom Bahnhof Nierstein zum Rheinufer führende Hafenbahn eröffnet.[5] Von dieser inzwischen stillgelegten Strecke sind heute noch einzelne Gleisreste vorhanden.
2014 wurde im Zuge der zweiten Ausbaustufe der S-Bahn RheinNeckar und der Eingliederung der Strecke Mainz–Ludwigshafen in das S-Bahn-Netz mit der Modernisierung des Bahnhofs Nierstein begonnen.[6] Hierbei wurden die beiden Außenbahnsteige auf die bei den von der S-Bahn RheinNeckar eingesetzten Fahrzeugen übliche Höhe von 76 Zentimeter angehoben und die Zugänge komplett barrierefrei gestaltet. Seitdem ist der Einstieg in die S-Bahnen für mit Rollstuhl und Kinderwagen problemlos möglich. Alle Umbaumaßnahmen für die S-Bahn RheinNeckar wurden Ende 2015 abgeschlossen.[7]
Zum turnusgemäßen Sommer-Fahrplanwechsel am 10. Juni 2018 wurde die neue Linie S 6 der S-Bahn RheinNeckar in Betrieb genommen. Diese Linie ersetzte die bislang im S-Bahn-Vorlaufbetrieb verkehrende Regionalbahn-Linie RB 44.[8]
Am Morgen des 17. Dezember 2018 wurde im benachbarten Bahnhof Oppenheim ein neues elektronisches Stellwerk errichtet, das seitdem die freien Strecken und Bahnhöfe zwischen den Bahnhöfen Mainz-Weisenau Gbf und Guntersblum steuert.[9]
Anlagen
Südlich der Bahnsteige ist ein Ausweichgleis vorhanden.
Empfangsgebäude
Das Empfangsgebäude von Nierstein entsprach dem standardisierten Typenbau, den Ignaz Opfermann in den meisten Bahnhöfen entlang der Strecke errichten ließ.[10][11] Es wurde später erheblich erweitert und umgebaut. Anlass könnte der Anschluss der Bahnstrecke Nierstein–Undenheim-Köngernheim gewesen sein. Heute dient das Empfangsgebäude nicht mehr dem Bahnbetrieb.
Zugbetrieb
Regionalverkehr
Am Niersteiner Bahnhof halten vereinzelt – vor allem in den werktäglichen Hauptverkehrszeiten – Regional-Express-Züge von und nach Mainz/Frankfurt sowie Mannheim/Karlsruhe. Ebenfalls halten einzelne Züge der Linie RB33 in Nierstein, welche zwischen Worms und Bad Kreuznach bzw. einmal morgens bis nach Baumholder verkehren.
Linie | Strecke | Takt |
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RE 14 | Frankfurt (Main) – Hochheim (Main) – Mainz – Nierstein – Worms – Frankenthal (Pfalz) – Ludwigshafen Mitte – Mannheim | einzelne Züge |
RB 33 | (Baumholder – Idar-Oberstein – Kirn –) Bad Kreuznach – Gau-Algesheim – Mainz – Nierstein – Worms | einzelne Züge |
S-Bahn RheinNeckar
Bis zum 9. Juni 2018 hielten hier vor allem Regionalbahnen der Relation Mainz–Mannheim(–Bensheim). Die meisten Regionalbahnen fuhren von Montag bis Freitag im Halbstundentakt und am Wochenende im Stundentakt. Zum 10. Juni 2018 wurden die Regionalbahnen der Linie RB 44 durch die S-Bahn-Linie S6 der S-Bahn RheinNeckar ersetzt. Dabei wird an allen Unterwegsbahnhöfen der Bahnstrecke Mainz–Mannheim gehalten.
Linie | Strecke | Takt |
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S 6 | Mainz – Nierstein – Oppenheim – Worms – Frankenthal (Pfalz) – Ludwigshafen (Rhein) – Mannheim (– Neu-Edingen/Friedrichsfeld – Weinheim (Bergstr) – Bensheim) | 30 min 60 min |
Busverkehr
Direkt vor dem ehemaligen Empfangsgebäude des Bahnhofs Nierstein befindet sich eine Bushaltestelle. Von hier aus verkehrt die Linie 652 der ORN Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH (ORN) zwischen Mainz, Nieder-Olm, Sörgenloch, Hahnheim, Köngernheim, Undenheim, Dexheim, Nierstein und Oppenheim.
Anschluss an den übrigen ÖPNV
Ebenfalls befinden sich am Bahnhof Nierstein in Taxistand sowie ein kleiner P+R-Parkplatz mit zehn Stellplätzen für PKW.
Über einen längeren Fußweg von knapp 20 bis 30 Minuten oder eine Haltestelle mit dem Bus besteht darüber hinaus am Rheinufer Anschluss an eine Fährverbindung zum hessischen Kornsand, Teil der Großgemeinde Trebur, mit der Rheinfähre Landskrone.
Weblinks
- Bahnhofstafel des Bahnhofs Nierstein: Aktuelle Abfahrten
Einzelnachweise
- Abkürzung
- Abfrage der Kursbuchstrecke 660 bei der Deutschen Bahn.
- Bahnhofskategorieliste 2017 (Memento des Originals vom 15. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Am 1. November wird die 10,31 km lange normalspurige Nebenbahnstrecke Nierstein–Undenheim-Köngernheim mit den Stationen Dexheim, Dalheim und Friesenheim für den allgemeinen Personen-, Gepäck- und Güterverkehr, sowie für die Beförderung von Leichen und lebenden Thieren eröffnet. Die Annahme und Abfertigung von Privatdepeschen, Fahrzeugen und Sprengstoffen ist auf dieser Strecke ausgeschlossen. (Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 3. November 1900. 4. Jahrgang, Nr. 51. Bekanntmachung Nr. 481, S. 379f).
- Gleichzeitig [zum 1. November 1900] wird die Gleisverbindung zwischen der Station Nierstein und Nierstein-Hafen für den Wagenladungsgüterverkehr eröffnet. Die zur Erhebung kommenden Gebühren betragen eine Mark für den Wagen, ohne Rücksicht auf das in demselben enthaltene Gewicht. (Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 3. November 1900. 4. Jahrgang, Nr. 51. Bekanntmachung Nr. 481, S. 379f).
- Spatenstich in Dienheim für neuen Bahnhaltepunkt gefeiert - barrierefreie Bahnhöfe für Mainz-Laubenheim, Nierstein und Guntersblum - Die Bahnhöfe in Mainz-Laubenheim, Nierstein und Guntersblum werden in den nächsten Monaten S-Bahn-gerecht ausgebaut. Hinzu kommt ein neuer Bahnhaltepunkt, der in Dienheim entstehen wird. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) von Sonja Werner; allgemeine-zeitung.de vom 16. Mai 2014
- https://www.vrn.de/mam/verbund/dokumente/zrn-sitzungen/109/zrn-niederschrift-109-sitzung.pdf#page=2
- S-Bahn | Rhein-Neckar. In: Rheinland-Pfalz-Takt. (der-takt.de [abgerufen am 25. Dezember 2016]).
- Ulrich Gerecke: Neues Stellwerk zwischen Nierstein und Oppenheim – Deutsche Bahn rüstet Rheinstrecke auf. In: Allgemeine Zeitung. VRM, 28. November 2017, abgerufen am 2. November 2018.
- Friedrich Schneider: Opfermann, Ignaz, Baurath (Stichwort). In: Darstellung der Stadt Mainz und ihrer Denkmäler. Ausstellung 1879. Mainz 1879, S. 113–115 (114); Hans Döhn: Eisenbahnpolitik und Eisenbahnbau in Rheinhessen 1835–1914 = Dissertation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 1957, S. 59ff.
- Karl Klein: Die Hessische Ludwigsbahn oder Worms, Oppenheim und die anderen an der Bahn liegenden Orte. Mainz 1856, S. 3.