Bahnhof Neue Schenke
Der Bahnhof Neue Schenke ist ein Haltepunkt (ehemals Bahnhof) an der Bahnstrecke Weimar–Gera (Strecke 6307, heutige Kursbuchstrecke 565), auch „Holzlandbahn“ oder „Mitte-Deutschland-Verbindung“ genannt.
Neue Schenke | |
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Bahnsteige (2017) | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | UNS früher: Ns |
IBNR | 8012443 |
Preisklasse | 7 |
Eröffnung | 1876 |
Profil auf Bahnhof.de | Neue Schenke-1026558 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Jena |
Land | Thüringen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 52′ 32″ N, 11° 38′ 9″ O |
Höhe (SO) | 174,23 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Thüringen |
Der Haltepunkt lag einst auf dem Gebiet der Gemeinde Zöllnitz unmittelbar hinter der Jenaer Stadtgrenze in der Nähe des Wohngebiets Lobeda-Ost, inzwischen wurden Gleise wie Gebäude nach Jena eingemeindet.
Infrastruktur, Anschlussverkehr und Bedeutung
Der Bahnhof wurde zunächst nur versuchsweise für den Personenverkehr geöffnet. Im Jahre 1894 wurde zusätzlich ein Nebengleis eingefügt, am 15. Oktober erfolgte die Freigabe für den Wagenladungsverkehr. In den 1920er Jahren wurde auch ein Anschlussgleis gebaut, woraus 1971/72 an der östlichen Ausfahrt zwischen Streckengleis und Autobahn eine beachtliche Anschlussanlage entstand, die zur Baustoffversorgung für die Großbetriebe dieser Industrie im Jenaer Raum sowie zur Bedienung weiterer Anschließer diente. Bis 1989/90 hatte der Bahnhof eine große Bedeutung für den Güter- und Anschlussverkehr um Jena.
Zu Reichsbahnzeiten wurde Neue Schenke als unselbstständiger besetzter Bahnhof geführt.
Nach der Wende wurden die Anschlussanlagen stillgelegt und die Schienen entfernt. Im Jahr 2005 wurde der Bahnhof zum Haltepunkt herabgestuft. 2013 wurde das Gebäude verkauft.[1]
Die Bahnsteighöhe beträgt 55 Zentimeter, die Bahnsteiglänge 110 Meter.[2]
Verkehr
Die Station „Neue Schenke“ wird alle zwei Stunden vom Regionalverkehr der RB-Linie 21 (Weimar – Jena West – Jena-Göschwitz – Neue Schenke – Gera) bedient. Dieser Regionalverkehr wird seit der Fahrplanänderung im Juni 2012 von der Erfurter Bahn durchgeführt und wurde von RB21 in EB21 umbenannt und mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 wieder rückbenannt. Die Linie RB21 verkehrt von Erfurt nach Gera mit 15 Zwischenstopps an kleineren Bahnhöfen.[3]
Bis 2014 war keine nennenswerte Anbindung an den örtlichen Nahverkehr gegeben, da der Bahnhof beziehungsweise Haltepunkt ursprünglich nicht für den Personenverkehr konzipiert war. Ein Fußweg zu den nächstgelegenen ÖPNV-Linien dauerte 15 Minuten. Seit dem Nahverkehrsplan 2014[4] bedient die Buslinie 42 den Haltepunkt. Auf deren Route bieten sich den Fahrgästen drei Umsteigemöglichkeiten ins Netz der Straßenbahn.
Literatur und Medien
- Werner Drescher: Die Weimar-Geraer Bahn – Von der Privatbahn zum Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung. EK-Verlag, Freiburg/Brsg. 2001, ISBN 3-88255-451-7
- Günter Fromm: Eisenbahnen in Thüringen – Daten und Fakten. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 3-929000-24-5
- Günter Fromm: Thüringer Eisenbahnstreckenlexikon 1846–1992 – Die königliche Eisenbahn-Direktion und die Reichsbahndirektion Erfurt 1882–1992 & Eisenbahnen in Thüringen, Daten und Fakten 1846–1992. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 3-929000-33-4
Weblinks
Einzelnachweise
- Zöllnitzer Bahnhof verkauft: Neue Schenke jetzt „Autobahnhof“ auf tlz.de
- Stationsausstattung Neue Schenke (Memento vom 1. April 2018 im Internet Archive), abgerufen am 1. April 2018
- Linie / Erfurter Bahn - Kommt gut an! Abgerufen am 11. Juli 2019.
- Stadt Jena, Dezernat III Stadtentwicklung & Umwelt, Fachbereich Stadtumbau, Team Verkehrsplanung & Flächen: Fortschreibung des Nahverkehrsplanes der Stadt Jena 2014 - 2018. (PDF; 9,2 MB) Stadt Jena, März 2018, S. 38, abgerufen am 21. März 2018.