Bach (Tirol)
Bach ist eine Gemeinde mit 634 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Bach gehört zum Gerichtsbezirk Reutte.
Bach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Reutte | |
Kfz-Kennzeichen: | RE | |
Fläche: | 56,86 km² | |
Koordinaten: | 47° 16′ N, 10° 24′ O | |
Höhe: | 1070 m ü. A. | |
Einwohner: | 634 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 11 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6653 | |
Vorwahl: | 05634 | |
Gemeindekennziffer: | 7 08 01 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Oberbach 90 6653 Bach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Egon Brandhofer | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (11 Mitglieder) |
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Lage von Bach im Bezirk Reutte | ||
Blick auf Bach im Lechtal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Bach liegt im oberen Lechtal. Es fließen vier Gewässer durch das Gemeindegebiet: zwei größere Gewässer – der Fluss Lech (Naturpark Tiroler Lech) und der Alperschonbach – und zwei kleinere Gewässer – der Modertalbach und der Sulzlbach. Die Seehöhe beträgt 1070 Meter.
Gemeindegliederung
Bach besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde bzw. aus drei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Bach (406)
- Schönau (53)
- Stockach (175)
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Die Besiedlung wird gebildet durch mehrere Weiler und Hofgruppen und besteht aus den Ortsteilen: Kraichen, Sulzlbach, Schönau, Stockach, Winkl, Unterbach, Oberbach, Benglerwald, Seesumpf, Klapf und Bichl.
Nachbargemeinden
Fünf der sechs Nachbargemeinden liegen im Bezirk Reutte.
Elbigenalp | Häselgehr | |
Holzgau | Gramais | |
Kaisers | Zams (Bezirk Landeck) |
Geschichte
Der Ort Bach wurde 1427 erstmals urkundlich erwähnt. Freskenverzierte Häuser erinnern an die früheren Saisonarbeiter im Lechtal, die ins Ausland zogen. Wie im Lechtal oftmals üblich wurde das Gemeindegebiet von Bach erst sehr spät besiedelt. Um neues Land und neue Höfe zu erhalten, beauftragten Grundherrn Bauern, Land zu roden und dieses dann in einem besonderen Lehensverhältnis zu erhalten.
Bach unterstand dem Gericht Ehrenberg und wurde dort um 1500 der Anwaltschaft Mitter-Lechtal zugeordnet. Im Gericht Ehrenberg wurden um 1649 die politischen Gemeinden als Pfarren bezeichnet, wobei Bach Teil der Pfarre Elbigenalp war. Bis 1854 wurde Bach immer als Stockach bezeichnet, erst in der folgenden Zeit wurde der Gemeindename Bach gebräuchlich.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Unsere liebe Frau Mariä Reinigung: Die Kirche wurde von 1790 bis 1792 erbaut und steht wie fast alle Lechtaler Kirchen auf einem Felsen sicher über den Fluten des Lech. 1992/93 wurde eine Innenrenovierung durchgeführt und der ursprüngliche barocke Zustand wiederhergestellt. Nebenan befinden sich der Friedhof mit Friedhofskapelle und einem Kriegerdenkmal.
- Die Lechbrücke bei der Kirche als Schrägseilbrücke wurde nach dem Hochwasser 2005 im Jahre 2009 neu errichtet.[2] Dabei wurde der Pfarrhof abgetragen.
- Seesumpfkapelle
- Antoniuskapelle
- Ortskapelle Schönau
- Expositurkirche Hl. Josef in Oberstockach
- Klotzkapelle und Friedhof
- Heuberg-Museum auf der Jöchelspitze
- Modertal Wasserfall Seesumpf
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Bach ist eine zweisaisonale Tourismusgemeinde. Der Ort ist Ausgangspunkt für viele Bergwanderungen (z. B. in das Madautal, das Sulztal und über einen Lift zur 2226 m hohen Jöchelspitze).
Im Sommer kann man von Bach zahlreiche Almen und Hütten bewandern (z. B. Madau, Sulzlalm, Baumgartalm, Sonnalm, Frederic-Simmshütte, Memminger Hütte, Ansbacher Hütte, Württemberger Haus). Weiters führen einige Themen- und Fernwanderwege durch Bach:
- Der Europäische Fernwanderweg E5 zweigt bei Bach in das Madautal ab.
- Seit Juli 2012 führt der Fernwanderweg – Lechweg durch Bach.
- Der Lechtaler Panoramaweg führt von der Bergstation der Jöchelspitzbahn bis zur Bernhardseckhütte.
- Botanischer Lehrpfad führt von der Bergstation der Lechtaler Bergbahnen zum nahe gelegenen Lachenkopf und direkt zum Lechtaler Heuberg-Museum.
- Der Anna Stainer-Knittel Gedenkweg führt vom Ortszentrum von Bach Richtung Madau auf die Saxer Alm[3]. In neun Stationen wird über die künstlerische Laufbahn, die Familiengeschichte sowie Höhen und Tiefen ihrer Karriere erzählt.
Im Winter gibt es zahlreiche Loipen und eine Nordic WISBI-Trainingsstrecke. Dies ist eine Trainingspiste mit permanenter Zeitnehmung. Zusätzliche Loipen stehen in den Wiesen zwischen Bach und Stockach mit einer Zeitnehmung zur Verfügung. Natürlich lebt die Gemeinde auch vom Skigebiet Jöchelspitze oder dem nahe gelegenen Skigebiet in Warth.
In Bach gibt es viele Hotels, Lebensmittelgeschäfte, Gasthäuser und Unternehmen. Es pendeln aber auch viele Bewohner aus der Gemeinde zu ihren Arbeitsstätten in die umliegenden Orte oder nach Reutte.
Energieerzeugung
Die Gemeinde verfügt über ein eigenes Trinkwasserkraftwerk mit einer Jahresleistung von zirka 700.000 kWh. Bei Bedarf kann das Wasser wieder in einen rund 70 m höher gelegenen Hochbehälter gepumpt werden. Diese Anlage ist ein Meilenstein für die ganze Gemeinde und sichert den Gemeindehaushalt ab.
Technische Daten zur Anlage | |
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Wassermenge | 30 l/s |
Bruttofallhöhe | 420 m |
Ausbauleistung | 155 kW |
Druckleitung | 2,2 km |
Planung | Alpecon Kulturtechnik |
Verlegung & Tiefbau | Swietelsky |
- Panoramaweg Bach
- Heiliger Nepomuk auf der Lechbrücke
- Ausblick auf die Pfarrkirche
- Der türkis-blaue Lech bei Bach
- Klotzkapelle mit Gedenktafeln (Richtung Madautal)
- Dorfplatz mit Brunnen (Herbst)
- Pfarrkirche Bach
- Blick nach Bach und auf die Lechtaler Alpen (Winter)
Politik
Der Gemeinderat hat 11 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 Gemeinsam für die Gemeinde Bach, 2 Dorfgemeinschaft Bach, 1 Füreinander in der Gemeinde Bach, 1 Wir Bacher für Bach.
Bürgermeister
- bis 2010 Albert Wolf (ÖVP)
- seit 2010 Egon Brandhofer (ÖVP)
Wappen
- „In Silber ein rechter blauer Wellenschrägbalken mit drei silbernen nach oben springenden und rechtsgewendeten Fischen.“[4]
Das am 30. Oktober 1973 verliehene Gemeindewappen symbolisiert als redendes Wappen den Ortsnamen.
Persönlichkeiten
- Anselm Klotz aus dem Ortsteil Stockach bezwang erstmals die Freispitze und 1875 die Parseierspitze von der Lechtaler Seite aus.
- Josef Alois Knittel (1814–1875), der Freiburger Bildhauer wurde im Ortsteil Oberbach geboren.
- Karl Selb (1760–1819), Maler und Lithograf aus Unterstockach, Lehrer von Anton Falger (1791–1876), ebenfalls Maler und Lithograf.
- Toni Knittel (* 1963), Künstlername Bluatschink, ist ein bekannter Sänger, Liedermacher und Autor des Musicals Ritter Rüdiger sowie der bekannten Lechtalmesse.
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Lechbrücke Bach. Swietelsky, 12. März 2009, archiviert vom Original am 16. Januar 2014; abgerufen am 30. März 2013.
- lechtal-info.com
- Landesgesetzblatt für Tirol Nr. 84/1973 (Digitalisat)
Weblinks
- 70801 – Bach. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Geschichte-Tirol: Bach