Gramais
Gramais ist eine Gemeinde mit 41 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Reutte. Sie ist die nach Einwohnerzahl kleinste Gemeinde Österreichs.[1]
Gramais | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Reutte | |
Kfz-Kennzeichen: | RE | |
Fläche: | 32,44 km² | |
Koordinaten: | 47° 16′ N, 10° 32′ O | |
Höhe: | 1321 m ü. A. | |
Einwohner: | 41 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 1,3 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6650 | |
Vorwahl: | 05634 | |
Gemeindekennziffer: | 7 08 12 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Nr. 16 6650 Gramais | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Michael Fasser (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (9 Mitglieder) |
||
Lage von Gramais im Bezirk Reutte | ||
![]() Lage der Gemeinde Gramais im Bezirk Reutte (anklickbare Karte) | ||
![]() | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geographie
Gramais umfasst den mittleren Bereich des Otterbach-Tales, einem Seitental des Lechtals, das bei Häselgehr abzweigt. Der tiefste Punkt der Gemeinde im Norden liegt 1170 Meter über dem Meer. Nach Osten und nach Westen steigen die Berge bis auf 2700 Meter an. Zum hinteren Gemeindegebiet gehören außerdem der Kogel- und der Roßkarsee. Die südliche Grenze bildet nicht die Gebirgskette, sondern eine Steilstufe vom Otterbach und seinen Nebenbächen.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 32 Quadratkilometer. Davon sind drei Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 44 Prozent sind bewaldet, 13 Prozent Almen und 38 Prozent hochalpines Gebiet.[2]
Geschichte
Der Name Gramais leitet sich von lateinisch graminosa ‚grasreich‘ oder rätoromanisch grumoso ‚grasreiche Gegend‘ ab. Die Besiedlungstätigkeit erfolgte im 13. Jahrhundert vom Imster Raum aus. Zuerst nur als Weidefläche genutzt, entwickelte sich hier eine Dauersiedlung.
Gramais wurde 1350 in einem Urbar der Herrn von Starkenberg erstmals urkundlich erwähnt. 1427 war es bereits eine aus 19 Höfen bestehende eigenständige Wirtschaftsgemeinde des Gerichtes Imst. Im Jahr 1629 wird der Ort eine Steuergemeinde. Auch pfarrlich gehörte Gramais zu Imst, erhielt aber wegen seiner abgeschiedenen Lage schon 1690 einen Kaplan. In dieser Zeit wurde eine Kapelle errichtet, die bereits dem hl. Johannes geweiht war. Sie wurde 1750 vergrößert und in den Jahren 1824 bis 1832 neu gebaut. 1891 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben. Im Jahr 1938 wurde Gramais dem Bezirk Reutte zugeordnet.[3]
Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Gramais hl. Johannes der Täufer
- Gramaiser Heimatmuseum: Das kleine Museum zeigt Werkzeuge und Geräte aus dem bäuerlichen Leben und dokumentiert die geschichtlichen Entwicklung der kleinen Gemeinde.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die größten Produktionen sind das Gastgewerbe und die Landwirtschaft. Die Landwirtschaft in Gramais ist bergbäuerlich geprägt. Der Ort ist Ausgangspunkt von Wanderungen und Bergtouren in den Lechtaler Alpen.
Gramais hat nach einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2020 mit 28.124 € die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung von allen Gemeinden in Tirol. Die Finanzlage hat sich allerdings in den letzten Jahren etwas gebessert und Gramais ist seit 2019 nicht mehr die höchstverschuldete Gemeinde.[5]
Politik
Weblinks
- Webpräsenz der Gemeinde Gramais
- Geschichte-Tirol: Gramais
- "Wiederaufbau des Bauernhofes "Wechner-Burgas" aus Gramais" (1984) – Film aus der Sammlung des Bundesinstituts für den Wissenschaftlichen Film (ÖWF) im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Einzelnachweise
- Der Pleitegeier kreist über das ganze Land: So viele Schulden haben unsere Gemeinden. In: news.at. 3. September 2009, abgerufen am 3. September 2009.
- Ein Blick auf die Gemeinde Gramais, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. April 2021.
- Michael Fritz: Gramais. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 15. April 2021.
- Heimatmuseumsverein Gramais. Abgerufen am 27. März 2016.
- Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Gemeinden (Hrsg.): Gemeindefinanzbericht 2020. Die Finanzlage der Gemeinden Tirols im Haushaltsjahr 2019. 2020, S. 162 (Digitalisat [PDF]).
- Kein Kandidat: Tiroler Dorf sagt Gemeinderatswahlen ab. In: Kurier. Abgerufen am 3. Juni 2016.
- Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 14. April 2021.
- Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 14. April 2021.
- Land Tirol - Wahlen 2004. Abgerufen am 15. April 2021.
- Jürgen Gerrmann: Gramais: Zukunft steht in den Sternen. Rundschau. Die führende Wochenzeitung im Oberland und Außerfern. 22. März 2021.
- Gemeinde. In: Gramais. Abgerufen am 15. April 2021 (deutsch).
- Tirol Atlas, Geographie Innsbruck: Gramais. Abgerufen am 3. Juni 2016.