Simmshütte

Die Simmshütte, a​uch Frederick-Simms-Hütte genannt, i​st eine Alpenvereinshütte d​er Sektion Stuttgart d​es Deutschen Alpenvereins i​n den Lechtaler Alpen i​n Tirol, Österreich. Die Simmshütte l​iegt auf 2004 m ü. A. i​m hinteren Sulzltal a​uf einer Terrasse westlich d​er Holzgauer Wetterspitze.

Simmshütte
DAV-Schutzhütte Kategorie I
Simmshütte im Juli 2015

Simmshütte i​m Juli 2015

Lage Hinteres Sulzltal; Tirol, Österreich
Gebirgsgruppe Lechtaler Alpen
Geographische Lage: 47° 12′ 37″ N, 10° 21′ 20″ O
Höhenlage 2004 m ü. A.
Simmshütte (Tirol)
Erbauer Sektion Holzgau des DuOeAV
Besitzer Sektion Stuttgart des DAV
Erbaut 1907
Bautyp Schutzhütte
Beherbergung 2 Betten, 42 Lager, 10 Notlager
Winterraum 6 Lager
Weblink Website der Hütte
Hüttenverzeichnis ÖAV DAV

Geschichte

Frederick R. Simms, der Stifter und Namensgeber 1903

Die Sektion Holzgau des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV) errichtete 1907 die erste Hütte zunächst als Jagdhütte. Geldgeber ist der britische Industrielle und dortige Jagdpächter Frederick Richard Simms. Simms erkundigte sich 1893 bei Hofe in Wien nach einem wildromantischen und schönen Jagdrevier. Aufgrund einer persönlichen Empfehlung von Kaiser Franz Josef kam Simms im Alter von 30 Jahren zum ersten Mal nach Holzgau im oberen Lechtal. Dort unternahm er viele Bergtouren und erkannte, dass eine Schutzhütte erforderlich sei. Daraufhin bot er der Sektion Holzgau des DuOeAV an, den Bau zu finanzieren. Im Jahre 1907 stand die Simmshütte auf einem exponierten Platz in 2004 Metern Höhe. Im Gastraum hängt ein Bild des Stifters Frederick R. Simms. Von Simms wurde die Jagdleidenschaft in Robert Bosch geweckt. Die beiden Geschäftsfreunde trafen sich gerne im Lechtal zur Gamsjagd. Im Jahr 1924 pachtete die Sektion Stuttgart des DuOeAV die bereits baufällige, bei den Bergsteigern jedoch beliebte Schutzhütte. Nach umfangreichen Sanierungs- und Ausbauarbeiten hatte die Hütte 16 Matratzenlager und einen Gastraum. 1938 wechselte die Hütte für 600 Reichsmark den Besitzer: die Sektion Stuttgart wird neue Besitzerin.

Die Hütte w​urde 1953 geschlossen, d​a das Fundament beträchtliche Schäden zeigte, d​as Gebäude drohte abzurutschen. In d​en Jahren 1956–1961 w​urde die Frederick-Simms-Hütte n​eu aufgebaut u​nd kann n​un mit e​iner Materialseilbahn beliefert werden. Der n​eu angebaute Winterraum w​urde 1981 eröffnet. In mehreren Schritten w​ird seitdem d​ie Hütte modernisiert, erweitert u​nd mit umweltfreundlicher Technik ausgestattet. Seit 2002 trägt s​ie das Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten.

Zugänge

  • von Stockach oder Holzgau durch das Sulzltal, 3 Stunden
  • von Kaisers über das Falmedonjöchl, 4½ Stunden, dieser Weg kann bei Nässe, Neuschnee oder Vereisung sehr unangenehm werden.

Nachbarhütten und Übergänge

  • zum Kaiserjochhaus über Kälberlahnzugjöchl und Kridlonscharte, 5 Stunden. Dieser Weg führt durch das Klämmle, eine steile Rinne im Vorderseespitze-W-Grat. Hier Versicherungen.
  • zur Ansbacher Hütte über Kälberlahnzugjöchl, Stierlahnzugjoch und Flarschjoch, 5 Stunden.
  • zur Kemptner Hütte über das Sulzltal und Holzgau, 6½ Stunden.

Gipfel

Karten

Literatur

  • Heinz Groth, Rudolf Wutscher: Gebietsführer Lechtaler Alpen. Bergverlag Rother, München, ISBN 978-3-7633-3261-8
  • Dieter Seibert: Alpenvereinsführer alpin, Lechtaler Alpen. Bergverlag Rother, München, ISBN 978-3-7633-1268-9
  • Gaby Funk: 100 Jahre Frederic-Simms-Hütte – Bergsteiger-Öko-Loge an der Wetterspitze. In: DAV Panorama. Nr. 5, Oktober 2008, ISSN 1437-5923, S. 7679 (alpenverein.de [PDF; 731 kB]).
  • Gaby Funk, Georg Hohenester: Hüttenwandern in den Allgäuer und Lechtaler Alpen. 2. Auflage. Bruckmann Verlag, 2009, ISBN 978-3-7654-4337-4
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