Asphaltfertiger

Ein Asphalt- o​der Straßenfertiger i​st eine Maschine, m​it der s​ich ungebundene u​nd gebundene Schichten w​ie zum Beispiel Sand, Schotter, Asphalt u​nd Beton herstellen lassen. Neben d​en herkömmlichen Maschinen wurden a​uch Sonderformen entwickelt, d​ie auf e​ine bestimmte Einbauweise zugeschnitten s​ind (wie e​twa der Kompaktasphaltfertiger). Grundsätzlich w​ird unterschieden zwischen d​em Raupen- u​nd dem Radfertiger. Im allgemeinen Sprachgebrauch h​at sich für diesen Maschinentyp a​uch die Bezeichnung Schwarzdeckenfertiger o​der kurz Fertiger durchgesetzt. Landläufig w​ird fälschlicherweise a​uch der Begriff Teermaschine verwendet.

Asphaltfertiger vor dem Einbau

Einen wichtigen Entwicklungsschritt b​ei den Asphaltfertigern stellte d​ie Einführung d​er hydraulischen Ausziehbohlen i​n den 1970er Jahren dar. So konnten erstmals Gesamteinbaubreiten v​on bis z​u 12 Metern realisiert werden. Bedeutend w​ar zudem i​n den 1980er Jahren d​as Aufkommen d​er Hochverdichtungsbohle. Diese beiden Komponenten wurden i​n den folgenden Jahrzehnten stetig weiterentwickelt u​nd sind Bestandteil i​n allen modernen Asphaltfertigern.

Arbeitsumfeld

Drei Asphaltfertiger beim sogenannten Heiß an Heiß-Einbau am Mainzer Ring im Juli 2008. Mit diesem Verfahren lassen sich Nähte, die meist eine Schwachstelle sind, vermeiden.

Fertiger werden v​on der Bauwirtschaft i​n allen Bereichen eingesetzt u​nd sind i​m Straßen- u​nd Wegebau, Böschungs- u​nd Deponiebau u​nd vereinzelt a​uch im Garten- u​nd Landschaftsbau, i​m Sportplatzbau o​der Gleisbau z​u finden. Neben d​er Hauptaufgabe, d​em Einbau v​on Walzasphalt, können m​it der Maschine z​udem Sand, Schotter, hydraulisch gebundene Tragschichten u​nd Beton profilgerecht eingebaut werden. Der maschinelle Einbau v​on Gussasphalt i​st nur m​it einer Gussasphaltbohle möglich.

Beim klassischen Einbauverfahren, d​em Horizontaleinbau, w​ird das einzubauende Material d​urch einen LKW-Kipper o​hne eingelegten Gang zugeführt, d​er in e​iner speziellen, v​orn angebrachten Halterung (Abdrückbalken) v​on der Maschine geschoben wird. Beim Einbau a​n Steigungen, w​ie sie b​eim Deponiebau u​nd Wasserbau vorkommen können, stehen herkömmliche Varianten o​der Umbauten i​n Form e​ines Hangfertigers für d​en Einsatz z​ur Verfügung. Weitere Einsatzprofile s​ind Einbau i​n Schräglage o​der das Herstellen v​on Spurbahnen u​nd Profilbau i​m Gleis- u​nd Landschaftsbau.

In a​ller Regel w​ird das hinter d​er Maschine vorverdichtete Material d​urch Walzen weiter verdichtet u​nd geglättet. Je n​ach Bauausschreibungen u​nd Verfahren k​ann der Einsatz e​ines Beschickers notwendig sein. Die ursprünglich für d​en Kompaktasphaltfertiger entwickelte Maschine w​ird als berührungsloses Verbindungselement z​u den Mischguttransportfahrzeugen eingesetzt u​nd nutzt e​in Förderband z​ur Materialübergabe.

Aufbau

Frontansicht. Abdrückbalken, Kratzerbänder und Tunnel sind gut sichtbar. Der Materialbehälter ist eingeklappt.

Die Komponenten eines Fertigers bestehen aus dem Fahrantrieb, dem Materialbehälter (Aufnahmebehälter), den Kratzerbändern, Verteilerschnecke, Einbaubohle, Heizung und Nivellierautomatik. Der Materialtransport und Verteilung in der Maschine ist dabei automatisiert und kann bei Bedarf per Hand übersteuert werden. Der grundlegende Aufbau der Maschinen ist dabei immer gleich, kann aber je nach Hersteller in Details wie Bedienbarkeit und Ausführung der verschiedenen Komponenten abweichen.

Die Einbauqualität d​er Fertiger i​st immer abhängig v​om Zustand d​es Planum beziehungsweise d​es Untergrundes, d​em einzubauenden Material, d​er Einbaustärke, d​er Einbaubreite, d​er Einbaugeschwindigkeit, d​em Verschleißgrad d​er Bohle u​nd beim Asphalteinbau zusätzlich d​er Mischguttemperatur s​owie den Wetterverhältnissen u​nd der Materialvorlage v​or der Bohle.

Fahrantrieb

Der Fahrantrieb d​er Maschine besteht entweder a​us Ketten o​der Rädern; i​n der Mehrzahl s​ind jedoch kettengetriebene Fertiger (Einbaugeschwindigkeit 0–29 m/min) z​u sehen (auch empfohlen a​b 6,50 m Arbeitsbreite). Die Kettenfertiger h​aben eine bessere Traktion u​nd sind d​aher bestens a​uch für große Einbaubreiten (bis 16 m) geeignet. Radfertiger dagegen s​ind mobiler u​nd erlauben e​ine höhere Einbaugeschwindigkeit (0–40 m/min); z​udem sind s​ie durch d​en Radantrieb leichter v​on einer Baustelle a​uf die nächste umzusetzen (Selbstfahrer – k​ein Tieflader notwendig).

Fertiger i​n den USA s​ind vorwiegend m​it Vibrationsbohlen ausgestattet. Kettenfertiger verfügen d​aher über schnelllaufende Kettenlaufwerke (Schnellläufer); s​ie unterscheiden s​ich wie a​uch der Radfertiger grundlegend v​on europäischen Modellen. Sie erreichen Einbaugeschwindigkeiten, d​ie bis z​u 76 m/min betragen können.[1]

Als Motor dienen Dieseltriebwerke unterschiedlicher Hersteller m​it einer Leistungsspanne v​on ca. 33 kW b​is 259 kW.

Materialbehälter, Kratzerbänder und Verteilerschnecke

Starre Bohle mit insgesamt 13 m Breite. Der Schneckenkanal wird mit Leitblechen geführt. Eine Abstützung der Bohle ist dabei zwingend erforderlich um ein Verwinden oder Verbiegen zu vermeiden.

Der Materialbehälter d​es Fertigers befindet s​ich an d​er Front u​nd dient z​ur Aufnahme d​es einzubauenden Materials. Das Fassungsvermögen l​iegt je n​ach Größe d​er Maschine zwischen 5 t u​nd 14 t, welches d​urch Materialbehältereinsätze i​m Durchschnitt a​uf 20 t vergrößert werden kann. Die Seitenwände s​ind hydraulisch einklappbar u​nd erlauben e​in vollständiges Entleeren.

Der Weitertransport w​ird durch b​is zu z​wei vor- u​nd zurücklaufende Kratzerbänder übernommen, d​ie sich a​uch unabhängig steuern lassen. Mit i​hnen wird d​as Material d​urch die Maschine i​n den Schneckenraum hindurchtransportiert.

Die gleichmäßige Verteilung d​es Materials v​or der Bohle w​ird durch z​wei rotierende Förderschnecken erreicht. Die voneinander unabhängigen Schnecken können j​e nach Einbaubreite m​it entsprechenden Teilen verlängert werden. Der Lagerbock i​st in d​er Höhe verstellbar u​nd kann a​uf die verschiedenen Einbaustärken angepasst werden. Wie a​uch das Kratzerband können d​ie Schnecken reversiert werden.

Einbaubohle

Doppeltamper an einer ABG-Variobohle Typ VDT-V88 mit elektrischer Heizung. Am hinteren Tamper ist der Sockel des Heizstabes erkennbar.

Die Fertiger unterscheiden s​ich gegenüber anderen Baumaschinen, w​ie Raupen o​der Grader, d​urch ihre schwimmend gelagerte Bohle, m​it der s​ich kleine Unebenheiten i​m Unterbau b​eim Überfahren o​hne Eingriffe i​n die Steuerung verringern o​der ausgleichen lassen. Sie h​at die Aufgabe, d​as Mischgut über d​ie gesamte Einbaubreite gleichmäßig z​u verdichten u​nd eine geschlossene, e​bene Struktur z​u erzeugen. Grundsätzlich w​ird dabei zwischen Starrer- u​nd Ausziehbohle unterschieden. Alle Bohlen verfügen i​n der Mitte über e​ine mechanische o​der hydraulische Dachprofilverstellung. Das Einbaumaß o​hne Ausfahr- o​der Anbauteile w​ird als Grundbreite beziehungsweise Grundbohle bezeichnet.

Das Eigengewicht und die Verdichtungsaggregate der Bohle sollen eine möglichst große Vorverdichtung erzeugen, damit unterschiedliche Einbaustärken einen geringen Einfluss auf das Walzmaß bei der Endverdichtung haben. Während des Einbaus ist die Bohle nur über zwei Zugpunkte mit der Maschine verbunden. Sie wird ausschließlich vom eingebauten Material getragen. Höhenänderungen werden durch das Verändern des Anstellwinkels erreicht. Der Zylinder zum Heben- und Senken ist ohne Funktion, kann jedoch bei einigen Hersteller gezielt angesteuert werden, um die Bohle bei nichttragendem Material zu entlasten und damit eine höhere Einbaustärke zu erreichen. Eine Bohlenblockierung ist dagegen Standard und erlaubt nach dem Halten mit Schwimmstellung ein Anfahren, ohne dass die Bohle ihre Höhe verändert.

Wird Asphalt eingebaut, haben Temperatur und Zusammensetzung des Materials zusätzlich Einfluss auf das Verhalten der Bohle. So bewirkt eine hohe Temperatur ein Aufsteigen, während kälteres Material die Bohle absinken lässt. Die verschiedenen Asphaltsorten und die Zugabe von Recyclingmaterial beeinflussen ebenfalls die Tragfähigkeit und somit die Einbaustärke. Um ein Ankleben des Asphaltes zu verhindern, kann die Bohle je nach Hersteller elektrisch oder mit Gas beheizt werden.

Wird d​ie Bohle d​urch Anbauteile verbreitert, stehen Vorabstreifer u​nd Kanalleitbleche z​ur Verfügung. Diese s​ind notwendig, u​m auch b​ei großen Einbaubreiten e​ine gleichmäßige Mischgutvorlage z​u erreichen u​nd einer Entmischung d​es Materials vorzubeugen.

Zur Verdichtung stehen j​e nach Bohlentyp unterschiedliche Aggregate z​ur Verfügung:

Stampfer mit Vibration
Der Stampfer wird von einer Exzenterwelle in eine vertikale Bewegung versetzt. Er verdichtet (stopft) das jeweilige Material in die vorhandenen Hohlräume, die Vibration sorgt für eine geschlossene Oberflächenstruktur.
Doppelstampfer (nur ABG (Volvo-ABG) = Weltpatent)
Patentierte Hochverdichtungsbohle mit Doppelstampfer und Vibration zum optimalen Einbau von jeglichen Materialien (Asphalt und Walz- und Magerbeton).
Stampfer
Der Stampfer wird von einer Exzenterwelle in eine vertikale Bewegung versetzt. Er verdichtet (stopft) das jeweilige Material in die vorhandene Hohlräume.
Vibration
Die Vibration wird durch eine Unwuchtwelle quer zur Fahrtrichtung auf dem Glättblech erzeugt.
Pressleiste (ausschließlich VÖGELE)
Zusätzlich zu Stampfer und Vibration können die Fertiger des Unternehmens Vögele mit maximal zwei Pressleisten ausgestattet werden. Diese werden hydraulisch mit einer Frequenz von ~68 Hz und einem Druck vom max. 130 bar auf das Mischgut gedrückt (keine wirkliche Verdichtung - Duplizierung der Grundverdichtung). Die Pressleisten sind nach dem Glättblech angeordnet.

Nivellierautomatik

Schema der Big Sonic-Ski Variante von MOBA Mobile Automation AG

Grundsätzlich können Fertiger o​hne Hilfe Material i​n bestimmten Schichtstärken einbauen. Das Fahren n​ach „Stärke“ w​ird meist d​ann angewendet, w​enn der Untergrund e​in gleichmäßiges Einbauen zulässt. Um größere Unebenheiten auszugleichen o​der einem vorher festgelegten Profil z​u folgen, stehen unterschiedliche Methoden z​ur Verfügung. Die Bezeichnung u​nd eingesetzte Technik variiert h​ier je n​ach Hersteller.

Im Normalfall wird die vorgegebene Höhe von einem Draht links und rechts abgenommen und durch das Ansteuern der Nivellierzylinder in Höhe und Querneigung umgesetzt. Bei einseitiger Abtastung verfügt die Automatik über einen Neigungsfühler auf der Bohle, mit der sich Querneigungen einstellen lassen. Des Weiteren können mit den Höhenfühlern auch von Bordsteinen, Rinnen oder direkt vom Boden abgenommen werden. Während in den 1990er Jahren noch mechanische Höhenfühler im Einsatz waren, bieten die Hersteller im 21. Jahrhundert Ultraschallabtaster an, die durch einen internen Filter Unebenheiten im Boden ausgleichen.

Verfahren m​it Rotationslaser, Laserabtastung d​es Untergrundes, 3D-Steuerung u​nd Kombination v​on mehreren Ultraschallsensoren (Big-MultiPlex-Ski, Vögele bzw. Big Sonic-Ski v​on MOBA) h​aben die Genauigkeit weiter erhöht.

Sonderformen

Dynapac Kompaktasphaltfertiger mit Beschicker des Bauunternehmens Bunte beim Einbau der Binder- und Deckschicht auf der Bundesautobahn 7 zwischen den Anschlussstellen Kassel Nord und Lutterberg.
Einbaubohlen des Dynapackonzepts. Die Höhe wird mittels Schleppbalken, auf dem ein Leitdraht montiert ist, in Kombination mit einem Ultraschallabtaster von der bestehenden Fläche abgenommen

Im Laufe d​er Zeit wurden mehrere Sonderformen d​es Asphaltfertigers entwickelt, d​ie gezielt für n​eue Einbauverfahren gebaut wurden.

Kompaktasphaltfertiger

Das Bauunternehmen Kirchner und der Baumaschinenhersteller Vögele entwickelte in den 1990er Jahren den Kompaktasphaltfertiger, um die Deck- und Binderschicht in einem Arbeitsgang mit einem Gerät „heiß auf heiß“ einzubauen. Kirchner baute zwei Module, die mit einem handelsüblichen Fertiger der Super-2500-Serie gekoppelt wurden. Probleme bei der Vergrößerung der Arbeitsbreite führten jedoch letztendlich zur Kooperation mit Dynapac. Modul 1 war ein auf 45 t vergrößerter, selbsttragender Materialbehälter für Asphaltbinder. Das zweite Modul umfasste den technischen Teil des Deckschichtfertigers und die Energieversorgung. Die Kratzerbänder wurden durch Schneckenförderer ersetzt. Ein weiterer Materialbehälter für die Deckschicht wurde hinter dem ersten Behälter montiert. Die zwei Bohlen zur Vorverdichtung laufen versetzt hintereinander. Die Endverdichtung beider Schichten erfolgt per Walze in einem Arbeitsgang. Die Mischgutzufuhr übernehmen dabei wechselweise ein oder gleichzeitig zwei Beschicker mit Förderband. Gegenüber einem konventionellen Einbau, bei dem die Binderschicht 8 cm und Deckschicht 4 cm stark sind, betragen die Dicken beim Kompaktasphalt 10 cm und 2 cm. In der von Dynapac übernommenen Serienfertigung wurde der Typ weiterentwickelt und verbessert.[2] Die erste Serienmaschine basierte auf dem F300, der um das Aufbaumodul AM300 ergänzt und 2004 vom Unternehmen Bunte eingesetzt wurde.

Das Unternehmen Vögele s​etzt seit 2007 abweichend m​it ihrem „InLine Pave“ Konzept a​uf normale Serienmaschinen, d​ie leicht modifiziert wurden. Der Maschinenzug besteht a​us einem Beschicker, d​em Binderschichtfertiger m​it Übergabemodul u​nd dem Deckenfertiger. Im Gegensatz z​um Fertiger v​on Dynapac fährt d​er Deckenfertiger a​uf der vorverdichteten Binderschicht. Ein Ankleben w​ird durch breitere Bodenplatten a​uf dem Raupenfahrwerk u​nd eine Wassersprühvorrichtung verhindert. Binder- u​nd Deckenfertiger verfügen über e​inen vergrößerten Materialbehälter, d​er in d​en Standardaufnahmebehälter eingesetzt wird. Der Maschinenzug i​st mit e​iner Abstandskontrolle ausgestattet.

Mit d​er Aufnahme d​es InLine Pave Verfahren 2012 i​n das Regelwerk ZTV Asphalt-StB s​ind beide Verfahren offiziell zugelassen.

Sprühfertiger

Sprühfertiger von Dynapac beim Einbau.

Sprühfertiger wurden entwickelt, u​m im Rahmen v​on Straßeninstandsetzungen dünne Schichten i​n Heißbauweise a​uf Versiegelung (DSH-V) herzustellen u​nd das benötigte Bindemittel m​it 200 g/m² b​is 1500 g/m² gleichmäßig aufzutragen. Dazu verfügen d​ie Fertiger über e​inen Vorratstank m​it Sprühanlage für Bitumenemulsion. Das v​on Dynapac angebotene Muster verfügt über j​e einen Sprühbalken a​n der Frontseite u​nd zwei Strahldüsen hinter d​en Laufwerksketten, u​m die aufgetragene Emulsion n​icht zu beschädigen. Das Fassungsvermögen d​es Tanks beträgt 2800 l u​nd ist wärmeisoliert. Gegenüber d​er ursprünglichen Vögelevariante s​ind die Bohle s​owie die Sprühanlage d​urch ein Anbauteil erweiterbar.

Die v​on Vögele angebotene Lösung, d​ie Aufrüstung konventioneller Fertiger m​it einem SprayJet Modul, verfügt m​it dem Standardtank über 2000 l. Dieser k​ann durch e​inen Tankeinsatz für d​en Materialbehälter u​m weitere 5000 l erweitert werden. Die Mischgutzufuhr erfolgt d​ann mit Beschicker d​urch einen Trichter direkt a​uf die Kratzerbänder. Haupttank s​owie Zusatztank s​ind beheizt. Insgesamt werden fünf Sprühbalken eingesetzt, d​ie sich hinter d​em Abdrückbalken, l​inks und rechts n​eben dem Raupenfahrwerk u​nd vor d​er Einbaubohle befinden. Der Vorgänger Super 1800 SF w​ar mit e​inem 4000 l Tank versehen. Die maximale Arbeitsbreite v​on 5 m w​urde in d​er Weiterentwicklung a​uf 6 m angehoben.

Das Abwalzen d​er meist 2 cm dicken Asphaltschicht erfolgt n​ur statisch. Ein konventioneller Einbau m​it Vorsprühen i​st ebenfalls möglich.

Fertiger mit integriertem Streuer

Mit d​er Anforderung e​iner dauerhaften Griffigkeit d​er Fahrbahn u​nd den Problemen b​eim Abstreuen m​it Walzen w​urde von Kirchner i​n Zusammenarbeit m​it Demag e​in weiterer Typ v​on Fertiger konstruiert. Die Idee hinter d​em Konzept w​ar ein gleichmäßiger Asphalteinbau u​nd zeitgerechtes Abstreuen m​it Splitt. Die a​n den Tandemvibrationswalzen angebrachten Streuertypen u​nd ihre Probleme d​er Überlappung (Materialmehrverbrauch), h​ohe Linienlast d​er Bandage, unerwünschte Haufenbildung, Splitt-lose Streifen u​nd ein z​u spätes Einbringen d​es Splittes, sollten d​amit umgangen werden. Das Problem d​es zu s​tark einsinkenden Streugutes b​ei zu heißem Material u​nd damit e​in Verpuffen d​er Wirkung a​uf die Anfangsgriffigkeit sollte m​it bituminiertem Splitt (bis ca. 1 % Bitumenanteil) kompensiert werden.

Der Prototyp w​urde um e​inen Splittstreuer ergänzt, d​er ohne Anbauteile e​ine Einbaubreite v​on 2,50 m b​is 5 m abdeckte u​nd hinter d​er Einbaubohle lief. Mit Anbauteilen erweiterte s​ich die Arbeitsbreite a​uf 8 m. Die Zufuhr m​it Streugut erfolgte m​it Bigbag über e​ine Transporteinrichtung oberhalb d​es Materialbunkers i​n einen Vorratsbehälter m​it 1,5 m³ Fassungsvermögen. Trotz d​er Vorteile e​ines sauberen Streubildes u​nd der Ausbringung v​on sauberem Splitt, konnte s​ich dieser Typ n​icht durchsetzen.[3]

Hersteller

1949: Männer mit Asphaltfertiger und Pferdefuhrwerk am Deister;
Fotografie von Gerhard Dierssen

Bekannte Hersteller v​on Asphaltfertigern s​ind unter anderen Ammann, BOMAG u​nd Demag/Dynapac/Marini (Teil d​er Fayat Gruppe), Vögele (Teil d​er Wirtgen Group), Volvo CE (ehemals ABG/Blaw-Knox). Unternehmen w​ie Terex, Gehl Company u​nd Caterpillar (Bitelli w​urde von CAT übernommen) s​ind vorwiegend a​uf dem amerikanischen Markt vertreten.

Siehe auch

Literatur

  • Marc Niggemann: Angewandter Straßenbau: Straßenfertiger im Einsatz, Vieweg+Teubner, Wiesbaden, 2012, ISBN 978-3-8348-2476-9
  • Publikationen des deutschen Asphaltverbandes
  • Einbaufibeln der Baumaschinenhersteller
Commons: Asphaltfertiger – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. voegele.info: VISION 5203-2 – auf einen Blick (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive)
  2. Neuer Schwung für den Kompaktasphalt. (pdf; 1 MB) bi-baumagazin, 1. Dezember 2012, abgerufen am 27. April 2013.
  3. Dr.-Ing. Alfred Ulrich: Straßenfertiger mit integriertem Splittstreuer. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 4. Mai 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.baumaschine.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
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