Artikel 19 Verlag
Der Artikel 19 Verlag ist ein deutscher Verlag, der das Buch Die satanischen Verse von Salman Rushdie auf Deutsch veröffentlichte.[1] Er wurde aus diesem Anlass gegründet.
Artikel 19 Verlag | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 14. Februar 1989 |
Sitz | Hamburg |
Stand: 24. Mai 2012 |
1988 erschien das Buch zunächst in englischer Sprache. Im Januar 1989 wurden in Großbritannien Exemplare des Buches öffentlich verbrannt, woraufhin dortige Buchhändler dazu übergingen, den Roman nicht mehr auszustellen.[2] Anfang Februar 1989 folgten in Pakistan und Indien wegen des Buches Pogrome mit Todesopfern.[2] Am 14. Februar 1989 rief Ajatollah Chomeini alle Muslime dazu auf, den Autor und seine Verleger zu töten.[2] Aus dem Handelsregister geht hervor, dass am selben Tag der Artikel 19 Verlag gegründet wurde.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte umfasst durch ihren Artikel 19 die Meinungsfreiheit.[3] Darauf bezieht sich der Name des Verlags.
Keine zwei Wochen nach dem Mordaufruf stand fest, dass sich mindestens zwei Dutzend Verlage an der Veröffentlichung beteiligen.[4] Es beteiligten sich Verleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.[5] Rund neunzig Verlage und weit über hundert Herausgeber fanden sich bis August 1989.[6] „Die satanischen Verse“ in deutscher Sprache gibt es seit dem 17. Oktober 1989 im Handel.[7]
Einzelnachweise
- Die satanischen Verse: Roman in der Google-Buchsuche
- Khomeini Urges Muslims to Kill Author of Novel. The New York Times. 15. Februar 1989. Abgerufen am 24. Mai 2012.
- The Universal Declaration of Human Rights. Vereinte Nationen. Abgerufen am 24. Mai 2012.
- Ich fürchte, wir kommen in die Hölle. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1989, S. 160–168 (online).
- Ein beleidigendes Buch?. Deutschlandradio. 31. März 2008. Abgerufen am 24. Mai 2012.
- Abwarten. Die Zeit. 25. August 1989. Abgerufen am 24. Mai 2012.
- Todesurteil mit Langzeitwirkung: 20 Jahre "Satanische Verse". n-tv. 17. Oktober 2009. Abgerufen am 24. Mai 2012.