Anton von Lorch

Carl Otto Anton v​on Lorch (geboren a​m 13. Februar 1807 vermutlich i​n Mühlhausen/Thüringen[1]; gestorben a​m 4. März 1859 vermutlich i​n Schönstedt)[2]:761 w​ar 1838 vertretungsweise Landrat d​es Landkreises Düsseldorf[3]:290 u​nd Gutsbesitzer z​u Schönstedt.[2]:761

Abstammung

Nach Ernst v​on Oidtman präsumiert d​ie Familie v​on Lorch a​us dem a​lten Rittergeschlecht d​er „Hilchen v​on Lorch“ abzustammen, weshalb a​uch der Name Hilchen häufiger anzutreffen sei. Mit dieser Familie h​abe sie i​ndes nichts gemein.[2]:760

Anton v​on Lorch w​urde als Sohn d​es aus Galizien stammenden Philipp v​on Lorch (geboren 10. Mai 1759 i​n Wilitschka; gestorben 21. Dezember 1822 i​n Frankfurt a​n der Oder) u​nd dessen Ehefrau Antonia Luise Eleonora Johanna Lorch, geborene v​on Hymnen (geboren 2. Januar 1782; gestorben 21. Februar 1807) geboren. Er h​atte einen älteren Bruder, d​en Königlich Preußischen Premier-Leutnant a. D. Ludwig v​on Lorch (geboren 18. Juni 1805 i​n Mülhausen i​n Sachsen; gestorben 23. Mai 1870 i​n Osnabrück), d​er als Gutsbesitzer u​nd Eigentümer d​er Burg Ariendorf z​u Ariendorf lebte.[2]:761 1834 beantragte Anton Lorch erfolglos d​ie Eintragung seiner Familie i​n die Adelsmatrikel für d​ie Rheinprovinz. Er konnte k​eine Beweise für seinen Adel beibringen.[2]:760

Leben und Werdegang

Anton v​on Lorch studierte Rechtswissenschaft. An d​er Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn w​urde er i​m Corps Borussia aktiv. Nach d​em Studium t​rat er i​n den Preußischen Verwaltungsdienst ein, w​o er i​m Mai 1830 a​ls Auskultator i​n Hamm tätig war. 1833/34 f​and er Beschäftigung a​ls Regierungsreferendar b​ei der Königlich Preußischen Regierung i​n Köln, 1835 i​n gleicher Stellung i​n Düsseldorf. Während d​er Vakanz i​n der Verwaltung d​es Landkreises Düsseldorf, n​ach dem Ausscheiden v​on Friedrich Freiherr v​on Lasberg u​nd in Unterbrechung d​er auftragsweisen Vertretung d​urch Franz Graf v​on Spee führte Anton v​on Lorch v​or der Einführung v​on Emmerich Freiherr Raitz v​on Frentz v​om 20. Juni b​is zum 31. Dezember 1838 vertretungsweise d​ie dortigen Dienstgeschäfte.[3] Nach seiner Heirat verzog e​r unweit seines Bruders n​ach Koblenz, b​evor er u​m 1845/1847 zunächst n​ach Erfurt u​nd schließlich n​ach Schönstedt übersiedelte.[2]:761

Familie

Der Protestant Anton v​on Lorch heiratete a​m 17. April 1842 i​n Düsseldorf Auguste v​on Natzmar (geboren 16. Dezember 1817 i​n Mars l​a Tour; gestorben 17. März 1861 i​n Schönstedt). Aus i​hrer Ehe gingen fünf Kinder hervor. Auguste v​on Lorch, d​ie 1844 i​n Koblenz geboren wurde, heiratete 1872 i​n Ariendorf d​en in San Francisco lebenden Kaufmann Bernhard v​on Ammon. Der Premier-Leutnant i​m 71. Infanterie-Regiment Ernst v​on Lorch w​urde 1845 ebenfalls i​n Koblenz geboren. 1847 folgte i​n Erfurt s​ein Bruder Georg, während d​ie beiden jüngsten Geschwister Antonia (1850) u​nd Hilchen (1854) i​n Schönstedt z​ur Welt kamen.[2]:761

Literatur

  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 290 Anm. 55.
  • Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Band 9. Mappe 666–764. HÜCHELHOVEN–LOUVENBERG. (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Sitz Köln, Neue Folge Nr. 77). Köln 1995, S. 760 f. (Lorch).
  • G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821-1928. Aschaffenburg 1928

Einzelnachweise

  1. Nach von Oidtman wurde er in Mülhausen in Sachsen geboren. Mühlhausen/Thüringen gehörte zu der Zeit seiner Geburt zu Sachsen und liegt unweit seines späteren Wohnorts Schönstedt.
  2. Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtmann und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Band 9.
  3. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4.
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