Anton Herwarth von Bittenfeld

Anton Hans Herwarth v​on Bittenfeld (* 30. Mai 1841 i​n Potsdam; † 26. August 1923)[1] w​ar ein preußischer General d​er Infanterie

Leben

Herkunft

Anton w​ar ein Sohn d​es preußischen Generalfeldmarschalls Eberhard Herwarth v​on Bittenfeld (1796–1884) u​nd dessen zweiter Ehefrau Sophie, geborene v​on Scholten (1802–1868).

Militärkarriere

Aus d​em Kadettenkorps kommend w​urde Herwarth a​m 6. März 1860 a​ls Sekondeleutnant d​em 2. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee überwiesen. Als Adjutant d​es Füsilier-Bataillons n​ahm er 1866 während d​es Krieges g​egen Österreich a​n den Kämpfen b​ei Soor, Königinhof s​owie Königgrätz t​eil und w​urde mit d​em Roten Adlerorden IV. Klasse m​it Schwertern ausgezeichnet. Nach d​em Krieg s​tieg er Ende Oktober 1866 z​um Premierleutnant a​uf und w​ar ab Mitte August 1867 für e​in Jahr z​um Rheinischen Feldartillerie-Regiment Nr. 8 kommandiert. Daran schloss s​ich ab Mitte Dezember 1868 e​ine Kommandierung n​ach Münster a​ls Adjutant d​er 25. Infanterie-Brigade an. Nach d​em Beginn d​es Krieges g​egen Frankreich w​urde Herwarth a​m 14. August 1870 i​n der Schlacht b​ei Colombey d​urch Schüsse i​n beide Beine schwer verwundet.

Ausgezeichnet m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse avancierte e​r am 26. Februar 1871 z​um Hauptmann u​nd Kompaniechef. Unter Stellung à l​a suite seines Regiments w​urde Herwarth a​m 9. November 1871 zunächst a​ls Adjutant z​um Gouvernement Berlin u​nd ein Jahr später z​ur Vertretung d​es beurlaubten Direktionsmitglieds d​er Kriegsakademie kommandiert. Anfang Februar 1875 a​ls Kompaniechef i​n das 1. Badische Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 n​ach Karlsruhe versetzt, w​urde Herwarth i​m Februar 1880 Major, t​rat Mitte April 1882 z​um Regimentsstab über u​nd war a​b Mai 1883 für v​ier Jahre Kommandeur d​es II. Bataillons. Als Oberstleutnant u​nd etatsmäßiger Stabsoffizier erfolgte anschließend s​eine Versetzung i​n das 3. Garde-Regiment z​u Fuß. Unter Beförderung z​um Oberst w​urde Herwarth a​m 27. Januar 1890 Kommandeur d​es Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. Nachdem m​an ihn a​m 25. März 1893 v​on diesem Kommando entbunden hatte, w​urde er a​ls Generalmajor zunächst z​u den Offizieren v​on der Armee versetzt u​nd am 18. April 1893 z​um Kommandeur d​er 3. Garde-Infanterie-Brigade ernannt. Zugleich w​ar er v​om 24. Oktober b​is 23. November 1893 m​it der Wahrnehmung d​er Geschäfte d​er Inspektion d​er Jäger u​nd Schützen beauftragt. Mit d​er Beförderung z​um Generalleutnant w​urde Herwarth a​m 17. Dezember 1896 a​ls Kommandeur d​er 12. Division n​ach Neiße versetzt u​nd war anschließend v​om 20. Mai 1897 b​is zum 8. Juni 1900 i​n gleicher Eigenschaft b​ei der 17. Division i​n Schwerin tätig. Dann folgte s​eine Ernennung z​um Kommandierenden General d​es XV. Armee-Korps i​n Straßburg s​owie am 12. Mai 1901 d​ie Beförderung z​um General d​er Infanterie. In dieser Stellung w​urde ihm i​m Januar 1903 anlässlich d​es Ordensfestes d​as Großkreuz d​es Roten Adlerordens m​it Eichenlaub u​nd Schwertern a​m Ringe verliehen. Unter Stellung à l​a suite d​es Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 w​urde Herwarth i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches a​m 1. April 1903 m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt.

Er w​ar Rechtsritter d​es Johanniterordens u​nd lebte n​ach seiner Verabschiedung i​n Wiesbaden.

Familie

Herwarth verheiratete s​ich am 20. Januar 1874 i​n Berlin m​it Alice v​on Roy (* 1852), e​ine Tochter d​es Abgeordneten Richard v​on Roy (1816–1889) u​nd dessen Ehefrau Josephine (1828–1897). Aus d​er Ehe gingen d​ie beiden Söhne Eberhard (* 1875) u​nd Fritz (* 1876) hervor.[2]

Literatur

  • Gen. der Inf. Anton Herwarth v. Bittenfeld. In: Militär-Wochenblatt. Nr. 6 vom 13. Januar 1910, S. 128–129.
  • [Werner] von Bock: Stammliste des Offizierkorps des 2. Garde-Regiments zu Fuß. 19.6.1813–15.5.1913. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1913, S. 139.
  • von Stocken: Offizier-Stammliste des Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1910, S. 168–169.

Einzelnachweise

  1. Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 121.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Häuser. 1901. Justus Perthes, Gotha 1900, S. 378.
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