Altmelon
Altmelon ist eine Marktgemeinde mit 855 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Zwettl im Waldviertel im Nordwesten Niederösterreichs.
Marktgemeinde Altmelon | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Zwettl | |
Kfz-Kennzeichen: | ZT | |
Fläche: | 38,34 km² | |
Koordinaten: | 48° 27′ N, 14° 58′ O | |
Höhe: | 880 m ü. A. | |
Einwohner: | 855 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3633, 3925, 4372 | |
Vorwahlen: | 0 28 13 | |
Gemeindekennziffer: | 3 25 19 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Altmelon 60 3925 Altmelon | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Stauderer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Altmelon im Bezirk Zwettl | ||
Klausteich | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Die Marktgemeinde Altmelon liegt zusammen mit den Gemeinden Arbesbach, Groß Gerungs, Langschlag und Rappottenstein im sogenannten Waldviertler Hochland, das den westlichsten Teil des Bezirkes Zwettl umfasst. Altmelon befindet sich auf einem hügeligen Hochplateau in 900 m Seehöhe und ist geprägt von Wald- und Moorlandschaften, von kleinstrukturierter Landwirtschaft und nicht zu vergessen – die örtlichen Einwohner bezeichnen sich als „steinreich“ – von zahlreichen Granitformationen, die dieser Landschaft ihren urigen Charakter verleihen. Im Gemeindegebiet, im Weinsberger Wald nahe Kleinpertenschlag, entspringt der Kleine Kamp, ein kleinerer Teil des Gemeindegebiets entwässert Richtung Naarn. Der Klausteich, ein ehemaliger Schwemmteich, wird heute als Fisch- und Badeteich genutzt. Er liegt an der Grenze zu Oberösterreich und ist über einen kurzen Fußweg erreichbar.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 11 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Altmelon (306)
- Dietrichsbach (65)
- Dürnberg (0)
- Fichtenbach (51)
- Großpertenschlag (111)
- Kleinpertenschlag (132)
- Kronberg (44)
- Kronegg (63)
- Marchstein (15)
- Perwolfs (37)
- Schwarzau (31)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altmelon, Dietrichsbach, Fichtenbach, Großpertenschlag, Kleinpertenschlag und Perwolfs.
Klima und Vegetation
Das Klima ist aufgrund der ungeschützten Höhenlage rau und unwirtlich, im Winter kalt und schneesicher, im Sommer angenehm. Als Bewaldung überwiegt Fichtenmischwald, in den Moorgebieten Kiefern. Die überwiegende Kulturform ist das Grünland, daneben findet man Feldfrüchte wie Kartoffel, Gerste und Roggen. Besonders eingeschränkt ist der Obstbau, man findet nur vereinzelte Apfel-, Kriecherl- und Kirschbäume.
Geschichte
Altmelon entstand als mittelalterliche Spätrodung Anfang des 13. Jahrhunderts und wurde 1259 erstmals urkundlich als „Mailan“ erwähnt. 1263 gründete Heinrich IV. von Kuenring, damals Herr auf Burg Rappottenstein, ein Zisterzienserinnenkloster, das aber bald wieder aufgegeben wurde. Die umliegenden bäuerlichen Siedlungen Perwolfs und Perthenschlag (heute Großpertenschlag) wurden 1371 erstmals urkundlich genannt. Dietrichsbach wurde um 1700 von Ferdinand Freiherr von Dietrichstein, Besitzer der Herrschaft Arbesbach, gegründet und hatte eine Glashütte und eine Brauerei. Noch später, im 18. Jahrhundert, entstanden Kleinpertenschlag, Fichtenbach und Kronegg (früher Cronets) als Holzfällersiedlungen. 1854 konstituierten sich die Gemeinde Altmelon mit den Katastralgemeinden Altmelon, Dietrichsbach und Perwolfs und die Gemeinde Großpertenschlag bestehend aus den Katastralgemeinden Großpertenschlag, Kleinpertenschlag und Fichtenbach. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Altmelon ein Bäcker, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Schneider und eine Schneiderin, ein Schmied, ein Schuster, zwei Tierhändler und drei Viktualienhändler ansässig.[2] Im Jahre 1970 schlossen sich beide Gemeinden unter dem Namen Pertenschlag-Melon zusammen und anlässlich der Markterhebung im Jahr 1985 wurde der Name entsprechend dem Namen der Pfarre in Altmelon geändert.
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 |
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Einwohner | 1.053 | 1.007 | 924 | 922 | 868 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche Altmelon (Patrozinium: hl. Jakobus der Ältere): Die Pfarrkirche zeigt eine Mischung verschiedener Stile. Entsprechend der erstmaligen Nennung im Jahr 1259 sind die ältesten Teile, das Presbyterium und der seitlich angebaute Glockenturm, gotischen Ursprungs. Nach der erworbenen Selbständigkeit von der Pfarre Arbesbach Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Langhaus erhöht.
Museen
- Bauernmuseum Altmelon: Das Museum zeigt Gebrauchsgegenstände vergangener Zeiten. Sowohl Arbeitsmittel als auch Kleidung vermitteln einen Eindruck des beschwerlichen Alltags in der Umgebung. Besonders sehenswert ist die Sammlung bäuerlicher Arbeitsmaschinen, insbesondere alter Verbrennungsmotoren.
- Schmiedemuseum Arbesbach
Veranstaltungen
- Kirtag beim Eisernen Bild, jeweils am Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten
- Jakobikirtag, jeweils am Sonntag des oder nach dem Tag des Kirchenpatrons Jakobus des Älteren
Sport
- zahlreiche Wander-, Mountainbike- und Reitwege
- Tennis
- Skilanglauf
- Eisstockschießen
Wirtschaft und Infrastruktur
Der größte Teil der Einwohner der Gemeinde Altmelon muss auspendeln. Von den in der Heimatgemeinde Beschäftigten entfällt wiederum der größte Teil auf den Sektor Land- und Forstwirtschaft. Immer mehr an Bedeutung gewinnt der Tourismus, hauptsächlich im Sommer. Durch Altmelon führen auch der Nord-Süd-Weitwanderweg sowie der Eisenwurzenweg.
Öffentliche Einrichtungen
In Altmelon befinden sich ein Kindergarten und eine Volksschule.[4]
Verkehr
Altmelon liegt an der Greiner Straße (B119), ebenso die Orte Fichtenbach, Kronegg, Kleinpertenschlag und Marchstein.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 4 FPÖ und 1 SPÖ.[5]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 4 FPÖ und 1 SPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 2 FPÖ und 2 SPÖ.[7]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 2 FPÖ und 1 SPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP.[10]
Bürgermeister
- bis 2009 Josef Auer (ÖVP)
- seit 2010 Manfred Stauderer (ÖVP)
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Christine Nöstlinger, Schriftstellerin
Weblinks
- Eintrag zu Altmelon in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32519 – Altmelon. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Offizielle Website der Gemeinde
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 188
- Bevölkerungsentwicklung von Altmelon. (PDF)
- Schule und Bildung – Allgemeine Information. In: altmelon.at. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Altmelon. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 11. Januar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Altmelon. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 11. Januar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Altmelon. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 11. Januar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Altmelon. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 11. Januar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Altmelon. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 11. Januar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Altmelon. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 29. Januar 2020.