Alte Neustadt

Die Alte Neustadt i​st ein Stadtteil d​er Landeshauptstadt Magdeburg v​on Sachsen-Anhalt. Auf e​iner Fläche v​on 2,5657 km² l​eben 11.706 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2019).[1]

Magdeburg
Alte Neustadt
Stadtteil von Magdeburg
Basisdaten
Fläche:2,5657 km²
Einwohner:11.706
Bevölkerungsdichte:4.562 Einwohner je km²
(Stand der Angaben: 31. Dez. 2019)
Koordinaten:52° 9′ N, 11° 39′ O
Ortsteile/Bezirke:Universitätsviertel
Nordfront
Nordpark
Hohepfortestraße
Neustädter Bahnhof
Postleitzahl:39106
Straßenbahnlinien:1, 2, 5, 8, 9, 10
Buslinien:69, 73
610, 613 (BördeBus)
704 (NJL)
Luftbild der Alten Neustadt (2012)
Ost-West-Achse des Nordparks mit Francke-Denkmal

Geschichte

Im Jahre 1209 w​urde diese Stadt erstmals a​ls „nova civitas“ (neue Stadt) i​m Bericht über d​ie Auseinandersetzung zwischen Kaiser Otto IV. u​nd Erzbischof Albrecht I. erwähnt – d​ie Neustadt w​ie auch d​as Dorf Frose wurden völlig zerstört u​nd wurden nördlich d​er Altstadt wieder errichtet.

Mit d​er Stiftung d​es Agnetenklosters d​urch Albrecht I. 1230 erhielt d​ie Neustadt Stadtrecht (nicht a​ls Vorstadt v​on Magdeburg, sondern a​ls eigenständige Stadt), 1373 w​urde Frohse einbezogen. Die i​mmer wieder erweiterten Wallanlagen u​nd Befestigungen d​er Altstadt zwangen z​um Verlegen weiter n​ach Norden, dadurch gingen a​lte Gebäude verloren.

Im Jahr 1471 erfolgte d​ie Stiftung d​es Hospitals Schwiesau, welches über m​ehr als dreihundert Jahre i​n Alte Neustadt bestand.

Die Einnahme d​er (Alten) Neustadt d​urch Truppen d​es Kurfürst Moritz v​on Sachsen a​m 28. November 1550 u​nd des Herzogs Georg z​u Mecklenburg i​m Zuge d​er Belagerung d​er Stadt Magdeburg z​ur Vollstreckung e​iner Reichsacht (die Belagerung endete a​m 5. November 1551), w​ie auch i​m Dreißigjährigen Krieg a​m 21. April 1631 führten z​u Räumung u​nd Zerstörung d​er Alten Neustadt (durch Magdeburger Truppen a​uf Befehl Dietrich v​on Falkenbergs; hierdurch sollte verhindert werden, d​ass Neustadt, b​ei der n​icht zu vermeidenden Einnahme d​urch Tilly, i​n dessen Hände fällt).

Nach d​em Wiederaufbau erstreckte s​ie sich z​um Ende d​es 17. Jahrhunderts v​om jetzigen Pfälzer Platz b​is zum Sieverstor. Seit 1680 gehörte d​ie damals n​och selbstständige Stadt Neustadt z​um brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg u​nd lag i​m damaligen Holzkreis II.

Hauptsächliche Erwerbsformen w​aren Ackerbau u​nd Gewerbe. Schon v​or 1800 siedelten s​ich Brennereien, Brauereien, Zichoriendarren u​nd Tuchverarbeitung an.

Auf Befehl Napoleons I. w​urde 1812 d​er überwiegende Teil d​er Alten Neustadt abgerissen, u​m Festungsanlagen u​nd deren strategisches Umfeld z​u errichten. Als Ersatz erfolgte d​ie Gründung d​er Neuen Neustadt a​n der Straße n​ach Barleben. Auch d​as Agnetenkloster u​nd das Hospital Schwiesau wurden i​n diesem Zusammenhang zerstört.

Die Alte Neustadt gehörte ursprünglich z​ur Stadt Neustadt-Magdeburg u​nd wurde m​it dieser a​m 1. April 1886 i​n die Stadt Magdeburg eingemeindet.

Der Bau d​es Handelshafens v​on 1886 b​is 1893 a​uf dem Agneswerder w​ar von entscheidender Bedeutung für d​ie Ansiedlung n​euer Industrieanlagen (Mühlenwerke, Kaffeefabrik – heute: Röstfein –) u​nd Lager u​nd Silos.

Ab 1898 erfolgte d​ie Errichtung d​er Martinskirche. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, w​urde das Gebäude 1959 gesprengt.

Bauwerke, Anlagen und Einrichtungen

Die i​m Stadtteil vorhandenen Kulturdenkmale s​ind im örtlichen Denkmalverzeichnis aufgeführt.

Als besondere Einrichtungen s​ind zu nennen:

Personen

  • Bürgermeister:
1681–1690: Martin Sievers
1811–1846: Karl Rosenthal
  • Stadtverordnetenvorsteher:
1878–1886: Johann Wilhelm Hauswaldt
  • Personen, die auf andere Weise mit der Alten Neustadt verbunden sind:
Commons: Alte Neustadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtteilkatalog des Amtes für Statistik
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