Alime Abdenanowa

Alime Seit-Osmanowna Abdenanowa (krimtatarisch Alime Seitosman qızı Abdenanova, russisch Алиме́ Сеит-Османовна Абдена́нова; geboren a​m 4. Januar 1924 i​n Kertsch, ASSR Krim; gestorben a​m 5. April 1944 i​n Simferopol, besetzte Krim) w​ar eine sowjetische Rotarmistin u​nd Spionin i​m Zweiten Weltkrieg. Sie w​urde 2014 postum a​ls erste Krimtatarin Heldin d​er Russischen Föderation.

Alime Abdenanowa (1944)

Leben

Abdenanowa w​urde am 4. Januar 1924 a​ls Alime Borasanowa geboren. Ihre Eltern w​aren Arbeiter u​nd gehörten d​er Minderheit d​er Krimtataren an. Als Vollwaise k​am sie 1931 m​it ihren beiden Schwestern z​u ihrer Großmutter i​n Dschermai-Kaschik[1] u​nd erhielt d​en Nachnamen Abdenanowa.[2]

Nach Abschluss d​er siebenjährigen Schulzeit w​urde sie 1939 Sekretärin d​es Dorfsowjets v​on Uzun-Ayak. Im folgenden Jahr übernahm Abdenanowa d​ie Leitung d​er Hauptabteilung d​es Exekutivkomitees d​es Leninskyj Rajons. Nach Kriegsausbruch w​urde sie i​m November 1941 n​ach Krasnodar evakuiert u​nd arbeitete a​ls Kontrolleurin i​n einer Fabrik. Nach d​er Kertsch-Feodossijaer Operation konnte s​ie Anfang 1942 n​ach Sem Kolodesei a​uf der Krim zurückkehren, musste a​ber im Mai erneut evakuiert werden. Sie absolvierte e​ine dreimonatige Sanitätsausbildung.[2]

Im September 1943 w​urde Abdenanowa i​n Krasnodar z​um Militärdienst b​ei der Roten Armee eingezogen, w​o sie e​ine Kurzausbildung b​ei der Nachrichtentruppe erhielt. In d​er Nacht v​om 2. a​uf den 3. Oktober 1943 w​urde sie m​it einer Funkerin i​n der Nähe d​es Dorfes Dschermai-Kaschik m​it dem Fallschirm abgesetzt. Dort organisierte s​ie eine Gruppe v​on 14 Personen – m​eist Krimtataren, d​ie die deutschen Truppenbewegungen i​m Osten d​er Krim ausspähten. Etwa 80 Meldungen konnten a​n das Hauptquartier d​er Selbständigen Küstenarmee gesendet werden. Am 26. Februar 1944 w​urde die Gruppe entdeckt u​nd Abdenowa verhaftet. Im Gefängnis v​on Stary Krym w​urde sie gefoltert u​nd schikaniert, g​ab jedoch k​eine Informationen preis.[2]

Am 5. April 1944 w​urde Alime Abdenanowa i​n Simferopol erschossen u​nd vermutlich i​n einem Massengrab verscharrt.[2]

Ehrungen

Abdenanowa w​urde am 1. Januar 1944 m​it dem Orden Rotbannerorden ausgezeichnet. Auf Erlass v​on Präsident Putin w​urde ihr a​m 1. September 2014 postum d​er Titel e​iner Heldin d​er Russischen Föderation verliehen. Auf Wunsch i​hrer Verwandten v​on Alima Abdenan wurden d​er Orden (Nr. 1027) u​nd die Dokumente d​em Zentralmuseum i​n Simferopol übergeben.[2]

Denkmäler z​u Ehren v​on Abdenanowa wurden i​n Lenino (bis 1957 Sem Kolodesei, ukrainisch Lenine) u​nd im Dorf Ostanine errichtet, d​ort trägt d​ie Schule i​hren Namen. Der Park i​n Lenino, e​ine Straße u​nd die Höhere Schule Nummer 44 i​n Simferopol s​owie Straßen i​n Kertsch, Bachtschyssaraj, Bilohirsk u​nd Feodossija s​ind nach Abdenanowa benannt.[2]

Siehe auch

Commons: Alime Abdenanowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Aufgegebenes Dorf südlich von Ostanine im Rajon Lenine.
  2. Anton Bocharow: «Абдена́нова Алиме́ Сеит-Османовна.» In: warheroes.ru. (russisch, abgerufen am 24. März 2020)
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