Alexander-Newski-Kirche (Jerusalem)

Die Alexander-Newski-Kirche i​st eine Kirche i​m Alexanderhof d​er Kaiserlichen Orthodoxen Palästina-Gesellschaft i​m Christlichen Viertel i​n der Altstadt v​on Jerusalem.

Alexander-Newski-Kirche

Name

Die Alexander-Newski-Kirche w​urde nach d​em heiligen Alexander Jaroslawitsch Newski benannt.

Geographie

Die Alexander-Newski-Kirche liegt in der Ecke zwischen Suq Chan ez-Zeit und englisch Suq ed-Dabbagha, arabisch سوق الدباغة, DMG sūq ad-dabbāġa ‚Markt der Gerber‘, hebräisch שוק הצבעים suq ha-tswa‘im, deutsch Markt der Farben. Sie befindet sich im Alexanderhof. Dieser liegt südöstlich der Grabeskirche im Bereich des im 2. Jahrhundert unter Hadrian erbauten Temenos auf dem Gelände der konstantinischen Auferstehungs-Basilika.[1][2]

Geschichte

Während der Bauarbeiten am Alexanderhof von 1887 bis 1891 beschloss die Kaiserliche Orthodoxe Palästina-Gesellschaft, in das Gebäude eine Hauskirche zu integrieren. Dieser Beschluss wurde jedoch geheim gehalten. Erstens befürchtete man Schwierigkeiten von Seiten des Jerusalemer Patriarchen Nikodemos von Jerusalem, weil die Grabeskirche nur 70 m weit entfernt war. Zweitens befürchtete man, dass die Behörden des Osmanischen Reiches dagegen Einspruch erheben könnten. Bis 1890 gelang die Geheimhaltung, dann verriet die Gestalt des Baues die geplante Kirche.

Nun wurde ein Besuch des Kronprinzen Sergei Alexandrowitsch Romanow vorbereitet. Er sollte den Sultan persönlich um die Genehmigung für den Kirchenbau bitten. Zu dieser Zeit war der Kirchenbau auf einer Fläche von 1342 m² bereits fertiggestellt. Die Ikonostase lehnte noch an der Wand. An den Seitenwänden waren bereits 30 Ikonen angebracht. Aber es gelang erst im April 1896, eine Bewilligung für die Kirche zu erhalten. Diese wurde dann am 22. Mai 1896 vom Patriarchen von Jerusalem Gerasim geweiht.[3][4][5]

Im Jahr 2006 fand die 110-Jahrfeier der Weihe der Alexander-Newski-Kathedrale statt. Den Gottesdienst hielt der Berliner Metropolit Mark. Überraschend tauchte dabei der Moskauer Metropolit Kyrill auf. Beide Priester beteten dann gemeinsam. Von den Gläubigen wurde das als Hoffnungszeichen gesehen, dass weißrussische und rotrussische Orthodoxie angesichts der Bedrohung durch den Islam ihren Streit begraben.[6]

Beschreibung

Die Kirche besitzt eine zweireihige Ikonostase. Ihre Wände sind geschmückt mit Ikonen und Gemälden von Nikolai Andrejewitsch Koschelew, der zu diesem Zweck 1891 Jerusalem besuchte. In der Ostwand hinter dem Altar befindet sich ein Buntglasfenster im russischen Jugendstil.[7][1]

Literatur

  • Max Küchler: Jerusalem: Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt (Orte und Landschaften der Bibel, Bd. IV,2), Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, ISBN 978-3-525-50170-2
Commons: Alexander-Newski-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Max Küchler: Jerusalem: Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt, Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; 2007, ISBN 978-3-525-50170-2, S. 412–415
  2. Alexander-Newski-Kirche bei OSM. Abgerufen am 18. April 2020.
  3. Храм св. Благоверного князя Александра Невского bei jerusalem-ippo.org. Abgerufen am 9. Mai 2020.
  4. "Alexander-Newski-Kathedrale" in Jerusalem bei theologische-links.de. Abgerufen am 9. Mai 2020.
  5. Russland neben der Grabeskirche bei die-tagespost.de. Abgerufen am 9. Mai 2020.
  6. Kommentar Johannes Gerloff (Jerusalem) bei israelnetz.com. Abgerufen am 9. Mai 2020.
  7. Church of St Alexander Nevsky bei seetheholyland.net. Abgerufen am 9. Mai 2020.
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